Kritik an JJ Rousseau

Kritik an Jean-Jacques Rousseau  (1712 bis 1778)

Es ist sehr kurios, dass ich mich bis heute mit allen wichtigen Philosophen und Wirtschaftstheoretikern der Menschheitsgeschichte beschäftigt habe und niemals an Rousseau interessiert war.

Wie sehr bewunderte ich doch Bertrand Russell und hasste Milton Friedman, aus sehr guten Gründen. Doch JJ Rousseau, abgesehen vom Buch "Reise in die Phantastik der Vergangenheit" - Kapitel XXVI - das Interview mit ihm auf der St. Petersinsel im Bielersee, war nie von Belang für mich und meine Literatur.

Erst jetzt nehme ich bei aller Kritik, die hier noch folgen wird, die Parallelen mit seinem Geisteskreis wahr und staune nicht schlecht - ich muss ein früheres Leben gehabt haben.


Heute stelle ich fest, dass ich der späte Rousseau bin - ja - und sogar sein Emile.

Ich kenne keines seiner Werke, sondern ich lasse mich allein inspirieren von den vielen Beiträgen die zum Jubiläum seines Geburtstages in TV und Radio geführt wurden. Wenn ich seine Thesen alle kennen würde, wäre die Sache wohl uferlos und genau dies will ich hier nicht. Konzentration auf das Wesentliche - wie immer in meinen Schriften.


Ich bin Emile

Eine kuriose Idee. Rousseau schwebte die perfekte ländliche Gesellschaft vor und erfand in diesem Sinne den Emile. Ich habe das Buch nicht gelesen, aber ich improvisiere trotzdem:

-- Ich bin Emile. Ich wuchs als Verdingkind unter Bauern fernab jeder Zivilisation unter Kühen und Schweinen auf. Ich besuchte eine 8-Klassen-Schule und verstand in der 3. Klasse den Stoff aller 8. Klassen. Zurück in der Stadt lernte ich Kaufmann und Buchhaltung und erst dann begann ich mich für Philosophen, Literatur und Sprachen zu interessieren. Mit 35 Jahren wusste ich alles über Rechnungswesen und Steuern sämtlicher Firmen der Welt und ihrer Staaten und beherrschte die Sprachen Deutsch, Französisch und Englisch, wohl heute noch besser als manche Landsleute in jenen Nationen.

Es ist also erwiesen, dass man mit Vernachlässigung in der Jugend, totale Armut, keinen Zugang zur höheren Gesellschaft etc., in nur 20 Jahren absolut alle Doktoranden und gar Professoren, die in der Elite aufgewachsen sind, überholen und weit hinter sich lassen kann.

Mein Sinn für Realität und Gerechtigkeit ist einsamer Weltrekord - und so war es wohl bei Rousseau auch. Niemals in meinem Leben fand ich eine Person, die in der Analyse über "Was ist, und was sein sollte" auch nur Bruchstücke meines Denkens hätten erwirken können. Selbst die Philosophen sind kleine Würstchen, sobald ich beginne, ihre Denkfehler nachzuweisen.

Genau dies wollte doch Rousseau sehen, mit seinem Emile, und auch er vergriff sich ständig an den Koryphäen seiner Zeit, distanzierte sich von falschen Freunden und wuchs in höchster Armut auf. Also, nochmals - ich bin Emile.


Ich bin Rousseau

Nun denn, ich bin mehr als Rousseau. Dieser Kerl musste bestimmt viel wissen, aber im Vergleich mit dem Chaos der jetzigen Zeit, ist es wie wenn sich ein Kindergarten-Schüler mit einem Studenten höherer Wissenschaften messen wollte. Vom Intellekt her sind wir wahrscheinlich vergleichbar, vom Wissen her - niemals. Ich weiss wohl mindestens 10 Mal mehr als Rousseau, aber in meiner Welt hätte er auch dies noch geschafft.


Das verpasste Denkmodell

Sehr interessant dass Rousseau die These aufstellte, dass für seine ideale Gesellschaft vielleicht noch Gebiete auf Korsika vorhanden wären, aber für Paris oder Genf war es zu spät, seinen Denkmodellen zu folgen um eine perfekte Gesellschaft des Ausgleichs, der Natur und der Gerechtigkeit zu schaffen. Ich verstehe seinen Denkansatz, denn er stimmt zu 100 Prozent mit meinem überein.

Es gibt keine Schrift in der ich nicht darauf hinweise, dass der Point of No Return für eine Reise in den Abgrund der Menschheit ohne Wiederkehr etwa 1975 gewesen sein musste. Nachher war es zu spät für eine "Zielgesellschaft" - empfohlen in meinem Buch "10 Maximen zur Weiterexistenz".

Und so ist es auch: Die Bevölkerungsexplosion, ein Fortschritt ins Verderben, die Entwicklungen in den USA und China, die Vernichtung des Kapitalismus und sämtlicher Ressourcen, Zerstörung des Klimas und der Wettersituation auf dem Planeten, all dies und noch viel mehr ermöglichen niemals mehr eine Korrektur - zurück in ein mögliches Paradies. Diese Welt und ihre Menschheit ist am Ende - und weiss es noch nicht...

Aber warum hatte schon JJ Rousseau diese Idee um 1750? Ich muss meine gesamte Denkkraft aufbringen, um diese Frage selbst beantworten zu können. Meine Schlussfolgerung:

Rousseau sah, dass es für seine ideale Gesellschaft in den entwickelten Gebieten Europas schon zu spät war. Ich denke nicht, dass er das Ende der Menschheit meinte, sondern auf seiner wie bei mir sehr ausgeprägten Gabe, die Zukunft völlig unverfälscht zu "lesen", sah er die Unmöglichkeit einer Vermeidung einer tödlichen Technologisierung und Vermassung des Menschen und dessen Verblödung über das Kapital. Und dies stimmt zu 100 Prozent schon damals. Und genau so war es nach 1750 zu spät - völlig richtig, genau wie es heute, nach 1975 zu spät ist, den Fall der Menschheit in den finalen Abgrund des Seienden noch zu stoppen oder gar zu reversieren. Es kann nicht mehr geschafft werden - niemals.


Kritik an Geld und Technik und dem Verhalten des Menschen

Es ist unglaublich, wie treffend Rousseau die spätere Entwicklung vorweg genommen haben musste in seinen Schriften. Er konnte es ja nicht wissen. Doch auch andere Philosophen und Denker waren skeptisch, seit den Alten Griechen bis zu den heutigen Schein-Philosophen. Sie alle warnten und sahen gewisse Elemente, die sie als gefährlich einstuften und kleinere "Korrekturen" wünschten.

Aber hier kommt der Unterschied: Während alle anderen Philosophen diese Gefahren relativierten und sich dann in grenzenlosem Optimismus suhlten, war Rousseau nicht bereit, diesen einfachen Weg zu nehmen. Dass man ihn heute deshalb als teilweise "paranoid" bezeichnet, also die Denker der heutigen Tage sehen es so, passt zum Bild.

Niemals können Dumme das Denken von Genies beurteilen, es geht einfach nicht.

Man muss unbedingt wissen, dass sowohl Geld wie auch Technologie wie auch die heutigen Gesellschaftsformen irre Massen-Systeme unterhalten, die nur tödlich enden können. Es führt zu weit, wenn ich den Text von 10 Büchern und 1200 Editors Letters hier versuche zusammenzufassen. Es ist einfach so - und Rousseau hatte die Problematik erkannt, genau so wie ich die gesamte Entwicklung von 2012 (eigentlich 1960) bis 2099 jetzt schon glasklar erkennen kann.

Je grösser Systeme sind, umso einfacher ist eine fundamentale Erkenntnis über eine kommende Entwicklung. Doch nur einer aus einer Milliarde von Leuten schafft dieses Kunststück, diese Umsetzung im Geiste aus Tausenden von Elementen. Kommt dazu, dass es keine Hellseherei ist, sondern Logik - und somit sind die Zeiten, die Reihenfolge und die genaue Auswirkung der kommenden Katastrophen nicht bekannt - im Detail - aber die Gesamtheit der Umstände sind so sicher, wie wenn ich vor einem Gemälde von da Vinci stehen würde - und so musste es mit JJ Rousseau gewesen sein.


Die Elemente, die die Natur des Menschen ausmachen

Ist der Mensch von Natur aus gut oder schlecht? Hier bin ich nicht der Meinung von Rousseau, dass das Kind GUT geboren und von der Gesellschaft verdorben wird. Es stimmt, jedes Kind ist heute um 2000 schon mit 10 Jahren total verblödet, von den Eltern, vom TV, von Geschichten und der Gesellschaft - und diese Dummheit steigert sich ständig während eines Lebens.

Doch im Gegensatz zu Rousseau sage ich folgendes:

Der Mensch ist zu je einem Drittel das Produkt seiner Gene, seiner Erziehung und des gesellschaftlichen Umfeldes.

Zudem ist Intelligenz und Wissen nicht etwa einfach da, sondern auch zirka zu einem Drittel das Resultat von den Genen, des Umfeldes in der Jugend und der Schulung, und schliesslich die Selbstschaffung des Geistes und von Wissen. Wer diese dritte Stufe niemals schafft, wie alle Juden und Banker und alle Frauen, wird niemals höheres Wissen kennen und weitergeben können.

- Die Juden weil sie nur an sich und ihrem Reichtum sich begeistern können, die Banker weil sie nur am Materiellen interessiert sind und die Frauen, weil keine einzige Frau je wird abstrakt denken können. Man könnte noch die Politiker und Wissenschafter in dieser Kategorie nehmen, aber eigentlich spreche man besser von den berüchtigten 99 Prozent.

- Doch hier will ich nicht weiter gehen, weil ja mein lieber JJ Rousseau der Meinung war, jeder Mensch könnte gut werden und bleiben und Wissen erwerben, das von Belang sei. Ich kann mich nicht entschliessen, Rousseau vorzuführen, wie ich es tat mit Descartes, Marx, von Hayek, Adam Smith, Milton Friedman und Karl Popper, irgendwie verdient er es nicht. Dann schon eher eine Kritik wie für Kant oder Bertrand Russell.


Der Gesellschaftsvertrag

Mir käme es niemals in den Sinn, von einem "Gesellschaftsvertrag" zu schwafeln. Man merke den tieferen Sinn meiner Sätze und Buchtitel:

- Orakel 2099 - Macht x Dummheit = Selbstzerstörung - CHAOS - Demokratie = Diktatur der dummen und naiven Mehrheiten - Pladesniekant - John Demaster - Linien zum Himmel ziehen - Gedanken in Turin - The World vanishes in the South etc.

Man sieht also, weit und breit kein Vertrag, sondern eine Kritik an der Pragmatik der bestehenden Verhältnisse als 1. Welt, von welcher kein Mensch etwas begreift. Dann die 2. Welt der Realität, die automatisch von den bestehenden Systemen ausgehen will und die alle in den Abgrund führen mussten und dann noch die 3. Welt eines unverstandenen Universums, von welchem der Mensch, mich eingeschlossen, niemals irgendetwas begreifen kann.

Hier war JJ Rousseau ein perfekter Idealist - und Delavy ein perfekter Realist.

Aber man muss sehen, dass zwischen ihm und mir etwa 250 Jahre liegen, eine sehr lange Zeit bei der Explosion der Verhältnisse nach 1800. Wer heute noch Idealist ist, kann einfach als geisteskrank bezeichnet werden. Doch auch Rousseau würde diese Aussage - heute - nicht verstehen, selbst wenn ich es ihm zu erklären versuchte….


Was konnte Rousseau und der spätere Rousseau erreichen?

Nichts! Beide nichts. JJ Rousseau warnte bereits Mitte des 18. Jahrhunderts vor den Spätfolgen von Industrie, Handel, Geldverkehr und dem Wahnsinn des Ausscherens aus Naturgesetzen.

Er konnte die Ungerechtigkeit nicht leiden und noch weniger den Bluff, den die Reichen und Mächtigen von sich gaben. Ich bin in dieser Beziehung noch viel radikaler als Rousseau, aber dies hat seinen Grund:

Rousseau ahnte die kommende Entwicklung zum Abgrund hin - ich hingegen beweise, dass der Abgrund bereits hinter uns liegt und die Menschheit sich im freien Fall befindet. Er kam zu früh - und ich zu spät.

Was mich besonders begeistert, ist der Erfolg von Rousseau und von Delavy.

Rousseau scheint ein Superstar seiner Zeit gewesen zu sein. Dies erklärt sich aus dem Umstand, dass man für jede Art von Aufklärung um 1750 dankbar war in der höheren Gesellschaft.

Heute hingegen ist die Welt total verblödet, es gibt 10000 Koryphäen in der Jetztzeit, die nichts wie Scheisse im Hirn haben. Wir haben ein Internet mit Milliarden von nutzlosen Gedanken, aber kein einziges Hirn, welches die ganz wenigen wertvollen Texte unterscheiden kann vom Mist der 7 Milliarden an perfekten Hohlköpfen.

Und doch muss man relativieren: Wäre nicht der 300. Geburi von JJ, wir hätten keine Ahnung von diesem Kerl. Wenn nicht einmal ein derart belesener Typ wie ich die Schriften von Rousseau kannte, einfach weil sie niemals so propagiert wurden wie für Nietzsche, Schopenhauer, Kant, Habermas, Fukuyama, Huntington, Rorty, Shorty und GW Bush, mein Gott, wie konnte ich wissen, dass dieser Rousseau von Bedeutung sein sollte?

Was mich betrifft wird man 2050 entdecken, dass man die grösste geistige Leistung des 20. und 21. Jahrhunderts verpasste, weil eben alle Eliten und Massen der Jetztzeit schon vor Hitler und den Juden der Wall Street völlig verblödet waren - von den technologischen Verhältnissen, dem Neoliberalismus und der tollen und kranken Idee, dass Demokratie die Welt nicht vernichte sondern rette, und dass Menschenrechte nicht nur den Reichsten zudiene und dass man nach der Vernichtung von Ressourcen, Geosphäre und Klima noch eine Chance hätte zur Weiterexistenz, obschon schon lange alles geopfert war, was an diesem Planeten noch vorhanden war und was dieser Menschheit noch etwas Sinn für die Zukunft verliehen hätte.


Nun ist es leider zu spät - und diese Kritik an JJ Rousseau ist eigentlich auch absolut überflüssig, nicht etwa weil die Shit-in-Brains dieser Welt es so sehen wollen, sondern ganz einfach, weil eine kaputte Menschheit keine Wahrheit mehr ertragen kann.


René Delavy - Berlin and Bournemouth

written on June 5, 2012  


Über Philipp BLOM lernte ich, dass man Diderot, Holbach und Grimm und andere weit über diesen JJ Rousseau stellen sollte in der Beurteilung der Welt seit der Französischen Revolution - genauso scheint es.

Rousseau war zum Teil auf dem Holzweg und die 99 Prozente erkannten es bis heute nicht.

Allerdings muss gesagt sein, dass viele der Ideen von Rousseau bis heute allgemeingültig sind, weise Voraussagen von was kam nach 1990 - während die Pariser Salons um Diderot nur dummes Zeugs plapperten über die tolle Zukunft der Vernunft von Wachstum und Konsum des Todes.