Frisch - Aus der Stille

Max Frisch - Antwort aus der Stille


Obschon ich eben das Frühwerk von Max Frisch "Antwort aus der Stille" gelesen habe und das Nachwort von Peter von Matt, geht es mir nicht um dieses Buch, auch nicht um Max Frisch allein, sondern um den Sinn von Literatur und des Lebens.

Dabei werfe ich den Text hin und werde ihn kaum verändern - wie immer. Was auch immer ich korrigieren könnte, verfälscht den ersten und richtigen Gedanken.

Es ist ein Seuche der Literaten und der stupiden Literaturkritiker, alles zu reduzieren auf die Sprache und die Fantasie, diese zu gebrauchen. In Wahrheit verhunzen alle Schriftsteller ihre Texte mit den ewigen Korrekturen zur "Perfektion".

Was herauskommt ist keine Perfektion, sondern ein Blödsinn von Kunst.

Doch wir sollten nun beginnen:


Peter von Matt

Zu Peter von Matt habe ich einen der besten Texte zur Literatur geschrieben von meinen vielleicht 100 Analysen zum Thema.

Das beste am Buch "Antwort aus der Stille" ist dieses Nachwort, allerdings wie immer bei von Matt eine Perfektion von Analyse und sehr wenig Sinn.

Peter von Matt hat nicht die geringste Ahnung vom heutigen Status quo und hatte nie einen Begriff von der Welt, in der er und Frisch lebte.

Solche Typen reduzieren alles auf Verhalten, auf Gesellschaft, auf Verhältnisse zwischen Mann und Frau, Sinnsuche im gewöhnlichen Leben des Alltags. Hinnahme aller Verbrechen der Welt unter Bedauern, aber volle Akzeptanz der Schweinereien, wenn sie von der "richtigen Seite" kommen.

Ich will, dass Typen wie Kafka, Markus Werner, Frisch, Dürrenmatt und viele andere schreiben, sie bereichern mein Leben. Aber ich weiss, dass keiner dieser Schreiberlinge je begreifen konnte, was der Kapitalismus ist, der Neoliberalismus, der Sozialismus, die Technologiewelt des Grauens, die Massengesetze und der Konkurs aller Staaten und das Verrecken des Planeten im 21. Jahrhundert.

Aber nun eine Stufe tiefer, denn ich analysiere jetzt die Werke von Max Frisch:


Antwort aus der Stille

Es ist wahr, dass Max Frisch eigentlich den Lebensweg von ihm selbst, seine Zweifel, seine Wichtigkeit und Bedeutungslosigkeit, die Affären, den Beruf, die Geburt und den Tod und vieles mehr von allen Seiten beobachtet und in diesem leeren Ding von Leben einen Sinn sucht.

Tatsache ist nur, dass jeder Mensch geboren wird, mit Glück, Zufall und eigener Blödheit es "zu etwas" bringt und dann abkratzt und nichts bleibt.

Selbst die berühmtesten VIPs werden beachtet, wegen eines Irrtums, diese Affen hätten den Menschen einen Nutzen und Vorteil beschafft, besonders wenn sie Schlachten gewinnen, als Juden und als CEO die Banken und Konzerne ruinieren, die Reichen keine Steuern leisten lassen, die Staaten in den Ruin treiben, wie Gandhi die Schwachen zu Passivität erziehen wollen oder wie Mandela sein Land an die Londoner Juden verkaufen und die Neger für dumm, oder ein Obama nicht kapieren, dass er schlimmer war als GW Bush.

Die Analyse der Leben von Individuen gelingt nur über ein Studium der Systeme, die die Menschen geschaffen haben und die alle tödlich sind.

Natürlich gibt es die Tiere, die Natur, das Schöne, die Berge, die Seen, die Landschaften, die Ozeane und alles ist herrlich und überall wird gemordet und gefoltert, von Menschen, von Tieren, von Pflanzen - es ist ein Graus, wenn man die Sache ohne Scheuklappen bewundert.

Ich akzeptiere die Art von Darstellung von Leben und deren Sinn nach Frisch oder 10000 anderen Romanisten, aber sie tragen niemals etwas bei, die Nicht-Existenz von Gott zu begreifen.


Tagebuch I und II und III

Das erste Tagebuch von Max Frisch "Am See" war der Grund, warum ich mit Schreiben begonnen habe. Ich war erschlagen von dieser Sprache und der Darstellung eines stillen Ortes am See, den ich sehr gut kannte. Und die summende Stadt Zürich im Hintergrund, die alles Kommende ahnen liess, dies war grosse Kunst.

Ich habe dann das Tagebuch I gelesen und bis heute behaupte ich, dass dies das Beste war von Max Frisch, wie die "Stoffe" bei Dürrenmatt.

Tagebuch II waren eine Enttäuschung. Diese Kritik des Ostens und diese Verherrlichung des westlichen Kapitalismus war purer Unsinn. Aufgrund des Intellekts von Max gelang es ihm, diese Sicht der Dinge zu verschleiern und so zu tun, als wäre er ein Linker. Genau so wie die heutigen Linken:

Vernichtung der Welt über Staatsverschuldung und Wachstum, wenn darob keine Arbeitslosigkeit entsteht, Akzeptanz der Steuerbetrugsfreiheit für die Reichsten, blödsinnige Umweltvernichtung der Grünen, die jubeln, wenn die Vermeidung eines Tausendstels der Vernichtung des Planeten über die Weltwirtschaft gelingt, einfach nur Blödsinn. Gute Sprache, spannend erzählt, aber einer der Intellektuellen, welcher zu keiner Sekunde nachdenkt über den tieferen Sinn der Schreibe von Frisch.

Das postum auf die Menschen losgeslassene Tagebuch III ist wohl interessant, wie sich ein alternder Mensch fühlt, der berühmt ist und mit dem Tod, krebskranken Freunden, jungen Freundinnen, einer kaputten USA mit dem Ronald, einem verbrecherischen Israel und dem möglichen Atomkrieg konfrontiert wird. Aber wiederum alles nur gefühlsmässige Sauerei, statt eine vertiefte Studie, was die Welt des Menschen in der Realität ist und warum alles normal sein soll, was der paranoid gewordene Homo macht. Man lernt nichts, nur wieder eine ewige Wiederholung des Gleichen - Weiberzeugs der Literatur.


Montauk

Nie gelesen, aber soweit man sieht, glorifiziert Frisch seine persönliche Erfahrung mit "Liebe" eines Augenblicks, wodurch wenigstens in diesen Tagen in New York das Leben nicht vergebens sein sollte.

Auch in "Bin" hat Frisch nichts von China verstanden, man lese mein "China vor dem EXIT" und begreife, warum dieser Staat kurz vor dem totalen Zusammenbruch steht.

Er war also in New York, einer der scheusslichsten Städte der Welt, ein Dreckhaufen von Kapital, Banken, Bauten, Strassen, überhebliche Amerikaner - und alles was er sieht ist eine Geliebte und deren Fotze. Einfach ein Jammer - an einem solchen Ort "gestrandet zu Montauk" gewesen zu sein.


Homo faber

Ein Ingeniör sauft ab mit dem Flugzeug, macht sich auf die Suche nach Weibern, vögelt seine eigene Tochter, seine Ex-Frau ist empört, man versucht den Sinn des Ganzen zu erfassen und bleibt stecken im alltäglichen Schlamm der Idioten, die nichts begreifen von unserer Welt.


Der Mensch erscheint im Holozän

Frisch versucht sich an meiner Spezialität, alle Facetten des Welt-Theaters begreifen zu wollen.

Statt die Denkfehler von Philosophen und Wirtschaftstheoretikern aufzudecken, sammelt der Alte nur Zeitungspapier und verstellt sein Rustico im Onsernonetal.

Ich war da, sah das Haus von Frisch und wunderte mich: Hier also schreibt man nur, was einer liest, dann im Regen sich im Höhenwald verliert, total kaputt ins Haus zurückkehrt und um kein Jota gescheiter geworden zu sein. Dies also ist Literatur.....


Die Theaterstücke

Das Gleiche wie bei Dürrenmatt: Irre Szenerien, Geschrei von Weibern, kluger Quatsch des Denkens von Männern, Getue und einige Weisheiten, die jeder kennt, der Reiche kauft und knechtet die Armen weil sie es können, wie die Päpste ihre Gläubigen, bevor der Terror kommt, und dann Langeweile und Stumpfsinn.

Es gibt kein einziges Theaterstück der Welt, was mehr macht, als zu zeigen wie blöde die Menschen denken, wie sie handeln, welche Verbrechen sie planen und wie dumm jene sind, die auf sie reinfallen. Man lacht in Komödien, man weint bei Dramen, man schaut bei pseudo-intellektuellem Scheiss und geht aus dem Theater und ist blöder als zuvor.

Das Gleiche mit Oper, Musicals, Filmen und dem Rest. Am blödesten die Vorlesungen von Autoren mit ihrem Schmarren des Geistes.


Fazit

Es gibt weltweit keinen Autor, der weiss wie die Finanzsysteme der Welt funktionieren, warum alle Staaten schon längst im Konkurs sind, warum die Börsen und Währungen nur noch kollabieren können und warum 99,99 Prozente der Weltbevölkerung verblödet sind und dass es eine explodierende Zeitbombe gibt in Umwelt- und Klimavernichtung im 21. Jahrhundert.


Kann man sagen, alle Schriftsteller und Philosophen und Wirtschaftsexperten hätten für die Katz oder einen terroristischen Gott gelebt?

Ja, man kann - und man muss.


René Delavy - Berlin and Bournemouth

written on September 23, 2016