Epilog
The American DREAM
Macht das Leben einen Sinn?
Einmal abgesehen von der Frage,
ob die "Welt" existiert oder nicht, was ja eine sehr fundamentale
Idee ist, denn sie entscheidet auch über den Sinn des menschlichen Lebens
überhaupt, darf ja auch einmal die Frage nach dem Sinn des Lebens von mir
selbst, im Alltag zu Beginn des 21. Jahrhunderts, gestellt werden.
Ich schaue mir im Moment die
ganze Serie von "Breaking Bad" an und merke allmählich, dass sie
nicht nur die Frage stellt, wie ein Chemie-Professor mit Krebs und dem nahenden
Tod zum Drogenbaron und Killer werden kann, sondern diese Serie zeigt sehr
genau der Unsinn der amerikanischen Gesellschaft, wo es keine Sicherheiten mehr
gibt, jeder in den USA um seine Existenz kämpfen muss, das Familien- und
Clan-Leben eine einzige Lüge und Sauerei ist, und jeder nur um seine Vorteile
besorgt sein muss, sonst geht er oder sie im Leben unter.
Es werden in Episoden auch
gezeigt, wie eine Familie die Sinnfrage erörtert, ob der Hauptdarsteller die
fürchterlichen Qualen einer Chemotherapie, die er gar nicht bezahlen kann,
durchstehen sollte, nur um einige wenige Monate oder Jahre später zu sterben.
Oder die zwei Drogenkocher
verlieren sich in der Wüste, weil im Van die Batterie auf den Hund gekommen ist
und eine Rückkehr in die Zivilisation unmöglich wird, weil der Mensch eine
Wanderung in der Hitze des Tages oder Kälte der Nacht niemals durchstehen
könnte und die zwei Idioten von Hauptdarstellern bereiten sich auf ihren Tod
vor, der nur ganz knapp vermieden werden kann, weil das Drehbuch dies so
arrangiert hatte.
Es wird gezeigt in der Serie, wie
ein VIP Paar in einem Palast als Milliardäre lebt aufgrund des Wissens und
somit eines Patentes, was der Hauptdarsteller als Chemiegenie einst in die Welt
setzte, derselbe der nun jeden Dollarschein zusammenkratzen will, im
Drogenhandel, damit seine Familie auch nach dem Tod noch eine Existenz hat.
In unzähligen Momenten erkennt
man die totale Kaputtheit der Politik in den USA, die zusammenbrechenden
Infrastrukturen, die vielen Geschäfte und Firmen die ums Überleben kämpfen, ein
Gesundheitswesen nur noch für die Reichen, wie alles nur noch nach Geldwerten
des "American Dream" funktionieren kann, man sieht die miserable
Qualität der Wohnhäuser, sodann den Zynismus jener die glauben "es"
geschafft zu haben, die Verlogenheit jeden Gesprächs, nicht nur unter normalen
Leuten, sondern auch unter Eheleuten, Liebespaaren, mit Verwandten und
Freunden, einfach eine Lust zu sehen, wie jeder alle anderen anlügt, wie sie
schmeicheln, einander beschimpfen, Unsinn erzählen und alle Idioten über jeden
gelungenen Coup zulasten anderer, sogar über jeden Mord stolz sind.
Dann haben schon längst die
Verbrecher die Oberhand gekriegt im Alltag, die Verbrecher im Drogenhandel, die
Mexikaner, die Polizisten, die Politiker, das Geldsystem welches am Crashen
ist. Und jeder versucht sich zu retten auf Kosten aller anderen und jeder redet
von seinen guten Taten und wie viel von seiner Kohle in Stiftungen oder gute
Aktionen geflossen sei. Die wichtigen Leute sind die dümmsten von allen und
keiner erkennt, dass solches Leben nur noch eine einzige Lüge und Sauerei ist,
Leben die niemals hätten entstehen sollen.
Und obschon ich selbst in einem
ordentlichen Land in Europa geboren worden bin, erkenne ich die Parallele in
meinem Leben, wo ich alles sehen und prüfen konnte, was es gibt: Konzerne,
Banken, Versicherungen, Spitäler, Anlagefonds, Stiftungen, die Beratung von
reichen VIPs oder Konzernen, wie sie ihre Gewinne steuerfrei an wenige
Privilegierte zu verteilen haben und dabei sogar von den Diktaturen der dummen
Mehrheiten (Demokratie) dieser Selbstbetrug zum Schaden aller Staatswesen
ermöglicht worden ist.
Doch noch schlimmer das
Alltagsleben:
Jeder Satz in der Zeitung, im
Radio, am TV oder Internet eine Lüge, eine Beschönigung der wirklichen
Verhältnisse, ein Bluff für jene, die an ein schönes und wahres Leben glauben
mögen.
Dabei sind wir daran, total auf
alle Zeiten einzubrechen und der Reihe nach werden kollabieren unsere Systeme
etwa in der Reihenfolge: Finanzen, Wirtschaft, Kultur, Verblödung der VIP und
der Massen, die Staaten und Banken gehen in den Konkurs, die BRICS implodieren
und die Welt verreckt an fehlenden Ressourcen und der ökologischen Zeitbombe,
infolge einer energetischen Aufladung der Geosphäre, die sämtliche
Wettermechanismen im verdorbenen Klima zum Kollaps bringen wird, sodass diese
Menschheit in nur 100 Jahren verreckt sein wird, ohne Aussicht auf Lösungen
oder Korrektur des Wahnsinns, den jedes Kind hätte kommen sehen müssen.
Damit erledigte sich die Frage
nach dem Sinn des Lebens der Masse an sich eigentlich von selbst.
Nicht aber die Frage nach MEINEM
Leben, die Frage, ob ich mich über mein Leben freuen soll, oder im Gegenteil
daran zu verzweifeln habe. Ich denke mal, dass ich Folgendes zustande brachte:
- Ich kam trotz ziemlich
misslicher Anfangsbedingungen aus armer Familie und dann als Verdingkind auf
dem Lande insgesamt hervorragend über die Runden.
- Ich hatte niemals eine
ernsthafte Krankheit oder einen schlimmen Unfall und sah nur wie zum Beispiel
mein Bruder sehr jung an Krebs verreckte.
- Ich liebte die Tiere, vor allem
meine Hunde, die Natur, die Reisen, die Erfahrungen, die Gebiete auf der Erde
die ich besuchte, aber niemals die Menschen, die vor Dummheit nur so strotzten
in allen Nationen.
- Ich hatte das Glück, seit
meiner Geburt alles zu hinterfragen und niemals eine Antwort über ein Wissen
oder eine Thematik zu akzeptieren, bevor ich sie über eigene Denkvorgänge nicht
analysiert und akzeptiert hatte.
- Ich wurde zudem zu einem Beruf
ermuntert, der mir alle Türen öffnete zu allen Konzernen, Banken,
Versicherungen und was auch immer in der Welt, denn das Accounting als Beruf
brachte jenes Wissen, das mir am Ende erlaubte, sämtliche Vorgänge in der
Wirtschaft und Finanzen zu 100 Prozent zu durchschauen.
- Ich studierte die Philosophien
und erkannte bei jedem Denker seit Plato jeden Unsinn, jede Unlogik, jeden
Bluff, die Schwachstellen und die Unmöglichkeit, auf dieser Basis eine
Menschenwelt zu schaffen, die je überleben könnte. Diese Denker erklärten
niemals die Welt, sondern immer nur menschliche Hybris.
- Ich genoss die Stille, das
Alleinsein, das gute Essen, guten Wein und Schnäpse, das Fahren mit der
Geschwindigkeit von Autos, Rad oder Bahn, dann das Skifahren auf herrlichem
Schnee in der Alpenlandschaft, das Wandern durch unbekannte Gebiete, dann das
Brutzeln von Würsten an einem Feuer mit Freundin und Hunden, sowie die Zeit und
Abenteuer mit Frauen, die guten Sex mochten, keinen Unsinn redeten und
versuchten, mir das Leben so leicht wie möglich zu machen.
- Und ich durfte die wertvollste
Literatur und Philosophie schreiben, die je ein Mensch geschrieben hatte in der
bisherigen Zeit von 70000 Jahren Menschentum, nach dem Überwinden seines
Affendaseins und ich durfte entdecken, dass die Ignoranz der Leser und Verlage
nicht nur eine Qual sein mochte, sondern im Endeffekt wahrscheinlich die
Rettung der Texte und eines normalen Lebens in Frieden.
Und da wäre noch viel mehr, und
trotzdem sehe ich mein Leben als gescheitert an, weil es nicht gelang, diese
total paranoide Gesellschaft der heute 7 Milliarden aufzuwecken aus ihrem
Traum, ihrer Reise in den Tod, ihrer generellen Blödheit, auf welche diese
Tiere sogar noch stolz waren.
Nun denn, ich muss wohl meine
eigene Philosophie entwickeln zur Begründung, warum sich mein Leben gelohnt
haben wird und ich das Beste aus meinen Gaben wohl gemacht hatte. Und ohnehin
werde ich mit dem Tod und der ewigen Ruhe belohnt und kann nur hoffen, dass der
Weg dahin noch erträglich sein wird.
Und um diese Menschheit auf dem
Planet Erde brauche ich mich schon gar nicht zu sorgen. Diese hatte ihre
Chance, sie wollte kein Paradies auf Erden mit weniger als einer Milliarde
Hohlköpfen und Langsamkeit und Mässigung als Ziel, alles in Friede mit der
Natur, den Tieren und Pflanzen und ein Leben über eine Vielzahl von
Generationen, ganz ohne Kriege, ohne Folter, ohne Ungerechtigkeiten und
Ungleichheiten des Grauens, was diese Dummköpfe als "Freiheit"
priesen.
Diese Menschheit hat wahrlich ihr
bitteres Ende redlich verdient.
René Delavy - written on March
12, 2014