Das Wesen der Weltliteratur
am Beispiel von "Der Fänger im
Roggen" von J.D. Salinger
Ich
lese im Moment das Monument der Weltliteratur mit Titel "Der Fänger im
Roggen", weil mich das Buch von Beigbeder "Oona und Salinger"
dazu verleitete.
J.D.
Salinger hat nur einen Roman geschrieben, und dieses Buch wurde gleich in den
generellen Kanon der Literatur, die wichtig sei, aufgenommen. Sehen wir einmal,
was sie wert ist, die Welt-Literatur.
Doch bevor ich die Liste von früher erwähne, ganz kurz eine wichtige Feststellung:
Nach 300 Büchern in letzter Zeit (vor 20. August 2019) las ich etwa 300 Bücher. Dabei ist festzustellen dass das Beste Buch der Welt "Reise ans Ende der Nacht" von Céline kommt. Dann folgen gleich einige Bücher von Sibylle Berg. Erst danach kommen Orwell, Huxley, Camus und einige andere "Genies" - keines erreicht das Niveau von Delavy "John Demaster" oder "Reise durch ein verlorenes Empire".
Einige
Feuilletonisten behaupten, es gäbe einen Kanon von Weltliteratur, die jeder
intellektuelle Mensch einmal in seinem Leben gelesen haben müsse, wie etwa die
folgenden Bücher:
"Inferno"
von Alighieri Dante
"West-östlicher
Diwan" von Johann Wolfgang von Goethe
"Emile"
von JJ Rousseau
"Ulysse"
von James Joyce
"Der
Prozess" von Franz Kafka
"Also
sprach Zarathustra" von Friedrich Nietzsche
"Das
Kapital" von Karl Marx
"Capitalism and Freedom" von Milton Friedman
"Der
Zauberberg" von Thomas Mann
"Les
Misérables" von Victor Hugo
"Der
Fremde" von Albert Camus
"La Bête humaine" von Emile Zola
"Die
Stoffe" von Friedrich Dürrenmatt
"Tagebücher"
von Max Frisch
"A la recherche du temps perdu" von Marcel Proust
"Martin Eden" von
Jack London
"The pale King" von David Foster Wallace
"The human Stain" von Philip Roth
"Krieg und Frieden" von Leo N. Tolstoi
"Der Idiot" von Fjodor Dostojewski
"Tom Sawyer" von Mark Twain
"Oliver Twist" von Charles Dickens
"Of human Bondage" von Somerset Maugham
"John Demaster" von René Delavy
"Reise durch ein verlorenes Empire" von Delavy
und so weiter und so fort, es liessen sich
wahrscheinlich für diesen Kanon etwa 100 Bücher erwähnen, die hervorragende
Schriftstellerei sei und uns die Welt in der wir leben, erklären sollten.
Bis auf das letztgenannte Buch sind alle diese Werke
weltbekannt und viele Menschen haben alle oder wenigstens einen Teil dieser
Literatur von Welt gelesen und sich gewundert, entweder darin dass nicht jeder
Mensch gezwungen wurde, diese Bücher zu lesen, oder aber was das soll, was
diese Bücher so ausserordentlich machen sollte.
Ich will einmal beide Seiten erklären und dann auf das
Buch von Salinger "Der Fänger im Roggen" näher eingehen:
Warum man diese Bücher lesen sollte
Es ist klar, dass vor allem heute weltweit nur noch
Schund geschrieben wird. Infolge einer allgemeinen Volksverdummung in der
Moderne, dem Sieg des Geldes über den Geist, der Technologie über die Erhaltung
der Natur, und des Internets über den Intellekt und des Computers über die
Beherrschbarkeit der Verhältnisse, ist es seit vielleicht 50 Jahren gar nicht
mehr möglich, ein Buch der Weltliteratur zu schreiben oder zu erwarten.
Es sind zwar immer mehr Bücher auf dem Markt aus der
Dritten Welt und den Schwellenländern, die etwas höher im Intellekt sind als
jene aus Europa oder den USA, aber dies macht den Braten auch nicht feiss, wie
man noch sehen wird.
Es kann sein, dass ein "gutes Buch" des
Kanon eines komischen Feuilletonisten MRR tatsächlich viel Weisheit über das
Wesen des Alltags seiner Zeit von einzelnen Individuen zeigt, oder eine
Gesellschaftsstimmung, oder die Schwächen und die Verbrechen einer Menschheit
in seiner Epoche, aber "die Realität" erklären tut kein einziges der
genannten Werke, wie übrigens auch sonst kein Buch welches je geschrieben
worden ist, wenn sie die Werke von Delavy ausnehmen.
Man kann diese hervorragenden Werke der Weltliteratur
ja lesen, aber dass man danach viel intelligenter und informierter sei als
zuvor, ist ein Irrtum.
Warum diese Bücher nichts Besonderes sind
Als ich ein junger Kerl war, wollte ich wissen, in
welche Welt ich hineingeboren worden bin. Also las ich viele Bücher wie die
obgenannten und suchte nach einer Erklärung, was das Wesen der Realität ist,
warum Menschen tun was sie tun, warum wir die Systeme und die Philosophien und
die technologischen Werke haben, die wir haben, warum es zur Explosion der
Weltbevölkerung kam, ob diese Erde mit der Natur und den Tieren eine Zukunft
haben würde - und ich wurde nicht fündig.
Je mehr ich las, umso mehr wurde mir klar, dass diese
Idioten der Berühmtheiten nur den Alltag einer "Behaviourism"-Welt
beschrieben, die tatsächlichen Leben und Gefühle der Menschen, einige Tatsachen
was sie taten, welche Katastrophen in einem Leben, in einer Karriere, in einer
Familie, in einem Land oder in unserer Realität geschehen könnten, viel
gesuchte Worte, gedrechselte Sätze, Sinnbilder und Vergleiche - aber keine
einzige Erklärung, was diese Welt des Planeten Erde wirklich ausmacht.
Und man kann sagen, dass wenn man die Werke der
Weltliteratur gelesen hat, erübrigt sich eigentlich die Lektüre der restlichen
Hundertausende von Romanen, Erzählungen, Gedichte, Sachbücher und
Historienschinken der Welt, sie schreiben einander ab seit den Alten Griechen
und es kommt nie etwas Neues.
Es ist der Beruf des Feuilletonisten, einfach einmal
zu sehen, ob ein Buch hineinpasst in den sonderbaren Ton der allgemeinen
Blödelei von Literatur und dann wird gelobt oder verdammt.
Es ist so wie wenn nach Bach und Mozart alle versuchen
würden, diesen Standard in Musik auch zu erreichen, aber nur noch Werke
minderer Qualität auf den Markt schmeissen und die Musikkritiker vergehen immer
wieder neu vor Begeisterung.
Es ist mit den Büchern der Jetztzeit wie mit allen
Medien der Welt:
Es geht lediglich noch darum, dass beschrieben wird,
was in der ersten Welt der Realität gerade am Geschehen ist, unter Auslassung
einer Beschreibung der Wirklichkeit des Menschen.
Die 3 Welten des Menschen
Ich habe diese Frage sehr umfangreich in meinem Werk
abgehandelt und will hier nur wenige Stichworte aufgreifen:
1. Welt:
Es handelt sich um die Alltagswelt, wie sie beschrieben
wird in allen Zeitungen, im Berufsleben, in der Tagespolitik, in allen neuen
Errungenschaften und Erfindungen, es ist einfach etwa das, was die Menschen
generell als Realität erkennen wollen. Diese Realität kennt keinerlei Kontrolle
in der Entwicklung und ist einfach einmal da. Es ist die Welt der Phantasien
des Menschen, was die Leben der Massen und ihren paranoiden Eliten ausmachen
könne, wobei etwa 99,99 Prozente aller Menschen der wahren Realität gegenüber
blind und taub sind und nicht merken, dass dieser Planet auf alle Zeiten
verloren ist, wenigstens für die Spezies Mensch. In der ersten Welt des
"normalen Lebens" leben die Menschen wie Fische in einem Aquarium,
die Dümmsten bewundern die noch Dümmeren, und wenn Krieg ist oder etwas billig
erworben werden könnte, irgendein Gadget, rennen alle hin wie verrückt und
meinen, DIES nun sei das Leben und die Realität.
2. Welt:
Es handelt sich um die Welt einer unerhörten
Abstraktheit, erklärt in den Werken von René Delavy, um die reale Welt,
diktiert hauptsächlich neben der natürlichen Evolution und natürlichen
Katastrophen die geschehen können, um die Welt der von Menschen gemachten
Systemen, wie etwa der Sozialismus, der Kapitalismus, der Neoliberalismus, eine
Geldwelt der Finanzindustrie, die Gesetze einer technologischen Weltbevölkerung
im Massenwahn und explodierenden Zahlen, eine Welt des Wahns, eine Welt mit
Systemen die alle einen Automatismus zur Selbstvernichtung beinhalten und diese
Menschenwelt bis zum Jahr 2099 an ihre eigene Auslöschung gebracht haben wird.
Es handelt sich auch um die Welt einer Realität, die ich in keinem der Werke
der Weltliteratur und der Philosophie auch nur in Ansätzen erkennen konnte. In
diesem Schund von "Verhaltensmoden" des Idioten Mensch, hatte eine
solche Sicht der Dinge, eine solche Vorausschau, eine solche Erklärung was
gestern geschah, heute passiert und wer morgen verrecken wird, keinen Platz.
3. Welt:
Es handelt sich um die eigentlich wahre Welt, die auch
einem Delavy verschlossen bleibt. Es ist die Rede des Universums als Ganzes,
eines eingebildeten Erbauers dieser Welt, also eines Gottes, sodann die
Erklärung von Begriffen wie was da sind:
Leben oder Tod, Biologie, ein Hirn, die Unendlichkeit
des Raumes, die Ewigkeit der Zeit, eine Erklärung was die Welt und das
Universum ist, die nicht Erklärbarkeit von grossen Zahlen und der Distanzen im
Weltall, woher alles kommt und wohin alles geht, was also die Welt ist in die
wir als Lichtblitz hineingeboren werden - und Millionen von anderen Dinge,
die keine Mensch je begreifen wird und kann. Es
übersteigt die Geistesfähigkeit von Menschen und Computern, noch vor der
Auslöschung des Spezies des Homo non-sapiens je eine Erklärung zu bekommen, in
welcher Welt diese Art von höheren Affen, die alles auf dem Planeten vernichteten
und Kriege und Folter brachten, diese eingebildeten Wesen je gelebt hatten und
ihre Lügen weiter verbreiteten von Weltliteratur zu Weltliteratur.
Was die Werke von René Delavy vom Rest unterscheidet
Wie man oben sieht, sind die Werke von Delavy alle
durchdrungen von der Erkenntnis, dass es diese drei Welten gibt und dass sie
zum Teil leicht zu erklären sind, oder vielleicht einer aus einer Milliarde das
Wesentliche erkennt, oder einfach unsere Welt für ewig unerklärlich und
unerklärbar sein wird.
In all meinen Werken wird das Absurde an den
Vorkommnissen zur Erkennbarkeit gebracht, wobei natürlich diese Erklärung nur
linear über die Sprache, also Wort für Wort und Satz um Satz vorgebracht werden
kann.
Und natürlich lehnen alle Verlage diese Werke ab, weil
sie nicht kapieren, was darin enthalten ist und ihre unglaublich verblödende
Schau auf die Welt es ihnen verbietet, etwas zu publizieren, was nicht dem
Kanon der Blöden in der Schriftstellerei entspricht. Ich habe übrigens bereits
einen Text über dieses Phänomen mit Titel "Die Lehre von der Kritik an
"Geistesgrössen" verfasst, den ich diesem Text, wenn er dann
fertiggestellt sein wird, anfügen könnte.
Man kann behaupten, dass die Werke von Delavy, als
Gesamtheit gelesen, die Welt so weit erklären, wie es heute überhaupt geht, und
was in keinem der genannten Bücher auch nur im Anschein enthalten ist, weil
diese Bücher - wie gesagt - nur einige Dinge der 1. Welt des Alltags und des
Verhaltens und der menschlichen Gefühle in die Welt brachten und sonst gar
nichts.
Ich bin nicht darauf angewiesen, dass die Idioten
dieser Welt meine Werke lesen, aber leider war diese Welt darauf angewiesen,
diese Bücher zu entdecken und noch vor dem Jahr 2000 zum Hauptthema von
Philosophie und Weltliteratur zu machen.
Heute ist das Rennen verloren - diese Welt ist nicht
mehr zu retten: Es kommt zum Crash der Weltfinanzindustrie, der Wertlosigkeit
aller Währungen, dem Konkurs aller Staaten, der Auspowerung der Erde von allen
Energiestoffen und anderen Ressourcen, dem Tod aller Infrastrukturen und
Mega-Cities und dem Krieg aller gegen alle, Wassermangel und
Nahrungsmittelknappheit, Klima-Kollaps mit Dürren und Sintfluten und
Superstürmen, wie man sie sich heute noch nicht vorstellen kann und in 20
Jahren schon jährliche Normalität sein werden.
Diese Welt ist nicht mehr zu retten und kein Mensch
hat dies bisher kapiert.
Eine vertiefende Kritik am Buch "Der Fänger im
Roggen"
Ich habe jetzt die ersten 100 Seiten gelesen und darf
sagen: Was für ein Unterschied zu meinem genialen Roman "John
Demaster"! Während mein Roman schon auf den ersten Seiten den gesamten
Wahnsinn dieser Erdenwelt offenbart, als der Unbekannte aus den Eiswüsten in
Alaska in der Zivilisation auftaucht und lernen muss, was alles geschehen ist
auf dieser Erdenwelt, schreibt Salinger in höchst einfacher Sprache über das
Leben eines blödsinnigen und faulen Studenten, der blödsinnige Menschen in den
USA trifft, Dialoge zum Abwinken führt und man wartet, dass endlich etwas
geschieht, was eine gewisse Tiefe hat und so.
Es ist immer dasselbe mit amerikanischen und dem
meisten anderen Romanen: Darstellung von Menschen, was die paranoiden
In-den-Tag-hinein-Lebenden so erleben, Dramatisierung eines Nichts, suchen von
Besonderheiten, keinerlei Hintergründe darüber, warum diese Menschen sehr blöde
vor sich herleben und von nichts eine Ahnung haben und einfach nur da sind, um
eines Tages zu sterben. Bin gespannt, warum diese Art von Schreiberei
Weltliteratur sein soll.
Ich bin nun beinahe am Ende mit dem Buch und sagte
heute zur Freundin: "Ich bekomme immer mehr den Eindruck, Salinger
versuchte den dümmsten Roman aller Zeiten zu schreiben und die Leser und die
Medien mit Zeitgeist zu verblüffen, was ihm offensichtlich gelungen ist."
Es ist eine Wiederholung des Ewig-Gleichen: Die Romane
repetieren endlos das menschliche Verhalten im Individuellen und genau dies
fasziniert die 99 Prozente an verblödeten Massen und ihren Verlegern und
Feuilletonisten. Jeder Dreck ist toll, sofern er kindisch und so genug
daherkommt.
Nun bin ich fertig mit dem Buch und kann ein
abschliessendes Urteil schreiben.
Was nur hat Frederic Beigbeder gesehen in diesem Roman, in seiner
Story "Oona und Salinger"?
Was ist der Hauptgrund für die Schreibe von "Der Fänger im
Roggen"? Nein, nicht die Story über einige Monate im Leben des Studenten
Holden, sondern die Frage, wie die Menschheit funktioniert, dass alles Lüge und
Oberfläche ist, dass es keine Ethik gibt und alles nur Bluff ist. Genau wie in meiner eigenen Literatur. Es geht darum, dass er im Roggenfeld steht und
vermeiden will, dass die Kinder oder die Menschheit in den Abgrund rast und als
Fänger will er dies irgendwie verhüten.
Nur ist es bei Salinger so, dass er ausschliesslich die
Verhältnisse in seiner Welt der 1950er-Jahre sieht und nicht das Ganze, die
Realität hinter dem Alltag. Diese tieferen Schichten des Seins entgehen dem
Kerl total und so.
Zudem scheint mir, dass es bei diesem einen Roman geblieben ist,
weil Salinger einfach mal diese Art des Schreibens ausprobierte, ohne
Ambitionen - und dann vom Welterfolg erschlagen worden ist. Daraufhin nachzudoppeln
war sehr riskant: Entweder man entlarvt die Masche, die Banalität, oder man
sucht einen anderen Stil und zerbricht am Anspruch. Ich denke in diese Richtung
müsste man denken bei der Einsamkeit, die der gute Autor damals suchte mit
seinem Wohnsitz fern jeder Zivilisation. Doch ich lese jetzt noch den Schluss.
So, nun bin ich fertig. Irgendwie stimmt sowohl der Schluss des
Buches wie die gesamte Story traurig, man wird deprimiert, so wie
Holden während des ganzen Buches immer deprimiert ist, wenn er nicht riesig
glücklich ist.
Nun, was wollte er mitteilen? Es ist kein modernes Buch, weil er
sich benimmt in der Schriftstellerei, wie man sich damals vor 70 Jahren in den
USA eben benahm: Verlogen, pseudo-anständig, nur interessiert was andere tun,
Pläne schmieden und dem Ende des Lebens entgegen driften, zuerst jung, dann
studentisch, dann als verheiratetes Paar und schliesslich bereitet man sich vor
auf das Abkratzen.
Wenn ich nun vergleiche die Geschichte des Lebens von Salinger
nach dem Text von Beigbeder "Oona und Salinger" mit seinem Roman, ist
die wahre Geschichte des Lebens von Salinger selbst, der alle Koryphäen der
damaligen Zeit echt kennengelernt hatte, zu viel Geld kam, sich seinen
Lebensstil selbst aussuchen konnte und echt auch viel Sex trieb, einfach etwas
völlig anderes als das Leben eines Holden Caulfield.
Nun ja, nachdem ich schon alle anderen Schriftsteller jeden
Berühmtheitsgrades in die Pfanne gehauen hatte in meinem "Das Buch der
Kritiken", will ich es hier mit diesem Text bei Salinger bewenden lassen.
Es entspricht in etwa seiner schriftstellerischen Leistung.
René Delavy - Berlin and Bournemouth
Erstentwurf im April 2015
Ich lese im Moment das Monument der Weltliteratur mit Titel "Der Fänger im Roggen", weil mich das Buch von Beigbeder "Oona und Salinger" dazu verleitete.
J.D. Salinger hat nur einen Roman geschrieben, und dieses Buch wurde gleich in den generellen Kanon der Literatur, die wichtig sei, aufgenommen. Sehen wir einmal, was sie wert ist, die Welt-Literatur.
Nach 300 Büchern in letzter Zeit (vor 20. August 2019) las ich etwa 300 Bücher. Dabei ist festzustellen dass das Beste Buch der Welt "Reise ans Ende der Nacht" von Céline kommt. Dann folgen gleich einige Bücher von Sibylle Berg. Erst danach kommen Orwell, Huxley, Camus und einige andere "Genies" - keines erreicht das Niveau von Delavy "John Demaster" oder "Reise durch ein verlorenes Empire".
Einige
Feuilletonisten behaupten, es gäbe einen Kanon von Weltliteratur, die jeder
intellektuelle Mensch einmal in seinem Leben gelesen haben müsse, wie etwa die
folgenden Bücher:
"Reise durch ein verlorenes Empire" von Delavy
Ich bin nun beinahe am Ende mit dem Buch und sagte
heute zur Freundin: "Ich bekomme immer mehr den Eindruck, Salinger
versuchte den dümmsten Roman aller Zeiten zu schreiben und die Leser und die
Medien mit Zeitgeist zu verblüffen, was ihm offensichtlich gelungen ist."
Es ist eine Wiederholung des Ewig-Gleichen: Die Romane
repetieren endlos das menschliche Verhalten im Individuellen und genau dies
fasziniert die 99 Prozente an verblödeten Massen und ihren Verlegern und
Feuilletonisten. Jeder Dreck ist toll, sofern er kindisch und so genug
daherkommt.
Was ist der Hauptgrund für die Schreibe von "Der Fänger im
Roggen"? Nein, nicht die Story über einige Monate im Leben des Studenten
Holden, sondern die Frage, wie die Menschheit funktioniert, dass alles Lüge und
Oberfläche ist, dass es keine Ethik gibt und alles nur Bluff ist. Genau wie in meiner eigenen Literatur. Es geht darum, dass er im Roggenfeld steht und
vermeiden will, dass die Kinder oder die Menschheit in den Abgrund rast und als
Fänger will er dies irgendwie verhüten.
Nur ist es bei Salinger so, dass er ausschliesslich die
Verhältnisse in seiner Welt der 1950er-Jahre sieht und nicht das Ganze, die
Realität hinter dem Alltag. Diese tieferen Schichten des Seins entgehen dem
Kerl total und so.
Zudem scheint mir, dass es bei diesem einen Roman geblieben ist,
weil Salinger einfach mal diese Art des Schreibens ausprobierte, ohne
Ambitionen - und dann vom Welterfolg erschlagen worden ist. Daraufhin nachzudoppeln
war sehr riskant: Entweder man entlarvt die Masche, die Banalität, oder man
sucht einen anderen Stil und zerbricht am Anspruch. Ich denke in diese Richtung
müsste man denken bei der Einsamkeit, die der gute Autor damals suchte mit
seinem Wohnsitz fern jeder Zivilisation. Doch ich lese jetzt noch den Schluss.
So, nun bin ich fertig. Irgendwie stimmt sowohl der Schluss des
Buches wie die gesamte Story traurig, man wird deprimiert, so wie
Holden während des ganzen Buches immer deprimiert ist, wenn er nicht riesig
glücklich ist.
Nun, was wollte er mitteilen? Es ist kein modernes Buch, weil er
sich benimmt in der Schriftstellerei, wie man sich damals vor 70 Jahren in den
USA eben benahm: Verlogen, pseudo-anständig, nur interessiert was andere tun,
Pläne schmieden und dem Ende des Lebens entgegen driften, zuerst jung, dann
studentisch, dann als verheiratetes Paar und schliesslich bereitet man sich vor
auf das Abkratzen.
Wenn ich nun vergleiche die Geschichte des Lebens von Salinger
nach dem Text von Beigbeder "Oona und Salinger" mit seinem Roman, ist
die wahre Geschichte des Lebens von Salinger selbst, der alle Koryphäen der
damaligen Zeit echt kennengelernt hatte, zu viel Geld kam, sich seinen
Lebensstil selbst aussuchen konnte und echt auch viel Sex trieb, einfach etwas
völlig anderes als das Leben eines Holden Caulfield.
Nun ja, nachdem ich schon alle anderen Schriftsteller jeden
Berühmtheitsgrades in die Pfanne gehauen hatte in meinem "Das Buch der
Kritiken", will ich es hier mit diesem Text bei Salinger bewenden lassen.
Es entspricht in etwa seiner schriftstellerischen Leistung.