...und Gott sprach zu mir


Und Gott sprach zu mir


Wer? Eben Gott, oder die Gott*In, der Allmächtige. ER sprach - zu MIR - persönlich!

Von oben herab, genau, aus dem Himmel, nein, aus den Himmeln, eigentlich aus dem All, seiner Heimat.

Warum mich? Dies sagte mir Gott oder Allah nicht, er sprach einfach.

"Ich spreche selten zu Leuten, aber heute sprech ICH zu Dir - ICH bin Deine Offenbarung und diktiere Dir eine Neue Bibel, die die Welt des "Mönschen" verändern wird."

Warum dieser Jott berndeutsch spricht, entzieht mich der Lehre, denn er wird wohl kaum Swiss TV schauen. Er muss mich verwechselt haben, vielleicht mit GRETA oder Sibylle Berg, die auch - aber bei dieser Dam*in wäre es der jüdische Gott aus Tel Aviv gewesen der - nun gut, ich kann mich nicht hintersinnen, nur weil Gott, der einzige, der jüdische, mit mir sprach.

Und sehen wir mal - WIE er sprach....


Gott                             Du meinst also, ich sei denkbar, ich sei eine wahre Existenz? Dir und der ganzen Menschheit zur Verfügung stehend? Das denkst du also? Du denkst, ich wäre interessiert an einem Dialog mit dir, kleiner Mensch, nur deshalb, weil du existierst?

Mensch                        Ja, siehst du denn nicht, dass ich am Sterben bin, dass ich bald zu dir
                        gelangen werde? Stehst du mir nicht bei, wo ich doch kurz davor bin, alle
                        Wahrheiten nach dem Tod, nach dem Gang durch den Tunnel des Lichts in
die Offenbarung, glasklar zu erkennen, zu sehen, wer du bist, Gott?

Gott                 Woher nimmst du diese anmassende Sicherheit, nach deinem kläglichen Tod
                        alles zu wissen, was du im Leben nie erkannt hast? Warum soll der Zustand
                        nach dem Tod des Menschen jener der totalen Offenbarung über das Sein
                        sein?

Mensch                        Ach, Gott. Was soll ich von Deinem Sein begreifen? Ich verstehe deine
                        Sprache ja nicht, ich kann sie mir nur ausdenken. Doch ich ahne schon ein
                        Leben lang, dass der Tod nur bedeuten kann, danach das "Weltwissen" zu
                        erlangen. Wozu soll das Leben nützlich gewesen sein, wenn es nicht damit
                        endet, am Schluss, also nach dem Tod, nun wirklich alles zu verstehen? Ich
                        ahnte es schon lange, und ich wusste es: Nach meinem Tod bin ich
                        sozusagen geistig allmächtig, und das werde ich dich spüren lassen.

Gott                 Hoho! Der kleine Philosoph Mensch lässt Gott spüren, was er falsch gemacht
                        hat? Darauf soll ich mich einlassen, bevor ich dir Zugang zu allem Wissen
                        nach dem Tod verschaffe? Und welcher Verbrechen bezichtigst du mich?

Mensch                        Du bist allmächtig, du leitest gemäss aller Religionen den Menschen an, du
                        begleitest ihn bei all seinen Taten. Also bist du verantwortlich für alle Kriege,
Folterungen, Verbrechen, Inquisition, zwei Weltkriege, alle Schandtaten. Du hast gnadenlos zugeschaut, wie alles geschehen konnte, hast es geschehen lassen. Ich weiss, dass die Religionen auch eine Eigenverantwortung für die Menschen gedacht haben. Doch warum hast du, Gott, bei diesen Grauenhaftigkeiten zugeschaut? Wie konntest du alles zulassen, als gütiger Gott?

Gott                 Du weisst also, wer und was Gott ist und was er hätte tun sollen? Kannst du
                        dir also vorstellen, selbst Gott zu sein?

Mensch            Ja, ich könnte Gott sein. Man stelle sich doch vor: Ich(,) Gott, entscheide eines
Tages, dass ich als Mensch auf die Erde komme() und unbewusst mit
Philosophie versuche, die schlimmsten Entwicklungen der Zukunft zu
korrigieren. In der Zwischenzeit bist du, Gott, mein Stellvertreter. Und wenn
ich zurückkomme, nach meinem Menschentod, schlage ich dir die Fresse ein
für deine Verbrechen im Zweiten Weltkrieg, Vietnam, die fürchterlichen
Folterungen in so vielen Regierungskellern dieser Welt, für die ökologische
Katastrophe, die unseren zukünftigen Generationen nicht mehr die geringsten
Chancen lässt ...

Gott                             Ich soll dein Stellvertreter sein? Herrliche Aussichten! Stirb endlich, damit du siehst. Aber ich lasse mich trotzdem auf den Unsinn ein. Ich bin also verantwortlich für diese Kriege, ja? Und all den Horror, den die Menschen tagtäglich aufführen. Und was war vor deiner Geburt, als du noch Gott warst, waren da die Verbrechen kleiner, die Inquisition, die Religionsverfolgungen überall in der Welt, die Verbrechen in Afrika und Südamerika bis hin zum Ersten Weltkrieg? Alles deine Taten. Also, mit Gott und seiner Schuld musst du mir nicht kommen, ob ich nun Gott selbst bin oder nur dein Stellvertreter.

Mensch                        Ich muss zugeben, dass ich mich kurz vor dem eigenen Tod etwas schäme.
                        Es war für mich immer ganz einfach zu denken, dass ein guter Gott alle
Grauenhaftigkeiten der Vergangenheit und der Gegenwart hätte vermeiden
können und dass er auch in Zukunft dafür sorgen würde, dass die von mir
erkannten grössten Verbrechen an der Menschheit nicht mehr geschehen
könnten. Noch vor meinem Tod als menschliches Wesen willst du mir diese
Illusionen nehmen?

Gott                 Dann stirb doch endlich, nur ein kleiner Schritt, dann wirst du sehen ...


Der Mensch stirbt auf der Stelle, macht einsam seinen letzten Hauch, einsam wie er Zeit seines geistigen Lebens war, () geht durch den langen Tunnel des Lichts und erlangt tatsächlich, wie von ihm schon immer vermutet, die absolute Offenbarung über das Sein des Lebens.


Mensch                        Gott, wo bist du jetzt? Ich sehe nur ein grosses Nichts. Mein Geist ist
                        unendlich, doch ist sehe nichts. Wo bist du, Gott?

Gott                 Hier bin ich, bei dir, doch du kannst mich nicht sehen. Ich existiere weder für
                        die Lebenden noch für die Toten. Dies ist die Wahrheit. Ich bin die letzte
                        Wahrheit, das Sein, die Unendlichkeit des Raumes, die Ewigkeit der Zeit, das
                        schiere Existieren der Welten. Ich bin das Unbekannte, das Alles, das
                        Scheinbare und das Nichts. Kein Mensch wird mich je sehen, noch nicht
                        einmal ahnen (-) der Gott(,) der ich bin, ist für Menschen undenkbar.

Mensch                        Gott, wo bist du? Wo ist das versprochene Paradies? Die wunderbaren
Landschaften, die schönen Klänge, das ewige Heil? Natürlich habe ich
während meines ganzen Lebens nie an diese Paradiesscheisse geglaubt,
doch an die totale Erkenntnis über das Sein, nach dem Tod, an die habe ich
immer geglaubt, sonst hätte ich mein Leben nie leben können.

Gott                 Was und wo bist du? Du bist dein eigenes Hirn und darin bist du jetzt auch
gefangen. Mehr kann ich dir nicht bieten. Du hast nun den totalen Überblick
über das wahre Sein. Du erkennst nun alle Fehler, die die Menschheit je
begangen haben und weisst sogar, warum. Doch die letzten Dinge des Seins,
das Wesen von der Unendlichkeit, der Ewigkeit, des Seins an sich, von Gott,
diese Dinge wird weder ein lebender noch ein toter Mensch je begreifen
können. Wir sind hier in den Kategorien () Gottes, weit ausserhalb jeglicher
menschlicher Denkgrenzen. Ich, Gott, stehe ausserhalb des Denkbaren. So
kann man mich nicht sehen. Ich habe keine Gefühle wie Menschen diese
kennen, keine Logik wie Menschen diese kennen, keine Philosophie. Ich bin
das Sein, die Entwicklung in der Ewigkeit, ausserhalb aller Denknormen.
Würde ich dir die Gabe dieses Denkens ermöglichen, würde es dich im Tod
nochmals töten und dann wärst du Gott. Und das willst/wirst? du nicht wollen.

Mensch                        Ich sehe nichts. Nur meine Gedanken sind allumfassend und klar. Ich erkenne
                        nun alles, was ich im Leben nicht sehen konnte. Doch ich sehe keinen Gott.
                        Mir ist, als spräche jemand zu mir, doch ist es Gott, ist es mein eigener Geist,
                        ist es Einbildung? Bin ich überhaupt und was mache ich hier? Dieses Wissen
                        um meine Existenz macht mir Angst. Ich wünschte mir so, ich könnte sterben,
                        den ewigen Tod erreichen.

Gott                 Zuerst wolltest du die totale Erkenntnis über das Sein und nun willst du den
                        Tod in der Ewigkeit. Was willst du eigentlich? Willst du mich zum Spielball
                        deiner Einbildung verkommen lassen? Gut, ich war bereit zum Dialog mit
                        einem Menschen. Und ich habe dich gewählt, weil du schon im Leben weiter
                        gedacht hast()als fast alle anderen Menschen, die je den Globus Erde
bevölkert haben. Doch meine unendliche Geduld ist nicht dazu da, dem Menschen Red und Antwort zu stehen, sondern zu  s e i n, die gnadenlose Existenz der Welt zu verkörpern, jenseits jeder Logik, jeder Ethik, jeder Menschenmoral. Ihr Menschen hättet Zeit gehabt, eine eigene Menschlichkeit des Seins aufzubauen, anstatt in den Wahn der Wissenschaftlichkeit zu verfallen und mit Machbarkeit alles zu vernichten, das nicht ich, Gott, sondern die Vorsehung des Seins euch geschenkt hat. Mehr wollte und konnte ich nicht tun. Ich wollte und konnte nie etwas tun für die Menschheit. Die Eigenverantwortlichkeit des Menschen ist seine Sache. Das Wissen um das wahre Sein ist die meine. Mehr braucht man nicht zu wissen, als Mensch.

Mensch                        Es ist, als dächte jemand anders für mich, als kämen die Gedanken nicht aus
                        mir selbst, sondern von einer höheren Instanz. Ist dies nun Gott? Denke ich in
                        Gott? Und was für einen Sinn macht es, wie Gott zu denken und doch nie
                        etwas ändern zu können an den Realitäten, die fortschreiben, von Zeit zu Zeit,
                        bis in alle Ewigkeit, ohne Hoffnung, ohne Erklärung, ohne Gott? Gott, warum
                        hast du dann den Menschen erschaffen?

Gott                 Du stellst gute Fragen, auch wenn du mich nicht erkennen und hören kannst.
                        Die Wahrheit könnte die folgende sein: Das Leben auf dem Planeten Erde war
                        mein Experimentierfeld, eine Versuchsanlage. Ich wollte sehen, ob ein
                        höheres Tierwesen, dem die Gabe höheren Denkens über die Evolution
                        verliehen worden ist, vernünftig handeln kann, ob es überleben kann, ob es
                        seiner Lebensgrundlage Sorge tragen kann. Sozusagen stellvertretend für alle
                        anderen Welten, in denen ein Leben mit höherer Intelligenz auch noch
                        möglich wäre. Ich spreche hier von Billionen von Leben, die () nicht unter
Krieg, Folter, Serienmorden, Qualen/Quälereien??? ohne Anfang und Ende an der Natur, an Tieren, an Mitmenschen leiden sollten, sondern die sich ein gerechtes Leben in Anstand und Würde selbst schaffen würden, eben auf der Grundlage höherer Erkenntnis.

Mensch                        Und diesen Test haben die Menschen auf der Erde nicht bestanden? Ist dir
                        dein Experimentierfeld also aus dem Ruder gelaufen? Du hast hier Mist
                        gebaut, wie ich annehmen muss?

Gott                 Welch menschliche Naivität! Wie wenn  i c h  entscheiden wollte und könnte,
                        wie sich eine Menschheit langfristig zu entwickeln hätte. Wenn sich die
                        Menschheit nicht selbst am Leben erhalten kann, wozu soll hier ein Gott gut
                        sein(?) Und sagen wir es doch einmal ganz klar und unmissverständlich: Der
                        Gott, den sich die Menschen in allen Religionen gedacht haben, ist eine
                        tödliche Beleidigung für mich, den wahren Gott. Ich sollte also nur hier sein,
                        um all die selbstgebauten Ohnmächtigkeiten, die Menschen sich selbst antun,
                        zu korrigieren, sozusagen als Heftpflaster für psychologische Wunden? Ich
                        werde degradiert, um noch schnell die Kriegsparteien auf beiden Seiten der
                        Schlachtfelder zu ermuntern, sich gegenseitig tot zu schlagen, ihren religiösen
Wahn abzusegnen, ihnen bei den mickrigen Kirchenbauten zuzuschauen, die sie den Armen abgepresst haben, um zu sehen, wie die Reichen mir, Gott, immer am nächsten sein wollen() mit ihren idiotischen Zeremonien falschen Scheins, um zu sehen, dass sie sich selbst einen Stellvertreter Gottes schaffen, den Papst, ohne je zu wissen, wer oder was Gott ist(.) Dies alles ist eine Lästerung meiner selbst. Und trotzdem bringe ich diese Menschheit nicht um. Sie bringt sich selbst um das bisschen Verstand, das ihr gegeben war, und sie ist daran, sich selbst von diesem Planeten Erde weg zu rationalisieren. Und dann kommst du, Mensch, mit diesem Scheissdialog zwischen Mensch und Gott. Stiehlst meine Zeit, meine Ordnung, meine Nicht-Denkbarkeit. Versuchst selbst Gott zu relativieren, den Menschen verständlich zu machen, damit sie mich als Instrument missbrauchen können, wie sie es tun mit ihren eingebildeten Göttern aller Religionen, die reine Windfahnen sind und nach einigen Jahrtausenden nicht mehr denkbar. Lass mich in Ruhe, für immer und ewig!

Mensch                        Ich ahne hier einen grossen Zorn. Vielleicht bin ich zu weit gegangen() mit
                        dieser Geschichte eines Dialoges mit Gott. Vielleicht sollte man tatsächlich
                        einfach nur so tun, also gäbe es Gott wirklich, in den Kirchen, in den
Zeremonien des Weines zu Blut, des Brotes zu Fleisch, in den Ammenmärchen von einem Jesus, der von diesem unverstehbaren Gott auf die Erde geschickt worden ist, um die Technologie der Masslosigkeit zu verhüten, uns zweitausend Jahre lang Philosophen zu senden, die nur die bestehenden Verhältnisse des Menschen relativieren und von der wahren Realität nie, absolut() nie() auch nur einen Hauch von Verstehen verspürt haben. Und ich, Mensch, der ich doch einen Zipfel des realen Seins erkannt habe, jenseits der Scheinwelt von Machbarkeit, in welche alle Menschen dieser Erde getaucht sind und darob die Wirklichkeit nicht erkennen können, ich versteife mich darauf, am Ende aller Denkbarkeiten einen Dialog mit dem wahren Gott zu denken, der nur wieder ein selbst gedachter Gott ist, der sich nie einem Menschen offenbaren wird, weil dies gar nicht möglich ist.

Gott                 Endlich hast du begriffen. Nutze deine Denkfähigkeit zu Gunsten der
                        Menschen. Mit Gott hast du dich um eine Oktave, ja um die ganze
                        Musikgeschichte, vergriffen. Der wahre Gott ist nicht denkbar, er führt keine
                        Dialoge, er liebt nicht, er hasst nicht, er macht keine Menschen, keine Tiere,
                        keine Pflanzen, keinen Urknall. Gott  i s t  die Wirklichkeit. Das ist schon alles.
                        Für den Rest sind alle Wesen dieser Welt nur sich selbst gegenüber
                        verantwortlich. Wenn der Gottesglaube je eine Hilfe in der Ohnmächtigkeit des
                        Seins sein soll, dann kann man ihn nicht vermeiden. Wo er als Keule zu
                        höherem Wissen missbraucht wird, in Hirnen, die nahe an der
                        Verblödungsgrenze liegen, die nur Macht, aber kein Wissen haben,
                        Menschenmacht, nota bene, also ein Nichts, ein Schimäre, da will ich den
                        Namen Gottes nie missbraucht sehen, selbst dann nicht, wenn mir absolut
                        egal ist, was die Menschen denken, was sie sind und was sie tun. Und du,
                        Mensch, erfährst nun das gleiche Schicksal wie alle Sterblichen, du zerfällst
                        nun zu Staub, ohne ein Bewusstsein, du erhältst von mir die letzte Gnade, die
                        ich dir und allen Menschen gegenüber walten lassen will: die Gnade, nicht
                        alles erkennen zu müssen, die vollen Wahrheiten über die Realitäten nicht
                        erkennen zu müssen, nicht in der Zeitspanne eines Menschenlebens und
                        schon gar nicht in der Ewigkeit. Zerfalle nun zu Staub. Du bist gewesen,
                        Mensch, in Unendlichkeit und Ewigkeit, Amen. Nie wird ein Mensch verstehen
                        können, wer oder was Gott ist, wenn selbst Gott sich selbst nicht zu erkennen
                        vermag und nur das ewige Sein, die ewige Evolution ist. Nicht mehr, aber
                        auch nicht weniger. Gott vermag sich nicht selbst zu denken, Gott  i s t  die
                        Realität, und er braucht nicht zu denken in den unendlichen Denkkategorien
                        des Menschseins.


Und so endet dieser ungleiche Dialog zwischen einem realen Menschen und einem gedachten Gott. Wieder einmal ein Gottesmissbrauch, nicht der erste, nicht der letzte. Doch es hilft, etwas mehr über unseren selbst erdachten Gott zu erfahren. Und sei es auch nur, um zu wissen, was Gott alles nicht  sein kann und nicht sein darf. Was er ist, das wird kein Mensch je erfahren. Und dies schreibe ich hier nicht als Gottersatz, sondern auf der Grundlage logischen Denkens auf der Stufe eines ganz gewöhnlichen Menschen, dessen Kernkompetenz die Philosophie ist, oder sein könnte, so Gott dies will.


(aus "Das Erkennen der Welt" - Das Erdgeschehen begreifen um das Jahr  2000")