Existenzen an die Wand fahren

Die Existenz als Wand


Es gibt manchmal Filme, die Fragen aufwerfen, die ans Fundament des Daseins greifen - und trotzdem keine Fragen beantworten können.

Der Film "Die Wand", den man als Pflichtstoff für alle Menschen der Erde erklären sollte, ist ein Film der fundamental die Frage stellt, was die Existenz von Menschen, von Tieren und der Natur bedeuten könnte.

Sein Inhalt ganz kurz:

Eine Frau fährt mit ihrem Hund in die Alpen um ein Wochenende zu verbringen. Bald bemerkt sie, dass sie im weiten Raum der Bergwelt von einer unsichtbaren Wand richtiggehend in ihrer Existenz eingekerkert ist.

Sie muss lernen, allein mit dem Hund zu überleben, findet eine Kuh und kann deren Milch verwerten, eine Katze kommt durchnässt ins Haus, ein Kalb wird geboren, eine Krähe freundet sich mit der Frau an, die sich mühsam ums Überleben in ihrer Einsamkeit kämpft.

Die Jahreszeiten gehen dahin, die Jahre vergehen, der Hund stirbt, auch die Katze, die Kuh wird alt und die Sömmerung erfolgt nicht mehr und trotzdem muss das Leben weitergehen mit Jagd, Holz sammeln, Mähen und Früchte und Kartoffeln ernten und auf vielen Zetteln dieses verlorene Leben zu beschreiben.

Nun erkennt die Frau (und noch vielmehr der miterlebende Zuschauer), dass jede Existenz lediglich besteht aus der Geburt, dem Kampf ums Überleben und irgendwann dem Tod. Es gibt keinen Sinn zur Existenz des Lebens auf der Erde, ausser man erfinde einen Grund. Nur die Tiere können sich mit solchem Dasein abfinden und sind zufrieden, während der Mensch alle Mühe hat, nicht wahnsinnig zu werden.


Und hier setze ich mit meinem Denken an:


Die Philosophien und Religionen

Wenn man die Existenz des Lebens von Menschen, Tieren und Natur nicht erklären und auch nicht mehr ertragen kann, kommen die einfachen Gemüter auf die Idee, sich einen Gott, einen Glauben zu erfinden.

Nur kurios, wie hier alles endet im Wahn, mit Kriegen, Folter, Mord und Totschlag, weil die Blödheit des Menschen sich zentriert, in einer Gesellschaft der Blöden, in einer Konzentration - immer! -  von allen Ängsten auf andere Menschen, die offenbar uns bedrohen.

Die Philosophien sind auch nichts anderes als die Suche nach der Erklärung des Sinns des Lebens. Und genau wie mit Religionen, konzentriert sich alles auf einen blöden "Behaviourism", will heissen auf Verhaltensweisen und Gefühle und dem Vernebeln der Erkenntnis, was die nackte Existenz des Seins bedeuten könnte.


Wirtschaft, Kultur, Politik

Es ist mir gegeben, eigentlich alle Ursachen und  Wirkungen in Raum und Zeit zu diesen Themen zu erklären und in Wort und Schrift zu bringen. Es scheint für Nichteingeweihte und Denkfaule eine geniale Gedankenleistung zu sein, dabei ist es nur Logik, Vernunft und die Fähigkeit, alles zu erklären, was erklärbar ist.

Zudem sollte jedem Kind klar sein, dass die Wirtschaft damit endet, genauso wie alle Wissenschaften, die Kulturen, die Politik, dass sich Systeme bilden, aufgrund der Blödheit des durchschnittlichen Denkens der Eliten und ihrer dummen Massen, welche am Schluss einfach nur die Erde vernichten werden und gleichzeitig auch die Menschheit, voraussichtlich zu geschehen endgültig noch im 21. Jahrhundert.

Während alle Völker und weit über 99,9999 Prozente aller Menschen diese Frage verdrängen und auch nichts wissen wollen über die Frage, was die Existenz des Lebens im Innersten bedeute, geht wie bei der Frau in den Alpen  in dumpfer Weise alles Leben sinnlos weiter.

Im Alltag unserer Zivilisation ist dieser Prozess erkennbar, nur gebändigt von einer unsäglichen Blödheit, die Leben mit Reisen, Vergnügen, Bluff, Geld und eingebildeter Wichtigkeiten hinter sich zu bringen und ein Getue zu machen über Geburten, Hochzeiten, Feste und dem Tod, riesige Verdrängungsleistungen zu erbringen und Blödsinn des Seins überall zu veranstalten, um niemals nachdenken zu müssen über den Sinn der eigenen Existenz.


Was ist sie die Existenz?

Der Film gibt keine Antwort, ausser dass man verloren ist ohne Mitmenschen und die Tiere und es dann keine Lebensberechtigung und Lebenssinn mehr geben kann. Eigentlich bleibt nur noch der Suizid, und noch nicht einmal diese Möglichkeit macht Sinn, weder in diesem Film noch im realen Leben.

Ich für meinen Teil denke, dass ich lebe aus dem Alltag mit jenen Menschen und Tieren, die ich mag, sowie der Bewunderung der Grösse und Reinheit der Natur und dem Fakt, dass es das Universum mit der Ewigkeit der Zeit und der Unendlichkeit des Raumes überhaupt gibt.


Dass die bald 10 Milliarden gleichzeitig unsere Existenz weltweit am Vernichten sind, ist der Ursprung und der Grund für meine Literatur und Philosophie.

Aber leider erklären diese Texte niemals den fundamentalen Sinn meiner eigenen Existenz und aller anderen, auf der Reise von der Geburt bis zum Tod.

Ich werde niemals wissen, warum und wo ich existierte in der Nanosekunde meines Lebens im 20. und 21. Jahrhundert und ob meine Schreibe je einen Sinn ergeben konnte.

Ich muss abstrahieren, wie mit allem Anderen auch und versuchen, das Beste aus dem zu machen, was ich niemals vermeiden konnte, nämlich meine nicht erfragte Existenz zu Ende zu bringen, einigermassen in Würde.

Und so endete dann auch dieser Film "Die Wand". Es gab keine Erklärungen, keine Antworten auf Fragen und keine Philosophie zur Existenz, kein Happy End und keine Ursachen-Wirkungsketten.

Da hatte ich es mit meiner Philosophie zur Erklärung der bestehenden Systeme in der Gegenwart doch viel, viel einfacher. Man ist und wird gewesen sein - und dies war dann schon die ganze Weisheit.

Wer eine bessere Weisheit kreiert, sollte nicht den verschissenen Dynamitpreis bekommen, sondern ein ewiges Angedenken des Seins im Namen der namenlosen Kreatur im Weltall.



Fazit

Es ist ein Phänomen meines Gehirn und meiner Intelligenz, dass ich vor den komplexesten Dingen nicht zurückschrecke. Je chaotischer und unbegreiflicher eine Sache ist, um so eher kann ich mir die Hintergründe des Systems, die Ursachen und Wirkungen erklären.

Wenn es jedoch darum geht, das Einfachste der Welt, die eigene Existenz zu erklären und zu begründen, versagt mein Denken.

Es ist wie mit der Dritten Welt, derjenigen des Universums, wo ich überzeugt bin, dass kein Mensch dieses je erklären kann, während die Erste Welt oder der Mikrokosmos des Alltags einfach vor uns liegt ohne jede Erklärung, kinderleicht zu begründen, wie in allen Romanen und allen Medien gegeben, während die Zweite Welt des Makrokosmos, also die Welt der Systeme und Philosophien, offenbar kein Mensch begreift, ausser mir, weil hier eben das "Gesetz der Denkgrenzen", für die meisten eine Wand, in Funktion kommt.

Und vor dem eigenen Tod habe ich schon längst kapituliert.



René Delavy - Berlin and Bournemouth

written on November 22, 2015