Die Existenz an sich - 2017

Die Existenz an sich


Millionen von Menschen, vor allem die Intellektuellen, hatten seit 5000 Jahren schon immer versucht, die Existenz des Menschen zu erklären.

Noch nie ist dies irgendeiner Menschenseele gelungen.

Und trotzdem ist es notwendig für ganz wenige Menschen auf der Erde, sich selbst ihre Existenz und jene aller Menschen, der Tiere, der Natur und des Universums erklären zu wollen. Es ist ihr Recht, aber noch mehr eine Grundkonstanz für manche Denker, um leben zu können.

Nichts ist schlimmer, als nichts zu wissen.

Und es ist wohl so, dass 99,99 Personen nichts wissen im Sinne des Textes der nun folgt. Die Masse kann und will nichts wissen, sondern leben, ohne je gelebt zu haben.

Die Menschen begreifen nichts von Systemen, von der Realität des Ganzen an sich, von der "Welt" in der sie leben, sie haben noch nicht einmal eine schwache Ahnung, was geschieht.


Das Gefühl am Leben zu sein
oder: Das Individuum

Es war mein Fehler ein Leben lang, die Existenz der Menschen auf viel zu hohem Denkniveau abgehandelt zu haben. Wer alles begreifen will, begreift nichts.

Wenn ich also durch ein Land fuhr während einer Reise, zum Beispiel dem Lago Maggiore entlang, empfand ich in meiner Seele ein Chaos oder gar eine Leere. Der Umstand, dass hier Tausende leben auf ihre Art, und im nahen Mailand erst recht eine Masse, überstieg mein Fassungsvermögen und ein unheimliches Gefühl begleitete meine Reisen an allen Orten wo ich mich befand, bis ich mich entschloss, also heute, die Sache besser begreifen zu wollen.

Das Wesentliche an diesem Chaos im Alltag ist es doch, dass ALLE dasselbe tun:

Sie kommen nach Hause, schliessen ihre Türe auf, eben eines Schlosses, einer Villa, einem Haus, einer Wohnung oder eines kleinen Raumes, finden darin ihr Leben mit Bett, Küche, Bad, TV, Radio, Tische und so weiter. Alle tun zuhause dasselbe, "wohnen", denn sie kehren von der Arbeit oder der Freizeit oder der Reise heim, dort wo es immer auch ist, der vorbestimmte Ort. Es gibt keine Unterschiede vom Gefühl, zuhause angekommen zu sein.

Nur die Qualität im Alltag ist verschieden:

Beeinflusst wird das Lebensgefühl vom Alter, Beruf, Gesundheit, ist man allein oder in einer Ehe oder in einer Gemeinschaft. Hat man Geld oder ist man kurz vor dem Tod. Ist es warm zuhause oder saukalt. Hat man einen Beruf den man liebt oder geht es nur um Cash fürs Überleben. Hat man Freunde und gute Verwandte. Ist der Intellekt wach oder ausgedörrt. Macht man regelmässig Sex oder Sport oder eben nicht. Versteht man etwas von der Welt oder ist allem ausgesetzt wie ein Hund, der herumgereicht wird ohne Lebensziel und Mittelpunkte?

Man wird älter, hat Erinnerungen an Vergangenes, hofft auf eine bessere Zukunft, man macht Reisen, geht in Restaurants oder Hotels, lernt fremde Länder und Personen kennen und bleibt trotzdem immer allein, sobald nicht alles läuft, wie es sollte. Kein Mensch ist zu zweit oder in Gesellschaft. Im entscheidenden Moment, also immer, sind alle mit sich allein, immer und ewig.

Jedes Leben im Alltag ist ein Drama, ein Roman, eine Überbrückung der gegebenen Zeit von der Geburt zum Tod - und sonst gar nichts.

Doch nicht einmal ein Promille der Menschen ist fähig, seine Existenz zu hinterfragen - sondern bestenfalls ihre Rechte, ihre Wünsche, ihre Gefühle und ihre Blödheit des Geistes.


Die Gesellschaft an sich
oder: Der Wahnsinn der Menschheit

Für mich war die Frage der Existenz des Individuums im Alltag nie von Wert. Ich wollte es nicht wissen. Trotzdem habe ich mir oben einige Gedanken gemacht zum Leben an sich, allerdings nicht auf dem intellektuellen Niveau der 99,99 Prozente an Menschen.

Was geistig anspruchsvolle Typen glauben an wertvollen Tätigkeiten zu tun, während ihrer Existenzen: Eine Philosophie zu lesen, Literatur zu verschlingen, Kunst zu studieren und so weiter - dies alles  bringt nichts. Auch solche Menschen habe keine Ahnung von was um sie herum geschieht.

Kein Mensch weiss wirklich wie Systeme wie Sozialismus, Marxismus, Kapitalismus, Neoliberalismus funktionieren in der ganzen Bandbreite von Milliarden von Beeinflussungen. Sie haben keine Ahnung wie ein Konzern  oder eine Bank oder Versicherungsgesellschaft funktioniert, nur die oberflächlichste Methodik scheinen sie zu begreifen, aber nicht das Wesentliche.

Der Fortschrift und das Wachstum der Gesellschaften mit explodierender Masse überschaut kein einziges Schwein der Geopolitiker, der Philosophen, der Experten, der Professoren, sie sind alle zu blöde um irgendetwas zu begreifen. Was soll da der Durchschnitt und die Masse der Alltags-Menschen in Mittelstand und Armut schon begreifen, wenn die Intellektuellen nur den Untergang des Planeten planen können?

Eine Illusion, das Ganze.

Wir sind ausgesetzt der Willkür der Gesetzmässigkeit von Kriegen, Diktaten, Verblödung der Wirtschaftsfunktionäre, der Judenbanker, der verdummten und kriminellen Zentralbanker, den Umweltidioten, die nicht erkennen wohin die Reise geht, den Idioten des Zahlendenkens, und den Wissenschaftern, die die Fallen in die Welt stellten, an welchen wir alle nächstens verrecken werden.

Das eigentlich Chaos der Existenz geschieht also nicht beim Individuum, sondern bei den Systemen, die auf die Massen einwirken, ohne dass eine einzige Sau des Denkens auch nur ein Prozent der Entwicklung, der Ursachen und der Wirkungen geistig erfassen könnte.

Solange genügend Geld und Ressourcen vorhanden sind, gelingt es wie von Zauberhand, ein scheinbares Gleichgewicht zu schaffen, zwischen Mächtigen und Ohnmächtigen, zwischen Reichen und Armen, zwischen intelligenten Köpfen und total blödsinnige CEO und Führer von NGOs und Staaten und Päpsten.

Diese Illusion, wir hätten irgendwo Köpfe, die alles begreifen, macht im Wesentlichen, dass unsere "Welt" scheint zu funktionieren, bis alles zusammenkracht im 21. Jahrhundert und von dieser Menschenschar des Blöden nichts mehr bleiben wird.


Wir leben in einer Welt des "Unverstand"
oder: Es ist unmöglich das Sein zu erklären

Seit etwa 5000 Jahren haben die Menschen zum Teil ein höheres Bewusstsein erlangen können, so die vorherrschende Meinung. Doch leider war auch dies ein Irrtum.

Die Einbildung, dass ein Gott existiere, hat mehr Menschen vernichtet als sonst irgendeine Idee. Die Politik war eine Schimäre zur Verblüffung der Massen und der Medien, in Wahrheit schafften die Politiker keine Werte, sondern nur Bluff und Blödheit der Massen.

Allerdings werden wir nie wissen, was das Universum ist, das Leben, der Tod, alles Biologische, die Natur, die Tiere, ein Hirn, die Ewigkeit der Zeit und die Unendlichkeit des Raumes.

In anderen Worten: Wir wissen fast nichts, also weniger als eine Ratte erkennt von einem Atomkraftwerk.

Wenn wir schon nicht das Chaos des Alltags überblicken können, von Systemen und Technologie und Ursachen und Wirkungen keine Ahnung haben und jedem dreckigen Polithund in den Arsch kriechen, warum sollen wir uns etwas einbilden auf unser "Bildung", unseren "Fortschritt", unseren "Verstand" - wenn 99,99 Prozente der Menschen völlig verblödet und paranoid sind und diesen FAKT nicht wissen und sich einbilden, nur "die Anderen" seien am Verblöden?

Ich habe in letzter Zeit an die 100 Bücher über die Probleme unserer Zeit gelesen und keines hat auch nur annähernd die Zeichen der Zeit erkannt und unsere Realität des Niedergangs und der Selbstvernichtung und Selbstverblödung beschrieben und erklären können.

Um mehr zu wissen von unserer Existenz, musste ich die Bücher selbst schreiben, um wenigstens zum Teil ein Ahnung zu bekommen, was eine Existenz ist und in welcher Welt ich meine Zeit von der Geburt bis zum Tod verbrachte auf dem klitzekleinen Punkt im Weltall, der Erde als Lebensraum.


Die Reise vom Leben zum Tod

Eigentlich ist alles eine Reise vom Tod zum Leben und wieder zum Tod.

Also das Entstehen von Leben aus dem Nichts bei der Geburt, dann die Jahre der Existenz auf der Erde und dann der Tod und der Zerfall von Geist und Körper.

Dies ist das Wesentliche für das Individuum, während der Körper der Menschheit ewig weiterlebt für jene, die gerade noch am Leben sind.

Dass es hier keinen Unterschied gibt zu Tieren und Pflanzen macht die Sache nicht besser: Der Mensch hätte diese Reise begreifen und die Misere der Miserablen vermeiden sollen - aber statt das Richtige zu tun, die Gesetze des Planeten zu verstehen, verreckte jeder an seinem Geiz, seiner Dummheit und seiner Lebensgier.


Der Umstand, dass wir nichts begreifen von Leben und Tod und Existenz, erzeugt verschiedene Arten von HORROR VACUI im Kopf (siehe beiliegender Text):


Erstens die Unmöglichkeit, sich das Ewige Nichtsein nach dem Tod vorzustellen im Sein - was jeden Sinn für das "Sein" auf ewig zunichte macht. Zweitens der Umstand, dass wir nie wissen wo wir sind auf dieser Welt. Drittens die Unbekanntheit des Schicksals der Menschheit. Viertens die Tatsache dass es keine Gegenwart gibt, weil innerhalb einer Sekunde alles Vergangenheit und Zukunft ist. Und fünftens die Tatsache, dass in der Zukunft jederzeit das Schlimmste denkbar ist, für das Individuum und die gesamte Welt der Erde. Wir haben überhaupt auf nichts einen Einfluss.

Immerhin ein schöner Grund, um bald zu verrecken.


Die Reise in den Tod der Erde

Dürfen wir uns unendlich wichtig tun mit unserer blödsinnigen Reise eines Individuums von der Geburt bis zum Tod, wenn die grössten Genies und Staatschefs und Dynamitpreisidioten nichts zuwege brachten, als den Niedergang der Menschheit und die Zerstörung von der Geosphäre, aller Ressourcen, des Klimas, aller Tierleben, alle Urwälder, der Natur, der Ozeane, der Landschaften und der Zukunft aller Generationen nach dem Jahr 2000?

Die Luft- und Wasserverschmutzung in den riesigen Städten aller Länder ist das unglaubliche Resultat eines Laisser-faire mit der früher noch zu vermeidenden Bevölkerungsexplosion in Indien, China, Afrika, in Verbindung mit dem Ehrgeiz, alle diese Länder auf das Niveau der USA zu bringen. Dieser Wunsch kann nur erfüllt werden zum Preis des Verreckens der Erdbevölkerung in den nächsten 100 Jahren. Und sogar diese Aussage ist eine Untertreibung, weil ab jetzt jede Art von Intervention die Lage sogar noch verschlimmert über 1000 noch nicht absehbare Konsequenzen.

Es gibt eine Ewigkeit der Zeit im Universum und eine begrenzte Zeit der Existenz unseres Planeten.

Mit der Einführung des Tieres Mensch, wurde diese Reise in den Tod der Erde enorm beschleunigt:

Man nahm 5000 Jahre Anlauf und dann brauchte es nur 200 Jahre an Technologie, Fortschritt, Wachstum, Masse der Idioten und eine Zerstörung des Planeten - und alles war vorbei und vergessen.


Was hat dies Alles mit meinem individuellen Leben zu tun?

Da muss ich doch sehr bitten:

Jedes Leben, welches sich nicht die Frage nach der  Existenz an sich stellte in den letzten 5000 Jahre, ist ein dummes Schwein, eine blöde Hure, ein Mensch, der ohne Grund und für nichts auf dieser Erde zwischen 20 und 100 Jahre verbringen durfte.

Es ist schon klar, dass wir Kunstwerke und Literatur und irgendwelche gewonnenen Kriege bewundern wollen, aber dies bringt uns etwa so viel, wie wenn mein Hund in den Wald scheisst.

Wer nicht ein Minimum der Existenz seiner Selbst und der Menschheit und des Planeten begriffen hat, hätte nie geboren werden sollen.

Dies allerdings gilt nicht für die Tiere, die nichts können für die Dummheit und die Verbrechen des höchsten Affen aus ihrer Mitte.

Nun ja, man kann von diesen Erkenntnissen halten, was man will.

Es ist dem Leser nicht egal - aber mir, denn ich freue mich auf den Tod des eigenen Schicksals, was ich nicht beeinflussen kann, und das Ende der Menschheit im 21. Jahrhundert, eben von mir vorausgesagt seit 1975 in allen Schriften, die ich je in diese komische Welt setzen durfte.

Mit bestem Gejaule


René Delavy - Berlin and Bournemouth

written on January 13, 2017


Noch eine Frage am Schluss:

War mein Leben von Relevanz, hatte es eine Bedeutung?


Antwort: Mein Leben war im Zeichen eines Horror vacui zu verstehen. Nach meinem Tod wird alle Relevanz von Philosophien, Religionen, Wissenschaft, Geopolitik, Kulturen etc. zunichte gemacht sein - rückwirkend und in Zukunft. Es gab keinen Menschen auf dieser Erde, der in der Zeit meiner Existenz etwas Bedeutendes erfand, schrieb oder dachte. Will man diese Welt verstehen, so werden alle VIPs die nachkommen, auf mein Werk verweisen müssen, weil sie selbst - in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft - nie etwas schufen, was das "Sein" an sich erklären konnte.


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Horror vacui - Ecce-Homo - Sinn des Lebens


Zu übersetzen sind diese Begriffe mit:

- "Scheu vor der Leere" - und - "Sehet, welch ein Mensch!"


Seit mein Hund gestorben ist, frage ich mich immer häufiger nach dem Sinn des Lebens. Wohlverstanden, nicht im Sinne von: Ob es mir gut gehe, wann ich sterbe, wie ich den Tod von Menschen oder Tieren überwinden kann oder was meine Lebensqualität sei.

Nein, es geht um den nackten "Sinn des Lebens" an sich - auf einer Meta-Ebene betrachtet - im Sinne von Metaphysik oder "Lehre von den letzten, nicht erfahr- und erkennbaren Begründungen und Zusammenhängen des Seins".


Und es kann auch nicht darum gehen, ob ich dies Alles denken will, vielmehr denkt es in mir.

Und das Resultat ist ein Horror vacui, also die Erkenntnis was wohl ein Leben eines Hundes, und dann von mir als Mensch, also der Sinn meines Lebens, sein kann vor dem Hintergrund der Ewigkeit der Zeit und der Unendlichkeit des Raumes in einem unbekannten Universum.

Daraus folgt dann eben, wie der Titel des Buches von Nietzsche "Ecce-Homo" besagt, die Feststellung, dass ich plötzlich einen Menschen sehe und mich frage, was soll dies Alles gewesen sein - also was war sie denn: meine Existenz?

Es war schon immer so in meiner ganzen Existenz, seit ich ein Kind war, dass ich mich selbst und die ganze Erdenwelt immer wie von einem anderen Stern betrachtet wahrnehmen konnte. Dies ermöglichte es mir, das Welt-Theater der Menschen auf einer mit Tieren und Pflanzen und Kontinenten und Meeren bevölkerten Erde "Dinge" zu sehen, die den anderen 99,99 Prozent einfach nicht zugänglich sein konnten.

Dies war einerseits ein Vorteil, denn bald hatte NICHS mehr irgendein Geheimnis, war alles logisch und folgerichtig und durchschaubar. Anderseits bezahlt man dann und wann einen Preis für diese hohe Denk-Fähigkeit - eben

- den Horror vacui

Und er ist nur schwer zu überwinden, dieser Horror, und führt zu totaler Sinnlosigkeit des Ganzen und muss deshalb verarbeitet werden, was zwar nie möglich sein wird, doch immerhin wird eine schriftliche Studie des Phänomens vielleicht etwas Linderung bringen, über die Frage des eigentlichen "Sinns des Lebens" nachdenken zu können,  was nur der Mensch und zwar nur ein sehr intelligenter Mensch leisten kann.

Denn es ist niemals gut, in einer total verrückt gewordenen Menschheit, die soeben jetzt in die Endphase ihrer Existenz geht, unbemerkt von den berühmten 99,99 Prozent, einfach so stille zu stehen, nach dem ich Gott spielen durfte und meinen geliebten Hund vom Leben erlösen konnte, und zu denken -

- "Was mach ich eigentlich hier? - Warum gibt es mich überhaupt?"


Sinn des Lebens der Tiere (und Pflanzen)

Mein Hund hatte wie alle Tiere kein Bewusstsein von Leben und Tod. Er "war" ganz einfach - er existierte. Zwar ist die Verwandtschaft, auch im Denken, mit dem Menschen viel grösser, als der denkfaule Durchschnittsmensch wahr haben will. Dieser Dünkel, als höchste Spezies über allen anderen Tieren zu stehen, ist ein Bluff, ein Irrtum - reiner Grössenwahn - der sich bald in einer Luftblase auflösen wird.

Der Mensch hat die Technik geschaffen und die Geldwelten - und damit auch den Wahn seiner eigenen Explosion der Massen. Er darf also stolz sein über sein Werk, den eigenen Planeten an sein Ende gebracht zu haben. Wie sagt man doch so schön:

- "Noch nie hat eine Maus ihre eigene Mausefalle gebaut, doch der Mensch tat nichts anderes als mit Kriegen, Geld, Gier, Wachstum und Dummheit seine eigene und endgültige Menschenfalle zu bauen."

Tiere sind also einfach hier und kennen kein "Horror vacui" oder "Ecce Homo". Sie haben einen Horror von anderen Tieren verspeist zu werden oder von Menschen im Rahmen seines Holocaust of Animals zu Tode gefoltert zu werden, doch sie wissen ES nicht. Sie haben keine Selbstreflektion, also eine Ahnung ihrer eigenen Existenz - und somit auch keine wirkliche Angst vor dem Tod.

Was auch wieder nicht so ganz stimmt, denn diese Ahnung vor dem Tod habe ich bei Tieren x-fach gesehen:

Ein Kälbchen steht in der Nähe von Merano, oben in einem Dorf vor dem Schlachthaus, ganz allein. Die Sonne scheint, das Kalb muht unaufhörlich. Meine Freundin und ich gehen zum Tier und reden ihm ruhig zu. Es schaut dich an, wie aus dem Jenseits, es ahnt das Kommende, genau so wie jeder Mensch seine Zukunft ahnt, ohne sie zu kennen. Es ist ein Urwissen, eine Urangst, die bei meinen Hund auch ein Urvertrauen ist: Lass mich endlich verrecken, ich kann kaum noch atmen - und sich freut, die Tierärztin in unseren Garten kommen zu sehen - und 10 Minuten später ist er tot und lässt mich allein zurück.

Hier eine gute Tat, die den wenigsten Menschen gegönnt wird, doch Tod ist Tod, und Leben ist Leben - und wo noch nicht einmal "Leben" irgendwelchen Sinn ergibt, ist wohl beides dasselbe, so wie die Tierärztin sprach. "Der Tod ist ein wesentlicher Bestandteil des Lebens."

  
Sinn des Lebens für die Menschen

Der Mensch macht ein gewaltiges Getue um seine Existenz. Sie ist ihm wichtig. Ein Diktator, der Tausende von Menschen auf grauenhafte Art zu Tode foltern liess, ist immer noch wahnsinnig wichtig, je VIP desto wichtiger - und umso schmerzlicher aus dem Leben zu entfernen wie man gerade jetzt bei Gaddafi und Assad sehen kann.

- eben - als Göring, Kissinger, Pinochet, Thatcher, Greenspan, GW Bush oder ein anderes Schwein, so bedeutend, dass in mühseligster Arbeit und verlogenen Gerichten versucht wird, diesen Drecks-Menschen eine Existenzberechtigung anzudichten.

So wichtig ist dem Durchschnitts-Menschen sein Leben, dass er in kein EXIT eintreten darf, nach vorherrschender Meinung, um über seinen eigenen Tod bestimmen zu können, denn das Leben ist heilig, weil vom selbst erfundenen "GOTT" geschenkt - und deshalb ist die Hilfe zum Selbsttod eben Mord, sagen die kopflosen und verlogenen "der Mensch im Mittelpunkt" Prediger, Prinzipienreiter falscher Wichtigkeiten, falschen Seins, sehr viel Scheins und irrer Wertigkeiten.

Ja, das Leben des Menschen ist dermassen wichtig, dass es davon ruhig über 10 Milliarden geben darf, und alle sollen sie dann Auto fahren dürfen, Flugi reisen, in warmen oder gekühlten Räumen angenehm wohnen, mit Bildung und Gesundheitswesen und Sozialwesen und Rente vom Feinsten, alles machbar, sagen die "Machbarkeits-Fanatiker" - und alles drum herum, auf Kosten der Tiere, die zu Milliarden verrecken, auf Kosten der Natur, die soeben aufgrund des Klimakollapses von dieser Erde verschwindet, ja sogar auf Kosten der leer gefischten und bald total verseuchten Weltmeere und des gesamten Grundwassers eines Sandkorns im Weltall, welches sich aus lauter Grössenwahn der Menschen nun eben "ERDE" nennen darf, wo diese Erde überall schon längst bleibend und auf ewig verseucht worden ist.

Der Mensch, der eine kleine Ahnung hat von Leben und Tod und Existenz, hat genau von diesen Dingen nicht die geringste Ahnung, ist völlig blind und dumm, macht sich während der Zeit von 10 Milliarden Leben immer etwas vor und ist zu keiner Zeit von der Geburt bis zum Tod sich seiner wahren Existenz bewusst, im Sinne von "Horror vacui" und "Ecce-Homo".  Welch eine Oberflächlichkeit des Seins - da ist deren Verschwinden wahrlich kein Verlust!

Und natürlich ist dies gut so: Ich versuchte gestern meiner Tochter und ihrem Ehemann diese Sache hier zu erklären. Während meine Tochter von "Meta-Ebene" sprach und versuchte zu verstehen, blieb der Mann in seine Lebens-"Normalität" eingebettet und konnte niemals nachvollziehen, wovon hier die Rede war und ich liess es dann auch bleiben. Doch genau dieses Menschen-Szenarium ist der normale "Grosse Fall" - dieses Nichtwissen was das Sein, das Seiende, sein könnte - für 99,99 Prozent der Menschen eine total überflüssige Fragestellung: Sein und nicht denken - dies ist "Sein".

Eingebettet in ihre "Normalität", mit den Sorgen des Alltags im Leben und Angst vor einem zu frühen Tod, so leben alle blind in den Tag hinein, befolgen alle Regeln der Elite, der Machtmenschen und der Reichsten, und denken sich überhaupt nichts, nichts zum Welt-Theater, nichts zum Sinn des eigenen Seins, nichts zum Zweck "HIER" gewesen zu sein - und vor allem - nichts, wozu dies "gut" gewesen sein soll.


Sinn des Lebens für Gott

Der Sinn des Lebens für Gott kennt kein Mensch, weil kein Mensch weiss, WER und WAS "Gott" ist und alle die Typen wie Jesus, Mohammed, Gott, Allah, Buddha und der ganze Rest sind einerseits Legenden und wenn es sich um Götter handelt, sind sie von Machtmenschen erfunden worden, um eigene Zwecke zu verfolgen.

Und es ist tatsächlich so: Wenn der einfache Mensch in seiner Misere nicht mehr weiter weiss, ist es unglaublich tröstlich einen Gott zu haben, zu IHM zu beten und dieser letzten und obersten Instanz sein Leid klagen zu können, sonst ist das eigene Leben schliesslich überhaupt nicht mehr zu ertragen.

Doch Gott selbst, wenn es ihn denn gäbe, muss man sich als denkender Mensch so vorstellen:

- Wer dieses ganze Universum geschaffen hat, in der Ewigkeit der Zeit und der Unendlichkeit des Raumes, muss wohl etwas gedacht haben, als er die Evolution auf dem Planeten Erde anschob. Also muss es für Gott einen Sinn des Lebens gegeben haben, welcher das Vorstellungsvermögen von den Menschen, also auch von mir, bei weitem übertrifft. Wir können noch nicht einmal ahnen, was Gott mit uns Menschen, den Tieren, den Pflanzen, der Erde, dem Wasser, der Luft und so weiter im Sinne führte.


War es ein Experiment? - "Was tut ein Mensch, wenn man ihn evolutionieren lässt?"

Aha, er macht Kriege, er foltert, er verbrennt Hexen und steinigt Frauen, er missbraucht Kinder und Sklaven, er vernichtet ganze Urwälder, Landschaften, Meere und das Grundwasser. Und dann schafft er eine Geldwelt mit Wachstumswahn, vernichtet sich selbst und alle Tiere, alle Pflanzen, das Klima, die Wettermaschine und schliesslich schafft er es, den Planeten, seine Lebensgrundlage selbst, abzuschaffen…

Geschenkt - ein solcher Gott kann mir am Arsch lecken. Ich will keinen solchen Gott und wenn es IHN denn gäbe, hoffe ich, dass ER an "Horror vacui" verreckt und zwar bald.

Nein, ein Gott, also ein "DING", das die Existenz des Alls überblicken und gar kreieren kann, ist einfach nur ein gigantischer Computer, der machen lässt, was der Zufall des Seins in der Unendlichkeit von Raum und Zeit eben machen will. Es ist eine Tatsache, dass "Gott" niemals mit menschlicher Logik und Denkgrenzen erfahrbar ist, noch nicht einmal als Seelentröster, wo es eben keine Seele gibt, kein Leben und somit auch keinen Tod.

Im Rahmen der All-Zeit dauert das Menschenleben keine Nano-Sekunde, und in Anbetracht der Weite des Universums, existierte niemals eine Menschheit - und wenn, dann hat diese Spezies so jämmerlich versagt, dass ich - als Gott - diese so rasch wie immer möglich sich selbst überlassen und vergessen würde auf alle Zeiten…


Die Berühmtheiten und ihre absolute Bedeutungslosigkeit

Am lustigsten in dieser Betrachtung, ist die Vorstellung, dass die VIPs, also die Mächtigen und Reichsten dieser Erde, zu irgendeinem Zeitpunkt ihrer Leben so etwas wie eine Bedeutung haben könnten, eine Bedeutung welche die Frage nach dem "Sinn ihrer Leben" rechtfertigen könnte. Sie bringen noch nicht einmal die Fantasie auf, diese unnützen VIPs, diese Frage zu stellen - und eine Antwort könnte an Blödheit niemals mehr übertroffen werden.

Diese Arschlöcher, im wahren Sinne des Wortes, sind reine Luft, und zwar stinkende Luft. Sie nehmen sich Freiheiten heraus, zu Lasten der Massen, dass man sich fragen muss, warum diese Eliten bisher niemals massakriert worden sind. Was nicht war, kann ja noch werden…

Und da sind sie dann, die Staatschefs, die Diktatoren, die Banken- und Konzern-CEOs, die Bluffer der NGOs, die Schöndenker, die Wichtigtuer, die falschen Philosophen und irren Wirtschaftstheoretiker, all diese Dummköpfe mit Dynamitpreisen, die Atombomben schaffen, plus unsere Umweltvernichtung durch Cash und Technologie, Mega-Städte, die Blasen von USA, China, Indien und der Menschheit kurz vor dem totalen und finalen "Going down the drain" der Gesamt-Menschheit….

Und was tun sie, diese wichtigen, wichtig-tuerischen Menschen?

Sie fragen sich niemals nach dem Sinn des Lebens, ihrer eigenen Existenz, blasen sich auf zu gigantischen Ballonen, lassen sich bewundern von den kleinen Blasen, also den in die Kriege und Industrie geschickten kleinen Arschlöchern, die Dich sogar bewundern, wie Du vor dem Casino in Monaco aus Deinem verschissenen Ferrari steigst, einige applaudieren sogar, und gehen nach Hause und verrecken dort ohne etwas Anderes zu hinterlassen - als eine zerplatzte Lebensblase.

Gibt es etwas Niedrigeres, in der Existenz vor Gott, als eine reiche oder mächtige Person? Ich denke, wenn es einen Gott wirklich gäbe, würde ER gerade jetzt alle diese Verbrecher bei lebendigem Leibe verbrennen und anderswie verrecken lassen, denn ihre Taten sind von so riesiger Unsinnigkeit, dass mir der Atem stockt.

Vielleicht habe ich auch deshalb einen "Horror vacui", weil ich all dies durchschaue und einfach nur einen "Leck mich am Arsch" habe und diesen Tatbestand verwechsle mit dem "Ecce-Homo".

Im Ernst - eine Massenmenschheit, eine explodierende, die solche Berühmtheiten bewundert, ist auf alle Zeiten und für immer verloren - und es war sehr gut so. Wer nicht denkt, soll nicht existieren. Und hiermit meine ich die Menschheit an sich.


Wieder Boden finden, denn es bringt eh nichts

Ja, es bringt eh nichts, über den Sinn oder Unsinn des eigenen Lebens nachzudenken, und zwar des eigenen Wertes, des Lebens an sich, als Mensch auf einem Sandkorn im Weltall, im Zeitfluss der Milliarden von Jahren, die kein Mensch und kein Gott kümmern, was alles nur zu einem absolut berechtigten "Horror vacui" führen kann.

Natürlich kann ich mir nicht befehlen: "Jetzt werde wieder normal!" ---
Dies wäre wie wenn ich denken würde: "Idiot - höre endlich auf mit dem Denken!"

Dies geht nicht. Es funktioniert nicht. Es funktioniert zwar für die Tiere, die Berühmtheiten, die VIPs und die 99,99 Prozent der Masse. Aber diese Idee oder dieser Schlachtplan kann nicht funktionieren als Lebensmaxime, sich philosophisch in die Realität eingegliedert zu sehen - gegen meinen Willen, gegen meinen Wunsch, gegen meinen Einfluss - hingespuckt, ganz reell, in dieses Leben, wo dessen Sinn nur erahnbar wird, wenn man sehr viel Künstlichkeit hineinpackt, in die Wirklichkeit, in Leben, in das Sein an sich.

Ja, man kann die Welt, also das Welt-Theater des Menschen, begreifen. Man kann erklären, warum die Menschen, die Finanzwirtschaft, die Technologien und der ökologische Breakdown so sind, wie sie eben nun mal sind.

Aber genau dies erklärt in keiner Weise den Sinn meiner Existenz, noch nicht einmal den Sinn meines Hundes.

Vielleicht konnte ich vorher, vor der Frage nach dem Sinn des Seienden, einmal denken, dass ich DA SEIN MUSS:

- wegen meines Hundes, wegen meiner Freundin, wegen meiner Kinder, wegen meiner Literatur und Philosophie, wegen dem Ärgernis welches ich für Andere darstelle, weil das Leben gegeben ist als Realität und nicht hinterfragt werden soll oder gar darf.

Aber kann man das DENKEN verbieten - über die Existenz, vor allem die eigene, kann man sich selbst relativieren und begründen? Geht dies überhaupt?


Ich denke, ich will jetzt einfach mein Leben bis zum erträglichen Tod weiterführen, das ganze Restleben als Abenteuer, ein unfreiwilliges zwar, sehen und meine sehr hohe Lebensqualität geniessen, von Zeit zu Zeit diese Studie hervorkramen und vor allem diese Schlussfolgerung lesen und versuchen zu vergessen - als "Ecce-Homo", dass es so etwas wie ein "Horror vacui" überhaupt gibt.


René Delavy - Berlin and Bournemouth

geschrieben am 28. April 2011