CRASH der Finanzwelt
Aus dem Buch
"Reflexionen und Maximen"
Erstes
Kapitel
Schon als er in sein Arbeitszimmer trat, war ihm als wäre etwas in der Luft. Ein leises Rauschen aus der Ferne schien er zu hören, welches wie in Wogen kam, anschwellend um wieder zu verklingen.
Schon als er in sein Arbeitszimmer trat, war ihm als wäre etwas in der Luft. Ein leises Rauschen aus der Ferne schien er zu hören, welches wie in Wogen kam, anschwellend um wieder zu verklingen.
Trotz
dieser Irritation schien eigentlich alles ganz normal, das übliche Bild. Auf
den zahlreichen Bildschirmen rund um den halbkreisförmigen Tisch die üblichen
Charts, Börsenkurven, Berichte, Analysen, Weltnachrichten, eine farbiges Durcheinander
welches nur Alexis und einige seiner Kollegen so ganz zu begreifen schienen.
Und trotzdem war an diesem Tag irgendwie "etwas" so, wie es nicht
sein sollte. Eine leise Vorahnung kam in Alexis auf, die er nur mit Mühe
verdrängen konnte.
Später
wird er behaupten, es wäre lediglich eine Zukunftserinnerung gewesen, so wie er
und einige Kollegen es sich schon einige Male lachend vorgestellt hatten,
jeweils in der Happy Hour nach der Arbeit an der netten Bar mit der zierlichen
Französin, die alle als ihre persönliche Freundin betrachteten in ihrer
Einfalt. Meist endeten die lebhaften Diskussionen von einer Vorangst durchsetzt
mit dem öden Hinweis "dass DER Tag kommen würde." Seit einiger Zeit
hatten Fantasten schon in Büchern vorausgesagt, dass "es" geschehen
könnte, doch glauben mochten ihnen die Spezialisten der höheren Garde niemals,
denn wie immer war ja alles unter Kontrolle der Banken, der Zentralbanken, der
Staaten und der Revisoren, sowohl der internen wie der externen, es konnte
eigentlich nichts geschehen was nicht leicht zu handhaben gewesen wäre und den
Rahmen des üblichen Vorstellungsvermögens eines Normalmenschen übersteigen
könnte.
Warum
nur hatte Alexis dieses Gefühl der Ungewissheit? Ausgerechnet an diesem Tag,
einem Mittwoch, in Erinnerung noch ein erlebnisreiches Wochenende mit seiner
Familien, das Braten von Würsten und viel Wein an einem Bergsee bei Sargans? Er
telefonierte intern mit einem Kollegen, der auf den gutschweizerischem Namen
Leon Habermeier hörte, und wollte erkennen ob dieser hohe Mitarbeiter der Fun
Bank of Switzerland ebenfalls ein Gefühl des Ungewissens hätte oder sowas wie
eine Vorahnung über was kommen würde. Aber da war nichts als das übliche
überhebliche Geplauder eines in sich selbst verankerten Geistes, der schon
immer gewusst haben mag, wie der Hase läuft.
Auch
in der Kaffeepause, die Alexis wenn immer möglich nicht verpasste, weil diese
ihm die Gelegenheit bot, seine Kollegen zu taxieren und deren Schwäche zu
erkennen, aber auch um die Freundschaft mit einigen von ihnen zu vertiefen,
auch bei dieser Gelegenheit mochte sich seine Vorahnung nicht bestätigen. Alles
war wie immer, die allseits bekannten Ansichten, Sprüche, Charaktere und
Geplauder über die Weltlage und die Klienten hielten sich im üblichen Rahmen und
die Damen gaben sich schön und klug und der gute Alexis beruhigte sich danach
ein wenig und freute sich auf das Mittagessen am See im Freien eines
wunderprächtigen Sommertages. Er musste sich vielleicht bei einem ausgiebigen
Essen in einem Luxusrestaurant am Vorabend wohl etwas zuviel an Wein und
Schnaps zugemutet haben und nun rächte sich wie so oft dieses unkontrollierte
Verhalten am nächsten Tag der Arbeit. Ja, so musste es wohl sein.....
Kurz
vor Mittag schien eine kleine Unregelmässigkeit in die Charts auf allen
Bildschirmen gleichzeitig zu kommen und einige Aktienkurse gingen plötzlich in
die Tiefe. Alexis kannte die Routine bereits, wenn die Computerprogramme in den
USA plötzliche Verkaufsbefehle automatisch auch des Nachts erteilten aufgrund
von Geschehnisse, die in der Welt tatsächlich oder auch nur als Einbildung der
Eliten sich ereignet haben mochten. Immerhin war ja allen klar, dass inzwischen
die Banker 24 Stunden am Tag in Schichten ihre Computer und die Kurse
überwachten und sie wussten auch, wie alle Zentralbanken der Welt die Lawine
zurückzuhalten versuchten. Der Crash konnte also zu jeder Tages- oder Nachtzeit
erfolgen, noch bevor irgendwelche VIPs ins Geschehen einzugreifen vermöchten
und ohnehin keinen Schimmer haben würden, was da zu tun sei.
Doch
dieses Mal war etwas anders am Geschehen, etwas was kaum zu erklären war, denn
schon bald gingen auf der einen Seite einzelne Titel von Aktien und des
Edelmetalls in schwindelerregende Höhen und die Staatspapiere auf breiter Front
in den Keller. Es gab keine Erklärungen in den eilig erstellten und ajour gehaltenen
Analysen der Börsenspezialisten, die sich sofort an den Bildschirmen in allen
gewollten Details literarisch überschlugen, obschon offensichtlich war, dass
kein Mensch eine Ahnung oder einen Wissensvorsprung haben konnte bezüglich von
Fakten, warum eben geschah was gerade am Geschehen war.
Alexis
wusste um die Anfälligkeit des Systems und die Unmengen an zeitverschobenen und
nur vermeintlich gedeckten Verträgen, Milliardenwetten mittels Computergeld,
Vorverkäufen, ein Gebilde von Schein, welches sehr rasch in echtes oder
verlorenes Geld der Volksgemeinschaft umgewandelt werden konnte. Er wusste von
all diesen kriminellen Geschäften gerichtet gegen die anderen hoffentlich
dümmeren Marktteilnehmer und er hatte
sich schon immer gewundert, warum die ganze Idiotie überhaupt noch
funktionieren mochte, umso mehr als immer noch jede Art von echter
Staatskontrollen ausgeblieben war. Die Ideologen des Turbokapitalismus hatten
gesiegt über die Bedenkenträger und die Quittung der Realität konnte nicht
ausbleiben.
Nichts
war mehr so real wie früher mit wirklichen Käufen und Verkäufen von bewertbaren
Aktien oder Obligationen, sondern alles war mit dem Fortschritt im
Computerzeitalter zu einem einzigen Casino degeneriert, gigantische Geschäfte
auf der Basis von vööig wertlosen Derivativen und Luftgeschäften, wo unbestraft
von irgendwelchen Gerichten ganz einfach die Devise galt, dass mit den Geldern
der Massen spekuliert werden sollte, zwecks Steigerung des
Bruttosozialproduktes, als gäbe es kein Morgen.
Waren
früher die Landwirtschaften wichtig, dann die Industrien und später die
Dienstleistungsgesellschaften, so entwickelte sich immer mehr eine IT- und
Finanzindustrie einer unglaublichen Blödsinnigkeit, alles leichtsinnig in die
Welt gesetzt von Genies wie Friedman, Popper, Greenspan, WEF, Ronald und
Thatcher und Pinochet - und die ganze Welt applaudierte zum Vorgang und fand
die Sache wahnwitzig "spannend".
Dafür
gab es nur eine Erklärung: Der Neoliberalismus hatte alle Finanzleute in den
Wahnsinn getrieben und die verängstigten Politiker hatten dazu applaudiert.
Schon
seit Wochen drohte eine Zinskorrektur aus den USA am Fed, dies wusste man, vor
allem die Computer wussten es, und auch von den Blasen in den Immobilienmärkten
in China oder USA und in den meisten anderen Ländern wusste man, die sich nach
dem Schock des Börsencrashs um das Jahr 2008 herum erholt schienen, doch es war
schon längst voraussehbar und breit abgehandelt worden an Kongressen, in
Sachbüchern und Zeitungen, wie die Sache enden könnte. Trotzdem waren sich die
Experten und die Professoren an den Universitäten einig, dass hier nichts
geschehen könnte was nicht sofort zu korrigieren wäre.
Am
letzten WEF in Davos sprachen die hohen Manager der Finanzwelt nur noch von den
Unsicherheiten von wegen Terror und in die Deflation abgleitenden Währungen und
schwärmten vom kommenden und geplanten Wachstum, was wohl mittels
Staatsfinanzen und deren Defizite mit ausserordentlicher Leichtigkeit aufgrund
der Erkenntnisse von John Maynard Keynes zu erlangen wäre.
Alexis
hatte schon damals ein mulmiges Gefühl, so wie wenn Kinder im Dunkeln des
Waldes zu singen beginnen weil sie meinen, ein Bär oder Wolf könnte wie in
uralten Zeiten dahergetrottet kommen und sie zerfleischen. Dass diese Manager
aber tatsächlich sich in uralten Zeiten befanden, konnten sie nicht ahnen und
dass das Singen die finanziellen Untiere nur noch anlocken könnte, kam ihnen
schon gar nicht in den Sinn. Sie waren schon immer ahnungslos und dumm und
optimistisch und verkannten den Ernst der Lage.
Schon
drohten die Währungen Dollar, Yen und Euro gegenüber der chinesischen Währung
ins Bodenlose zu stürzen, als wider Erwarten eine Gegenbewegung einsetzte und
ein Teil der Verluste wieder korrigiert werden konnte, offenbar weil
Zentralbanken Unmengen an Währungen aufkauften, womit war der Bevölkerung
ohnehin egal. Doch dann kam der definitive Absturz, das Ende des Kapitalismus,
denn jetzt verlor die chinesische Währung selbst an Wert und stürzte völlig ab,
nahe an die Nullgrenze, gefolgt vom Yen.
Alexis
hielt den Atem an und hätte die Hände gerungen, wie es gerade jetzt viele
Börsenmakler und Banker in allen Ländern der Welt taten in ihrer Verzweiflung,
aber er hatte gar keine Hand mehr frei, denn er suchte wie wild auf allen
Bildschirmen nach Erklärungen zum Vorfall und wurde immer noch nicht fündig.
Inzwischen befand er sich wie im Traum, alles schien um ihn herum zu wanken,
jede bisher gekannte Sicherheit an seinem Arbeitsplatz schien in Minuten zu
zerbröseln und nichts blieb, was diese Ohnmacht hätte korrigieren können, im
Gegenteil nun zerfielen nicht nur die Staatsobligationen, sondern sämtliche
Kurven sausten nun in den Keller wo sie dann auch blieben bis zum Mittag und es
folgte eine unwirklich Stille ganz ohne die Hektik, die vorher am Morgen und an
"normalen Tagen" sonst immer geherrscht hatte in dieser
Bankabteilung.
Endlich
hielt es Alexis im engen Raum seines Büros nicht mehr aus, er rang nach Luft
und eilte kopflos in eine kleine Bar hinter dem Paradeplatz, wo er jeweils
hinging, wenn er seine Ruhe haben wollte und wo zu Mittag leise das Radio lief
und nun gleich die Tagesnachrichten
verbreiten sollte.
Die
Kunde hatte auch schon die Medien erreicht und es wurde ausgiebig diskutiert,
was hier geschehen wäre und wo die Gründe lägen und was zu tun wäre um den
Wahnsinn zu stoppen, oder wenigstens etwas zu korrigieren, aber leider fielen
nur die üblichen Idiotien von denkunfähigen Experten: "Es kann sich nur um
einen Irrtum aus Computerprogrammen handeln..." - und dies obschon Alexis
schon lange geahnt hatte, dass "DER Tag" kommen würde, wo jede
Kontrolle über die Finanzen und die Staatsschulden und die viel zu hohen
Aktien- und Immobilienwerte verloren gehen würde und alles in sich kollabieren
musste. Und sogar berühmte Schriftsteller und Philosophen hatten vor diesem
Szenarium gewarnt, Wichtigtuer die eigentlich gar keine Bank- oder
Buchhaltungskenntnisse besassen. Trotzdem hätte "es" jedes Kind nun
schon seit Jahren wissen müssen, denn der Wahnsinn von Gier, Irrtümer,
Billionenschulden und Lügen in den Medien konnte so nicht auf ewig weitergehen.
Nach
einem kleinen Happen, Omeletten mit Pilzen runtergespült mit ziemlich viel
Weisswein, nahm Alexis beim Bleicherweg das Tram hinauf zum Ablisgüetli, am
Fuss des Hausberges zu Zürich, denn er ahnte nun den Sturm von Klienten, die
ihn verantwortlich machen wollten für das Debakel, und diesem Wahnsinn des
Geldes mochte er sich nun nicht mehr aussetzen. Was nur hätte er sagen sollen?
Und so wanderte Alexis den Waldweg ohne Hektik empor zum Gipfel des
Uetliberges.
Als
er auf dem Aussichtsturm stand, überkam ihn gleichzeitig eine einmalige
Euphorie und zudem eine gewaltige Panikattacke, Gefühle der Irre die sich
abwechselten und verstärkt oder vermindert im Kopf des Bankers wühlten, beim
wundersamen Blick über die Szenerie einer friedlich daliegenden Landschaft im
sanften Licht eines Indian Summers. Der Kontrast zwischen der Ruhe der Stadt
hier oben, deren Lärm weit weg im Nichts zerklang, die Bläue des Zürichsees bis
nach Rapperswil, die Albiskette in Richtung der kleinen und wunderbaren Stadt
Zug, der Norden des Kantons dessen Ebene sich gegen Deutschland im Dunst verlor
und dann das Vogelgezwitscher im nahen Wald, all dies kontrastierte dermassen
mit dem gefühlten Wissen um das Ende des Kapitalismus der westlichen Welt, dass
Alexis darob beinahe den Verstand verlor und eigentlich gar nicht mehr wusste,
was er gerade am Denken war.
Alles
schien wie in einem Roman zu geschehen, nichts mehr war wirklich. Die Gegenwart
war wie ausgelöscht.
Zweites
Kapitel
Nach
einer langen Wanderung auf den Höhen des Albis, einem Berg von etwa 20
Kilometern an Länge zwischen Zürich und Zug, kam Alexis nach zwei Stunden zur
Bergstation einer Schwebebahn, konnte wiederum in die Tiefe fahren und liess
sich dann per Taxi zu seiner Tiefgarage in Zürich bei der Bank karren.
Stunden
später, als er Zuhause am Nobelort für privilegierte Hausbesitzer am Abhang zum
See über den kleinen Inseln ankam, staunte er über die Atmosphäre die da
herrschte. Wie wenn nichts geschehen wäre, hantierte seine liebe Ehefrau Rita
in der Küche und bereitete das Nachtessen vor und empfing ihn wie üblich etwas
zu überschwänglich in ihren Gefühlen, so wie wenn sie ihn das erste Mal sehen
würde. Es war ein Trick, das Leben positiv zu gestalten und funktionierte
sogar. Alexis genoss dieses Theater immer wieder von neuem und gab sich
zuversichtlich und nett, so wie alle Tage jeweils nach der Arbeit.
Er
wollte und konnte ihr nicht erzählen was er wusste, obschon er darauf brannte,
einerseits die Abendnachrichten am Fernsehen einzuschalten und vorher seiner
Frau mitzuteilen, was sich an diesem Tage abgespielt hatte und wie er den Rest
auf dem Berg zur Beruhigung und als eigentlich Flucht vor seiner Verantwortung
verbracht hatte. Es war ihm schon längst klar bei seiner hohen Intelligenz,
dass er am nächsten Tag entlassen würde, denn in dieser wirren Lage war es der
Bank selbstverständlich verunmöglicht, weiterhin ihre Gehälter und Boni zu leisten.
Die wesentliche Frage war eigentlich nur noch, ob nun das gesamte Vermögen der
Familie und alle Renten futsch sein würden, oder ob es nochmals eine Rettung
aus einer aussichtslosen Situation geben könnten, so wie es blufferisch alle
"Experten" schon seit Jahren verlautbaren liessen:
"Es
wird natürlich eine Währungsreform geben müsssen, wenn wir die
"Krise" nicht aus der Welt schaffen können. Und die unliebsame
Deflation werden wir mit dem Druck von Noten oder der Eingabe von Billionen an
Computergeld zu Gunsten der Banken und der Reichsten aus der Welt
schaffen..." - Generelle Blödheit hatte schon immer ihren Preis.
Denn
solche Sprüche waren schon immer das reale Kredo am WEF in Davos und zudem
genau so in allen Banken und Notenbanken gewesen, in den letzten Jahren vor dem
Sturm auf eine verdrängte Realität. Aber in Tat und Wahrheit war sich kein
Mensch bewusst, was wirklich geschehen würde wenn die Sache ausser Kontrolle
geraten war - und natürlich gab es auch keinen Plan B wie es nach einem totalitären
Crash des weltweiten Finanzsystems weitergehen könnte.
Erst
beim Dessert auf der Veranda mit Blick über den See und in die Alpen, begann
Alexis zum Entsetzen seiner guten Rita die Sachlage in seiner Art zu schildern,
kurz und präzis und alles auslassend, was im Moment nicht von Bedeutung war.
Und dann begannen sie ihre eigene Lage zu erörtern wie sie es zu diesem
Zeitpunkt eben sahen. Rita selbst sagte nichts zum technischen Teil, sondern
schien in sich selbst zu zerfallen in leiser Vorahnung, was dies für die
Familie und alle Menschen bedeuten könnte. Ihre ganze sonst vorgetragene
Selbstsicherheit zerfiel vor den Augen von Alexis und sie begann gar zu weinen.
Immerhin hatte sie im Gegensatz zu den berüchtigten 99 Prozenten den Ernst der
Lage in Sekunden begriffen und wartete nun so gespannt auf die Abendnachrichten
am Schweizer TV wie Alexis.
Alexis
sass in Gedanken versunken da und wieder einmal dachte er nach, über die
Geschäfte seiner Bank vor dem Crash und wie alles kommen konnte wie es kam. Es
war der Welt ja klar in welche ungeheurem Ausmass Casino gespielt worden war,
wie legal im Bereich des international Taxation, also der Steuergesetze
betrogen wurde und die Kosten für Boni an die Spezialisten der Finanzgeschäfte
sogar die ausbezahlten Dividenden übertrafen und die gesamte Gesellschaft mit
Steuergeld für diese Verlustgeschäfte und früheren Bankkrachen aufzukommen
hatte, aber ganz besonders gut liesse sich der Wahnsinn an den
Rohstoffgeschäften in Zug oder Genf illustrieren:
Und aus dem Vierten Kapitel
......Man
muss nicht zynisch sein um zu bemerken, dass ein Gott eine solche Saubande
niemals akzeptieren würde - eben als Gott dieser Ärsche. Noch nie lagen
Anspruch und Wirklichkeit so weit auseinander, als wie gesehen im verlogenen
Sexverkehr im Zeitalter der Spätmoderne vor dem Krach nicht der
Geschlechtsgeschirre, sondern von deren Finanzierung mit wertlosen Dreck,
erfunden von Judenweibern der Morgan Bank. Einfach unglaublich lustig, das
Ganze.
Auch
bezüglich anderer moderner Menschenprobleme gibt es Dinge, die von der
Allgemeinheit überschätzt werden und für Alexis unerträglich waren. Zu diesen
gehörte auch ein Al Gore, Michael Moore oder Harald Welzer oder Habermas, die
alle das Richtige wollten: eine bessere Welt, mehr Freiheit, weniger
Überwachung, mehr Demokratie und Menschenrechte und es fiel diesen Genies nie
auf, dass sie von einem Nichts redeten:
Die
Menschenrechte dienten schon immer nur den Mächtigen und Reichen, die von
Strafe verschont blieben und alle Finanz- und Politikverbrechen straffrei in die
Welt setzen konnten wie sie wollten. Die Neger und die Minderheiten landeten in
den Gefängnissen oder im Tod, was manchmal besser ist als zu leben ohne
Menschenrechte.
Die
Demokratie diente nur noch der Durchsetzung der Interessen der Konzerne, der Industrie,
der Banken und ihrer steuerfreien reichsten Klasse und auf der anderen Seite
der radikalen Überwachung der Elenden. Es ist ein Bluff, wenn dumme Mehrheiten
ohne Ahnung bezüglich dieser Realität nur ihre Interessen durchsetzen, auf
Kosten der Minderheiten und aller zukünftigen noch ungeborenen Generationen.
Die
Umweltprobleme waren schon immer gewaltig, doch man wollte sie mit Mitteln von
einem Promille dessen was nötig wäre um die Katastrophe zu vermeiden, in den
Griff kriegen. Die Grünen hatten schon immer nur eine Falschfährte verfolgt in
unglaublicher Naivität und Scheinheiligkeiten und somit eben auch nur
Scheinprobleme bekämpft statt zu erkennen, dass die Uhren schon längst auf 5
nach 12 zeigten, zu Zeiten als sie sich an Kongressen und bei Demonstrationen
noch wichtig taten und glaubten, mit einem Nichts an Verzicht doch noch die Welt
retten zu wollen.
Doch
hier sei einmal die Rede von "Freiheit", auch im Zeitalter der
Digitalisierung, also eine Nichtfreiheit der Massen wie sie Alexis schon immer
erkannt hatte:
Harald
Welzer und viele andere warnten vor einer Orwell-Welt der Digitalisierung, wo
alle Handlungen jedes Menschen vorhersehbar würden und jeder Kerl und jede Hure
erpressbar bis aufs Blut. Stimmt, dies war wohl ein Problem von Snowden, NSA,
CIA, Google, Apple, Facebook und so weiter. Aber kein Mensch erkannte wie
Alexis, dass wenn alle diese Probleme der Privatheit "gelöst" sein
würden, noch nicht einmal ein einziges Prozent der Weltprobleme, noch nicht
einmal im Bereich wirklicher Freiheit, gelöst wäre, wenn gleichzeitig die
Systeme auf einen totalen Kollaps aller Finanzen, der Wirtschaft, der Politik
und schliesslich der ökologischen Unkontrollierbarkeit des Planeten hinliefen,
wie sich bald bestätigen sollte.
Doch
erklären Sie dies einmal Ihren Kindern - dies wird niemals gelingen. Der Glaube
man könnte die Sache ins Gehirn von Erwachsenen kriegen, ist noch viel
illusorischer. Alexis hatte es ein Leben lang versucht und erkannt: Nur schon
der Versuch ist reine Blödheit. Man kann die vermeintlichen Profiteure ihres
Niedergangs niemals überzeugen, die einmal falsch eingeschlagenen Wege zu
verlassen - niemals.
Eigentlich
war im Rückblick seiner Erinnerungen auf dem Schiff, welches im Lago Maggiore
kreuzte von Küste zu Küste, seine eigene Jugendzeit offenbar ein einziges Fest
gewesen, was in Tat und Wahrheit damals
harte Arbeit war und vor allem die Zeit bei den Landwirten unerhört lehrreich
und vielfältig. Welch eine frühe Gnade, die Nähe zur Natur erlebt zu haben, die
Welt und die Liebe zu den Tieren mit dem üblichen Holocaust auf diesem Gebiet,
dann die Menschen in ihrer Ahnungslosigkeit, die normale Art geboren zu werden
und nichts dazu zu lernen, dann zu leben in einem immer irgendwie komischen
Beruf zugunsten von Wenigen, und dann ein Weib zu finden und zu heiraten,
selbst Kinder zur Welt zu bringen und dann zu sterben, während die Mehrheiten
nur etwas von Mikro-Leben erhaschen, was weltweit an Simplizität nicht zu
übertreffen war. Und gleichzeitig zu erkennen wie auch die Romane, die
Hollywoodfilme, die Sachbücher und die Zeitungen noch vor dem Internet- und
TV-Graus den Primitiven, also dem gemeinen Volk, allen Menschen vorgaukeln
wollten, jedes Leben sei einzigartig und ein tolles Abenteuer, wie es jeder
haben könnte.
Natürlich
stimmt diese Annahme im Prinzip und wenn wir es auf sehr tiefem Niveau des
Seins betrachten - jedes Leben ist tatsächlich ein Abenteuer, aber nur wenn man
es schriftstellerisch überhöht, in Filmen auf unerlaubte Art dramatisiert oder
als Kuriosum präsentiert oder unstatthaft verkürzt, sodann in Sachbüchern
falsche Darstellungen über die Realität verbreitet werden durften und die
Philosophen blödsinnige Theorien in die Welt setzen konnten, die am Ende
beinahe automatisch zum Verrecken des Homos führen mussten.
Auch
jedes Künstlerleben in Malerei, Musik, Literatur oder was auch immer, war in
der Wirklichkeit der 24 Stunden-Tage einfach nur gelebtes normales Sein und
kein Wunder. Die Genialität dieser Menschen einer Inselbegabung ist eine
Erfindung von denkerisch unfähigen Köpfen des Durchschnitts, die sich einfach
pragmatisch in ihr Schicksal fügen und warten, bis dass der Tod sie vom Leben
befreie. Was "normale" Menschen als Leben betrachten, ist eine
Illusion, diese Alltagswelt des Ewiggleichen nicht der Erwähnung wert und dann
folgen ohnehin unfehlbar nur noch der Tod und das ewige Vergessenwerden.
Die
wahre Realität ist nur erahnbar, wenn man sein Leben erkennt als Lichtblitz am
Horizont, eingebettet in eine Ewigkeit von Zeit und Unendlichkeit des Raumes und
der Blödsinnigkeit der eigenen Rasse und trotzdem sich eingebildet, man wäre
etwas von Gott Erkorenes. Dabei ist der Mensch bei genauer Analyse in Tat und
Wahrheit weniger als ein Wurm - ein Wesen, welches Kriege führt, Tiere und
Menschen vernichtet und drangsaliert und am Schluss gar seine Lebensgrundlage
ruiniert - ein solches Wesen ist ein Nichts, um es höflich auszudrücken -
dachte Alexis schon damals.....
Und weiter:
.....Der
Moment der Wahrheit muss immer kommen, wenn alle das Falsche tun über einen
langen Zeitraum, bei Systemen von Verlustbildung, Defizite, Ausgabe von
Billionen, Vernichtung von Natur und Meeren und dem Bau für 500 Billionen
Dollars an Infrastrukturen, die nicht aufrecht erhalten werden können oder Bau
von Atomkraftwerken, deren Entsorgung jedes Mass an Kosten übersteigen wird,
welches überhaupt denkbar ist. Wenn Kinder einen solchen riesigen Haufen an
Blödsinn veranstaltet hätten, wären sie in einer Besserungsanstalt gelandet.
Bei einer gesamten Menschheit von Erwachsenen dagegen rühmt man den
organisatorischen Wahnsinn in den Himmel und unterschlägt den Ruin, den sie
erzeugen durften.
Doch
das lustigste am Irrsinn war wohl die von einigen Juden erfundene Idee von
einem Neoliberalismus, mit einer Deregulierung von allem was vorher
einigermassen funktionierte, von wichtigen Staatsaufgaben vergeben per
Privatisierung an Konzerne zwecks Geldscheffeln und dazu ganz klar noch total
kaputte Banken, die zusammen mit Computern und Hedge Funds einfach einen Mist
erfanden wie zum Beispiel die Paketzertifikate mit Namen ABS, CDO and CDS. Dies
alles war sowas von Blödsinn der Ideologie, dass es Alexis sofort klar wurde,
dass die hellen Köpfe der Polit- und Bankenwelt des WEF niemals auf die Idee
kommen wollten, dieses Kartenhaus müsste im Laufe der Zeit zusammenbrechen - in
den USA, in Europa, in Japan, in Russland, in China und Indien und dem Rest der
Welt.
Es
ist einfach so, dass man weder mit Rohstoffen, öffentlichem Verkehr,
Postdiensten und anderen lebensnotwendigen Dingen, noch mit Wasser- oder
anderen Grundversorgungen wie etwa Strom und andere lebenswichtigen Systeme ein
Geschäft mit Profiten machen sollte, um dann Profite steuerfrei abzuzweigen für
die Reichsten und unglaubliche Kosten zu erzeugen für die Armen, indem man
diese Aufgaben der Nation wegstehlen lässt - wie dies Pinochet, Videla, Ronald,
Friedman, Popper und Thatcher und später die Mehrheit der rechtsbürgerlichen
Idioten so wollten, weltweit, und diese Idee gar von IMF, Weltbank und den NGOs
diktiert wurde, und zwar allen armen und kreditsuchenden Staaten, ohne
Rücksicht auf niemals mehr zu deckende Verluste nach Einführung des Wahns und
Kaputtschlagung von vormals funktionierenden Agrargesellschaften. Man wollte
diese Dummheiten und die Demokratien feierten ihren eigenen Untergang als
Erfolg der Moderne.
Damit
wurde alles Gewerbe, die Landwirtschaft, die Einzelwirtschaften und Handel
ruiniert, auch durch die Hilfe der sozialen Schwachsinnigen und Grünen der NGOs
- und keiner war da um zu rufen: "Stoppt den Blödsinn, es wird zur
Katastrophe kommen in Finanzen, Wirtschaft, Ressourcen, Klima und
Ökologie!"
Delavy