MachtxDummheit - Medien und Planung

3. Kapitel:     Medien und Planung


Alles Planen gilt dem Übergang in ein neues Denken und Handeln. Die Zeitungen, das Fernsehen, das Radio, sämtliche Medien stellen sich in den Dienst dieses einzigen Überlebensszenariums, das uns noch offen bleibt. Die Selbstverblödung über ein Verzerren von Realitäten oder ein Akzeptieren von unhaltbaren Zuständen wird gestoppt.


Hier kann ich ins Volle treten, nicht ins Fettnäpfchen, obschon, etwas anderes als "Fettnäpfchen" haben die Medien zur Qualifikation ihres Tuns und Lassens keinesfalls verdient. Wie soll man ausgerechnet den Vorkämpfern für Hedonismus, Kaufkraftsteigerung, Wachstum und Fortschritt zumuten, sich in den Dienst dieses Buches zu stellen? Ein Wahnsinn? Ganz klar, ich sehe ihn, den Wahnsinn, allerdings auf Seiten der Medien. Sie sind der Versuchung erlegen und haben die Boulevardisierung der Welt auf die Spitze getrieben, ohne übertriebene Not, als Anpassungsgeste an den Zeitgeist, Akzeptanz der Ödnis von Marktgesetzen, diktiert von einem Shareholdervalue-Denken der furchtbaren Vereinfachung von Zweckbestimmung der Medienziele, auch in den Teppichetagen der Medienriesen. Berlusconi und Murdoch aufs Schafott, endlich.

Wenn im Jahr 2002 vorerst die Medien der Welt, vor allem jedoch die Medien einer einzigen Hegemonienation, der USA, einem George W. Bush nach dessen Geist und Gedanken reden, dann sind wir wieder zurück, nicht im Mittelalter, nein, schlimmer, im Hitler-National-Globalismus. Sozialismus hier zu erwähnen und die Linken als Mitschuldige zu orten, würde den Neoliberalen ja gefallen, doch diesen Denkirrtum will ich nicht perpetuieren. Ich schreibe ja, dass die Gewerkschaften und Freunde der Umwelt in ihrem minimalen Relativdenken genau so primitiv sind wie der grosse Rest, doch es gibt Unterschiede in der Intensität des Irrens.

Also, ich verlange, dass die Medien bezüglich des neuen Konzeptes zur Weltgestaltung in die Tasten greifen und mir helfen, sei's nur deshalb, um selbst nicht unter der Guillotine zu landen, wenn die verwerfliche Medienpolitik auch dem letzten noch klar geworden ist, wenn er die Konsequenzen von maximaler Dummheit am eigenen Leibe zu spüren bekommt, vor allem, wenn der Mittelstand weltweit kollabiert. Guillotine deshalb, weil ein solch zahmes Sterben vertretbar ist, besser als Hexenverbrennen und Arenenkämpfe zwischen Blödianen der Schreibzunft. Und so verlange ich aus Schonung nur die Guillotine zur Relativierung der Medien, weil sie ja auch nur Menschen des Irrens sind, die sich in ihren Spasszentren des falschen Seins stets wohl gefühlt haben. Sie haben zwar Verantwortung missbraucht, indem sie die Fehlentwicklungen in Wirtschaft, Politik und Ökologie verharmlost haben und nie begreifen wollten, was sie tun. Soll man ihnen verzeihen oder sie den Preis bezahlen lassen, der der Schwere ihrer Tat angemessen ist? Ich will nachsichtig sein, aber nur, wenn die Medien jetzt und erstmals in ihrer Existenz nicht den Idioten der Gedankenlosigkeit zudienen, sondern endlich selbst zu denken beginnen, denn ohne Medien geht die Welt ganz sicher zugrunde. Man kann sieben Milliarden Menschen nicht erreichen ohne Zeitungen, TV und Radio. So ist es.

Das Übergangsszenario vom Kapitalismus einer Casinomentalität in eine Zielgesellschaft der höchsten Ethik muss begleitet werden, die Medien müssen helfen, dass das Denken revolutioniert wird und dass damit vernunftgesteuertes Handeln überhaupt möglich wird.

Soll ich die Medien auf den Knien darum bitten? Blödsinn. Ich verlange es, ultimativ, als Minimalpreis, damit sie, die Chefredaktoren und ihre Schergen, eines Tages nicht lichterloh brennen, denn dieser Text wird irgendwann im Internet um die ganze Welt sausen und dann gibt es kein Halten mehr. Es werden nur Sekunden vergehen zwischen totaler Ignoranz und totalem Verstehen des hier Geschriebenen.

Es brauchte auch nur ein paar Bildchen von Gefolterten in den Kellern im Irak und die ganze Medienwelt stand Kopf. Dabei wussten sie alles Monate vorher und haben, gefangen in unsäglichem Zynismus, geschwiegen und das Regime Bush damit am Leben erhalten. Sie tun dies heute, die Medien, mit allen Menschen auf dem Globus, bezüglich der vorbereiteten Endlösungen in ökologischer, ökonomischer und kultureller Hinsicht. Die Medien haben sich bis heute auf die Seite der Kurzsichtigkeit, der Blödelei, der Spassgesellschaft geschlagen und sie wissen es. Die Ausbildung zum Journalisten kann nicht so tief gesunken sein, dass jede Sensibilität für das Reale verschütt gegangen ist. Ich kann und will es nicht glauben.

Die Medienwelt ist unerhört wichtig geworden für das Überleben der Menschheit. Wenn die Medien die Menschen im Denken boulevardisieren, dann haben sie eine Macht entfaltet, die auf sie zurückfallen muss. Denn man wird eines Tages die Schuldigen am Debakel suchen und finden und ich werde tatkräftig Namen nennen. Wenn hingegen die Medien endlich ihr Schielen nach dem Geld aufgeben, die Privatisierung des Denkens wieder den hellen Köpfen zuschanzen, dann könnte ein Paradigmenwechsel der höheren Art entstehen, der es zulässt, dass diese Menschheit die Kurve gerade noch einmal kriegt, bevor sie donnernd in die Mauer der Machbarkeitsgrenze kracht. Ich glaube nicht daran, an die Lernfähigkeit der Presse, von Fernsehen und Radio, des Büchermarktes und der Kultur. Ich glaube, dass wir alle Chancen vertan haben. Beweis: Dieses Buch wird kaum gelesen werden, die Rezensenten werden es ebenso in den Papierkorb werfen wie alle Delavy-Bücher zuvor. Die Verteilerorganisationen in der Schweiz und in Deutschland werden weiterhin diese Bücher vom Buchhandel fernhalten, mit ihrer gesetzlich geschützten Mafiarolle, die Redaktoren werden weiterhin Zeilen füllen mit Analysen von gelebter Wirkung und von den Ursachen nie etwas begreifen. Die Mächtigen in Politik und Wirtschaft werden weiterhin die Medien kaufen und ihnen diktieren, wie sich die Konsumenten selbst um ihre Zukunft zu bringen haben. Und so werden die Täter schliesslich zu Opfern: Sind die Texte einmal im Internet, wird es kein Halten mehr geben. Man wollte dieses weltumspannende Netz, nun wendet es sich gegen die eigenen Verursacher, die eigentlich nur den Profit vor Augen hatten. All dies wird in hundert Jahren Geschichte sein. Ich verlange nur, dass man die Schuldigen verhaftet und aburteilt. Mehr kann ich für diese verbrecherische Medienwelt nicht tun. Ich habe ihr alle Chancen gelassen. Man wird lesen, man wird begreifen und man wird die Schuldigen benennen, vor oder nach meinem Tod, das weiss ich ganz einfach. 

Das Damoklesschwert hängt, bis ich hauche, zu Lebzeiten oder aus dem Grab. Doch wenn ich hauche, wird es fallen ...

Mehr zu schreiben zu den Medien lohnt nicht. Leider wird immer noch gewaltig mit leerem Stroh gedacht. Wozu meine Intelligenz an die Medien verschwenden, die noch nie einen kleinen Finger für die Theorien des Delavy gerührt haben? Teppiche des Schweigens auszubreiten über diesen Skandal, über dieses geistige Desaster, liegt nicht mehr drin.