Pankaj Mishra - ZORN

Pankaj Mishra - Das Zeitalter des Zorns


Der gute Pankaj Mishra begreift nichts: Wir befinden uns NICHT im Zeitalter des Zorns. Es geht längst nicht mehr um Gefühle, Verhalten, Politik, Parteien, Möglichkeiten, Wahlen, Gestalten der Zukunft.

Wir befinden uns im unwiderruflichen Freien Fall ins Nichts - als Menschheit in den TOD - und nichts kann den ultimativen Sturz vermeiden oder aufhalten.

Oh, Schreck, lass nach:

Delavy begann die Lektüre zu dem Buch des Inders Pankaj Mishra, eine philosophische Abhandlung über die Entwicklung der Menschheit aus grauen Vorzeiten, hinein in die neoliberale Wirklichkeit des amerikanischen Zeitalter des Untergangs, das Zeitalter des Zorns.

Ich will nicht mit Kritik und Schimpfen beginnen, sondern bestätigen, dass es das beste Buch der Gegenwart ist über die Schwächen unserer Lehren in der Politik, Wissenschaft, Technologie, Philosophie, Dichtkunst, Ökonomie und Ökologie, einfach eine Wucht.

Wenn man über eine hohe Intelligenz verfügt, liest sich das Buch wie Butter.

Zudem weiss der Mensch wahnsinnig viel zur Philosophie- und Literaturgeschichte und der Aufbau des Buches ist sensationell.

Kein Wunder, stürzen sich alle Medien darauf.

Aber nun genug des Rühmens:


Denn nun kommt die kalte Klatsche:

Was der Mann schreibt ist etwa auf dem Niveau meines Wissens (nicht in den Details, sondern im Fundamentalen) welches ich hatte mit etwa 40 Jahren, bevor ich alle Philosophen und Wirtschaftstheoretiker in Grund und Boden geschrieben hatte mit meinen Büchern, die alle auch auf dem Niveau von "Das Buch der Kritiken 1 + 2" sind.

Was dem Mishra fehlt, ist die totale Übersicht über die Finanzwelt global, was die Konzerne wirklich tun, wie Accounting auf höchstem Niveau funktioniert, was die letztendlichen Ursachen für den Untergang der Menschheit bis 2050 im Wesentlichen und bis 2099 insgesamt sind.

Er schreibt ab, erkennt die Wirklichkeit nicht selbst, sondern nur über den Schleier von sehr gescheiten Menschen, die vor ihm gelebt hatten und seine Schlussfolgerungen sind viel zu sanft.

Gut, ich bin erst in der Hälfte des Buches und schreibe die Kritik später noch zu Ende.


RANDNOTIZEN

Aber ich möchte wie üblich meine Randnotizen sprechen lassen, die ich im Buch mit Bleistift an die Ränder gesetzt habe:

Erste Innenseite:  Hervorragendes Buch - kurzweilig, logisch und wahr. Aber Mishra kapiert die Katastrophe der Moderne nicht, nämlich die Wirksamkeit von tödlichen Systemen. Auch die Dummheit der Amis und der Juden scheint ihm unbekannt zu sein, oder er will nicht darüber schreiben aus Angst. Er findet nie einen Ansatz zu Lösungen, alles ist eigentlich ein gutmeinender Quatsch, der sich niemals wird ändern lassen.

Seite 18: Der noch vorhandene Fortschrittsglaube ist unerträglich.

Seite 19: Laufend verwechselt Mishra die Ursachen mit den Wirkungen. Zudem sind nicht die kritisierten Regierungen das Problem, sondern die "normalen" Regierungen der USA und Europas.

Seite 20: Die Spirale dreht sich heute, weil der neonazische Dreck der Juden über jede Art von Ethik gesiegt hat. Also doch: Nietzsche als Freund der reichen Klasse. Zudem: Mishra scheint links zu sein, aber er ist in der Tat rechts-konservativ.

Seite 21: Bünzliphilosophie eines intellektuellen Inders? Er wird sich wohl noch steigern, sonst.... - Die "Schreiberlinge" von damals, waren in Fakt die Frühwarner der heutigen 99 Prozent!

Seite 23: Wann merkt Mishra, dass das Wirtschaftswachstum zwecks Reichtums der Massen nur das tödliche Kredo des jüdischen Neoliberalismus der USA ist?

Seite 25: Soviel Hannah Arendt und Ressentiment und Neid... Blödsinn, der Niedergang speist sich aus dem Fortschritt und der Wachstumsideologie.

Seite 27: Triumphales Unternehmertum nach Massstab aller Wirtschafts-Heiligen? Es führt alles zum Tod der Weltgesellschaft.

bis Seite 41: Zustimmende Randvermerke mit einige bösartigen Sprenkeln, wie "das Gegenteil trifft zu" -  ja, tolles Israel -  Rousseau, ein Vorgänger und Verwandter von mir - es hat andere Gründe - guter Gedanke, aber unmöglich durchzusetzen -

Seite 42: Es geht nicht um Denkweisen und Verhalten von wichtigen Leuten, sondern allein um die Existenz von idiotischen Systemen, von welchen er keine Ahnung hat.

Seite 43: Mishra, ein ziemlich angepasster Denker. Wer diesen Wahnwitz korrigieren will, muss alles auf den Kopf stellen - aber wir kommen zu spät.

Seite 49: Verse sind wie Theater: Sie erklären nichts, sie verklären nur.

Seite 50: Dies schrieb ich alles schon um 1975.

Seite 51: Fukujama, Huntington und alle anderen 10 Idioten: Sie werden nie kapieren, dass die Technik tötet, nicht das Denken.

Seite 54: Arendt war eine Kuh: Sie verstand nie etwas von Systemen, sondern nur von Wünschen an naive Menschen.

Seite 58: Zur Korrektur des Chaos gibt es heute nur noch den Faschismus als Alternative, andere Denkweisen sind undurchführbar.

Seite 62: Reichtum ist nicht die Garantie der Reichen, sondern ihr Tod.

Seite 66: Kunst um den Schmarren zu schreiben: Verursacher sind die Juden der Mont Pelerin Society, vom WEF und der Chicago School, was im ganzen Buch nie vorkommt.

Seite 68: Der Anthropozentrismus: Gute Erklärung eigentlich, doch heute zählt nichts mehr davon, ausser die Ökonomie als Umweltvernichter.

Seite 69: Lustige Analyse über die "Gebildeten", die eigentlich das Gegenteil sind. Sie waren schon immer Idioten mit ganz wenigen Ausnahmen.

Seite 73: Die Analyse zeigt klar: Kant war genauso ein Idiot wie Voltaire.

Bis Seite 97 keine Vermerke mehr, weil vielfach einverstanden und die Einwände einfach keinen Sinn machen, es kapiert sie keine Sau.

Im Kapitel 3 habe ich bisher nur unterstrichen und gelesen, denn die Gedanken zu Voltaire und Rousseau und andere Denker sind hervorragend (wie das ganze Buch) - aber ich könnte zu jedem Abschnitt die Denkfehler von Mishra ohne Mühe nachweisen - doch wozu?

Entweder führe ich diese Liste fort - oder es folgt noch eine Gesamtwürdigung.


René Delavy - Berlin and Bournemouth

written on June 29, 2017


Sehr wichtiger Einwand:


Kein Schriftsteller hat bisher die Misere dieser Welt mit ihren falschen Zielen, Mythen, Erwartungen in die Technik und das Heil der Geschichte mehr erklärt, als dieser Pankaj Mishra.

Nun gibt es einen gewaltigen Makel an der Schriftstellerei von Mishra:


1. Er stellt alles auf den Kopf, alles was Ursache sein könnte, bezeichnet er als Wirkung. Seine Vorstellung von Welt ist völlig dumm.

2. Er erkennt nicht, dass sowohl die Verursacher von Antisemitismus, Romantik, Verherrlichung der Nation, Technik-Verrücktheit, Esoterik, Glaube, Kapitalismus etc. - die nach Mishra Ressentiments der Blöden erzeugt, die nach Revolution schreien und nach Diktatoren schreien wie etwa Hitler, Stalin, JFK, Trump oder noch blödere Menschen - dass sie alle Opfer sind von falschem Denken und einer Verblödung der Völker die 99,999 Prozent aller Menschen betrifft.

3. Mishra sieht nicht, dass seine Klage die Falschen trifft: Wenn wir stehen vor einem globalen Kollaps der Finanzindustrie, dem Konkurs aller Staaten, der Verblödung von Völkern und einer Klimakatastrophe ohne Ende und nicht erkannt in ihrer Grauenhaftigkeit, so ist es das "Verdienst" jener Kräfte, die Mishra für "normal" hält, also die etablierten Politiker, die Juden, die Banker, die CEO, die NGO, die Wissenschafter und solche Schreiberlinge wie er eben auch ist.


Es ist eine grauenhafte Misere und ein Skandal, dass nicht einmal dieser Inder mit einem begnadeten Hirn fähig ist, Opfer und Täter, Ursache und Wirkung und die Realität unserer Welt im Heute zu erkennen.

Dies macht sein gesamtes Buch, das im Detail so reich ist, absolut nutzlos, wie alle Sachbücher von Idioten, wie Harald Welzer, Habermas, Sloterdijk und vor allem alle amerikanischen und indischen und chinesischen und sogar französischen Philosophen und Denker in der Zeit um das Jahr 2000.


Wir stehen vor dem Nichts - und kein Mensch erkennt den Wahnsinn!



Nachgereichte Randnotizen


Die ganze Geschichte im Kapitel 3, die Auseinandersetzung zwischen Voltaire und Rousseau ist zwar interessant und dient Mishra zur Erklärung auch der heutigen Situation, wie aber meine Anmerkungen zum Rest zeigen, bringt ihm solches theoretisches Denken nicht viel - ausser Philosophie des Unsinnigen.

Lustig nur noch die Bemerkungen zur Rolle der Frauen und meine Randnotiz:

Frauen haben sich ihren Bedeutungsverlust in der modernen Zeit selbst gutzuschreiben, sie wollten ihn. Man merke: Die Frau eignet sich nicht für die Macht und vertieftes Denken in unsere Realität.

Seite 161: Armut und Unterdrückung führen immer und beinahe automatisch zu religiösem Eifer und Hochhaltung von nationalistischen Traditionen. Damals - wie heute mehr denn je.

Seite 181: Infantile Vereinfachung? Zwischen Völkern jeder Art gibt es keine Unterschiede in der Einbildung ihrer Einzigartigkeit. Es ist alles, was patriotischen Idioten bleibt, wenn sie alles vermasselt haben.

Seite 187: Was, wenn sich im 21 JH an die 1,5 Milliarden Inder oder Chinesen auf Europa stürzen? Es gäbe keine Gegenmacht, ausser das Verschwinden Europas.

Seite 193: Nationalismus ist kein Widerpart zu Rationalismus - beides ist in der Praxis gleich idiotisch und nutzlos. Aber am sinnlosesten sind Esoterik und Religionen.

Seite 194: Nationalismus als Schimäre - Internationalismus als Stupidität. Jeder -ismus ist einfach blödsinnig, denn kein Mensch kann nachweisen, dass eine Theorie stimmt und nützlich ist.

Seite 195: Mein Gott - Die Juden waren nicht nur "kosmopolitisch" - sie waren die eigentlichen Vorläufer und Vorbereiter unseres jetzigen Weltkonkurses.

Seite 198: Wert der Globalisierung und Privatisierung? Ich schrieb schon vor 30 Jahren, dass nur kleinräumige Autonomie und Autarkie diese Welt noch retten kann - und Rückführung der Bevölkerungsexplosion.

Seite 200: Die Eliten sind Arschlöcher - die globale Wirtschaft brachte nur Elend und Untergang über die 99 Prozente.

Seite 201: Nur Selbstversorgung in Staaten oder Gemeinden hätten eine geordnete Welt sichern können - bei sehr kleinen Bevölkerungszahlen. Was wir heute haben, bringt uns den sicheren Tod.

Seite 204: Bildung für die Massen? Reine Geld- und Zeitverschwendung. Ich bin einer der gebildetsten Menschen auf diesem Topf und nicht einmal ich kapiere den Wahnsinn der Jetztzeit.

Seite 233: Damals also ein Warten auf die "Heilsbringer". Nun denn, heute ist dieser Erwartung schlimmer als je zuvor.

Seite 239: Wieder die Erwähnung der Juden, ohne Hinweis auf WEF, Wall Street, Fed, AIPAC und deren Verbrechen in der Finanzindustrie und beim Bankrott aller Staaten infolge gigantischer Verschuldungen.

Seite 243: Alle Hinweise auf Indien, Japan und China: Man muss sehen, dass diese Idioten reine Kopisten sind, Billigproduzenten, in einem Wahn von Technologie gefangen, ohne auch nur für eine Sekunden die Gefahren und Risiken zu erkennen.

Seite 255: Bestechlichkeit und Verantwortungslosigkeit der Regierungen von damals? Und was ist mit Reagan, Bush, Berlusconi, Blair, Kohl, Merkel, Modi, Jinping und noch schlimmeren Demagogen?

Seite 270: Über den Grossenwahn der Nationen vor 200 Jahren: Alle Nationen sahen sich immer als Helden - Ursache von Kriegen, Wahn, Untergang bis heute.

Seite 299: Warnung vor Gefahren in Indien des Modi - Wie lange wohl lebt Mishra noch?

Seite 303: Alles wurde von Delavy vor 30 Jahren schon vorhergesagt.
Zudem: Mishra kratzt nur an der Oberfläche - Alles was er findet sind einzelne Ursachen zur heutigen Katastrophe. Doch den wahren Niedergang und die Rache durch die Vernachlässigten und die Beleidigten, der globalen Masse, sieht er in viel zu sanftem Licht. Es ist einfach: Die Täter und die Juden müssen weg....

Seite 330: Wie alle anderen Sachbuch-Schreiberlinge sieht Mishra nur die Verhaltensweisen von Menschen - dabei sind es die Systeme, die automatisch und unwiderruflich zur Vernichtung der Menschheit führen werden.

Seite 333: Streit mit meinem Professor in Genf schon 1963: Gegen den Wahn der Bourgeoisie kommt man niemals an. Zudem: Nietzsche war genial und blödsinnig in einer Person, wie beinahe alle Philosophen aller Zeiten (siehe "Das Buch der Kritiken 1 + 2")

Seite 337: Kein Philosoph erkannte zu seiner Zeit die Probleme - nie schrieben sie Texte zur kommenden Selbstzerstörung - durch unsere Systeme.... - Es fehlte ihnen an Realitätssinn und sie glaubten an falsche Machbarkeiten.

Seite 340: Analyse Sowjetunion - USA. Man merke sich, dass nur die Intelligenz der Russen das Gleichgewicht schuf von 1950 bis 1989. Doch beide Staaten waren und sind einfach nur Mist und Überheblichkeit.

Seite 342: Frage nach "dem Bösen" - Man sollte nur fragen, ob "das Bose" Gutes oder Schlechtes bewirkt in einer gewissen Situation. Das Gute gibt es auch nicht.

Seite 353: Viel zu wenig Gegenwartsanalyse im Buch (bei Delavy an die 2000 Seiten). Alles eigentlich nur wissenschaftlicher Quatsch ohne Erkenntnis über die Gefährlichkeit unseres Status quo.

Seite 375: Es zeigt sich auch hier: Nur Bücher sind in der Lage, eine globale Misere umfassend zu erklären. Aber Mishra verkennt die Situation - sein Denken ist immer noch zu einfältig.

Seite 379: Was Mishra auf den letzten Seiten des Buches bringt, über ein verändertes Denken über das Ich und die Welt, dies hat Delavy geleistet, nicht Mishra. Nur schon die ewige Erklärung zu Demagogen, was auch in der NZZ oder der ZEIT stehen könnte, wo doch die Demagogen zu finden sind in den Regierungen und Konzernen und Banken der USA, von Deutschland, England, Frankreich, Indien, China, Israel und der Schweiz.


Alles in allem ein hervorragendes Buch, das beste zum Thema.

Aber die Randbemerkungen lassen das Manko erkennen.


René Delavy