KAKTUS - eine wilde Geschichte


KAKTUS – eine wilde Geschichte
 

 

Wir sind in der Todeswüste im Wilden Westen der USA im Jahr des Trump 2016. 

Eine leere Landschaft tut sich vor uns auf mit einem schwarzen Punkt.

Im Näherkommen erkennen wir einen Kaktus von 10 Meter Höhe unweit von 3 Steinmonumenten unter gleissender Sonne. Weit und breit kein lebendes Wesen. 

Es ist so still, dass wir glauben, eine Hollywood Kiste zu hören mit riesigem Schall, etwa «Highway to Hell». 

Wenn die Nacht hereinfällt in einer mondlosen Phase ist es so still, wie in der Hölle oder im Arsch von Trump. wenn er nicht furzt. 

Am Tag kommt hin und wieder ein Fahrer von «Easy Rider» vorbei, verrückte Typen einer Zeit, als die dummen Amis noch glaubten, die Hillary Idioten der Lifestyle Idioten von Wagenknecht seien von hohem Wert, bevor die Republikaner aus Texas das Land verwüsteten, intellektuell und real.  

 

Die Texaner und alle Amis glaubten an Gott und die Erde sei flach und die Sonne drehe sich um die Platte, aber der Kaktus begriff, warum sein Schatten am Morgen nach Westen der Kugel, am Mittag zu Boden und am Abend nach Osten zeigte. 

Deshalb wollte der sehr intelligente nobelpreiswürdige Kaktus an eine der dreckigen Fotzen-Eliten-Unis der USA, aber diese Idioten begriffen den Horizont des Kaktus nicht und warfen ihn hinaus in die Wüste. 

Erstaunlicherweise war der Kaktus genau auf der Grenze zu Mexiko und so kam Trump daher und baute eigenhändig seine Mauer, bezahlt von Obrador oder einem anderen Silicon Valley Arschloch. 

Trotz des Rauswurfes aus Yale oder so, krönte sich der Kaktus selber zum intelligentesten Naturereignis der Welt. 

Eines Nachts kam eine Fliegende Untertasse und machte halt vor dem Kaktus und die ET glichen dem Kaktus aufs Haar, dachten es seien Habermas Erdenmenschen und tanzten mit ihm, soffen, sangen und verschwanden wieder. 

Die Tiere, vor allem Wüstenfüchse liebten den Kaktus und brunzten oft an ihn. 

Es kam vor, dass Cowboys oder Cowgirls sich verirrten und an einem Kaktus gelehnt verstarben und am Schluss blieb ein Skelett.  Ein Cousin des Kaktus machte wie alle Chinesen ein Selfie von sich und dem toten Cowboy in Stiefeln und war saustolz auf Tic Toc von Alibaba. 

Unser Kaktus machte auf Zuckerberg Bullshit seinen Daumen hoch und wollte sich modern zeigen, dabei war nun die Zeit da, für seine eigene Verblödung. 

Der Klimakollaps schickte immer wieder einen riesigen Sandsturm vorbei, was der Kaktus sehr interessant fand, solange es ihn nicht wegblies und sein Leben kostete. 

Wie alle Idioten der Welt, also 99,999 Prozent mit Scheisse im Hirn, dachte der Kaktus, dass etwas mehr Events nicht Schaad würden und wollte eigentlich ein «Easy Rider» sein. 

Die Ewigkeit zog in die Wüste und der Kaktus wurde endlich wieder zu dem, was er schon immer war: Eine Pflanze ohne Hirn, wie 99,999 Prozent aller Idioten der Welt. 

 

Renée Delavy – Utah und Texas 

written in October 2021 

  

RAPALLO ----- alias Walter Strebel (1951-2006) 

Ein Meister des märchenhaften, verschnörkelten Stils Es war etwa um das Jahr 1985. Ich war unterwegs mit dem Rennrad und hatte die Höhen entlang dem linken Zürichseeufer hoch über dem See in Richtung Zürich hinter mich gebracht. Dann hinuntergestochen zum See und auf der Seeuferstrasse entlang zurück nach Hause. Wie immer fuhr ich wie ein Henker. Über Kreuzungen, kurz schauend, ob ein Auto von links oder rechts kommt - und dann durch mit grosser Übersetzung und beinahe 30 Sachen. Ich selbst sah von weitem den wartenden VW-Kastenwagen vor dem Stopp, aber der Fahrer sah mich nicht. Und so führ er los, weil er den schmalen Rennfahrer ganz einfach übersehen musste - und ich knallte ungebremst in die Seite seines Fahrzeuges. Ich wollte das Gefährt noch umfahren, doch dazu war es längst zu spät. Ich schob eine Schulter nach vorn, um mit dieser und nicht dem Kopf in den VW zu prellen. Dann krachte es, das Rad flog durch die Kreuzung und ich blieb total verwirrt liegen und der ganze Verkehr im Dorf blieb stehen für ein Weilchen. Schmerz hatte ich keinen, doch ich wusste, dass da schon etwas war. Der Fahrer stieg aus, kam zu mir und war sehr besorgt. Er war vielleicht 30 Jahre alt, untersetzt und hatte einen grossen Schädel mit wildem Haarwuchs. Ich solle sofort ins Spital zu Horgen gebracht werden, insistierte er und so setzte ich mich neben ihn und wir fuhren zur Untersuchung ins Spital. Daselbst stellte man fest, dass die Schulter ausgekugelt war und auch sonst war einiges verletzt. Es wurde gleich zur Operation geschritten und der liebe Herr Walter Strebel verabschiedete sich und hinterliess seine Personalien. Etwa ein Monat nach diesem Unfall ging ich ihn in Horgen besuchen. Ich stelle fest, dass ich sein Auto praktisch vor seiner Haustüre gerammt hatte. Er hatte mich eingeladen, bei seinen zahlreichen telefonischen Rückfragen zu meinem Gesundheitszustand, einfach nur vorbeizukommen, ohne Voranmeldung, und so stieg ich das alte und enge Treppenhaus empor und wollte eben läuten, als die Tür aufging und dieser Herr Strebel mit seiner Freundin rauskam und weggehen wollte. Er erkannte mich sofort, vergass den Botengang und lud mich in seine Wohnung ein. Sie war voll mit Zeichnungen und Malereien. Ich staunte nicht schlecht. Was er denn mache, fragte ich. Er meinte, dass er es gut habe, als Cartoonist, der zahlreiche Kinderbücher verfertigt hatte und in vielen Zeitungen mit seinen Cartoons erschien. Ich hatte seine verschnörkelte, ja märchenhafte Art des Zeichnens und Malens sofort wieder erkannt. Er kramte etwas herum und übergab mir mit grosszügiger Geste eine Lithografie, ein Märchenhaus auf blauem Grund - und darunter stand: «42 / 1 00 - Rapallo». Ich nahm es hastig an mich, denn irgendwie fühlte ich die grosse Ehre, einfach so «Kunst» zu bekommen, und gleichzeitig war ich irgendwie traurig. Künstlernaturen machen mich immer traurig, ich erahne ihr geistiges Schicksal, die Unbestimmtheit in ihrem Sein, ein Leben, das mehr als jedes andere von Zufall und Glück bestimmt wird. Und irgendwie erahnte ich auch seine Zukunft. Diese brach auf mich ein, als ich im vom 27. Mai lesen musste: «Der unter dem Namen Rapallo bekannt gewordene Cartoonist und Künstler Walter Strebel ist tot. Seine Leiche wurde am Donnerstag bei Bettlach SO gefunden. Strebel war im August 2005 von einem Spaziergang nicht mehr zurückgekehrt. Die Umstände seines Verschwindens deuteten auf Suizid hin. Strebel arbeitete unter anderem für den und für das Schweizer Fernsehen. Mit seinen 14 Cartoon- und Kinderbüchern gewann er zahlreiche Auszeichnungen an internationalen Cartoon Festivals und hatte Ausstellungen in Amsterdam, München oder Zürich.» Nun begann ich traurig nachzudenken: Warum hat er sich das Leben genommen und warum hatte ich diese verrückte Vorahnung bereits vor 20 Jahren? Ist ihm der Erfolg abhanden gekommen? Bekam er keine Aufträge mehr? Hatte ihn das übliche Künstlerschicksal eingeholt? Ich werde es nie wissen. Mir bleiben nur noch Fetzen von Erinnerungen und ein Gefühl, das ich immer wiederhole: Nämlich, dass jedes Menschenleben ein Drama sei, grösser als jeder gekünstelte Roman, selbst wenn es von anderen als Komödie oder einfache Prosa wahrgenommen wird. Lieber Rapallo, lebe ganz einfach in Frieden, dort wo du jetzt bist.

 

René Delavy 

René Delavy ist Autor von philosophischen Büchern und betreibt aufwww.rene-delavy.com einen eigenen Weblog. Die «Nebelspalter»-Familie trauert um einen geschätzten Mitarbeiter, der die Seiten dieser Zeitschrift über lange Jahre bereichert und geprägt hat. Leben