Safranski - Folter der ZEIT

SAFRANSKI - Die Folter der Zeit 

 

Ich lese das Buch «ZEIT» von Safranski und es wird sehr interessant werden, weil ich schon mindestens 100 Texte zum Wesen der Zeit geschrieben hatte seit 1975, aber noch nie routinemässig und fundamental in alle Richtungen des Denkens. 

Dies tue ich auch jetzt nicht, sondern ich will einfach mal begreifen, was passierte bei meinem Spitalaufenthalt vor Jahren.

  

Die Zeit 

Es ist interessant, dass man in der Gegenwart zu leben glaubt, es aber diese Gegenwart gar nicht geben kann, denn in einer Nanosekunde ist ALLES nur Vergangenheit und Zukunft. 

Diese Tatsache begreift man, wenn man Schmerzen hat und sozusagen nicht mehr schlafen kann, sondern nur noch zu unbestimmten Zeiten am Tag oder des Nachts. 

 

Die Folter der Zeit 

Ich wäre aus dem Fenster des Spitals gesprungen, wenn es sich hätte öffnen lassen. So aber bin ich aus Verzweiflung in den Gängen des Spitals herumgewandert um 3 Uhr morgens und fluchte die ganze Zeit, wenn ein Pfleger oder eine Spitalangestellte erschien und dann verlangte ich nach Schlafmittel, die mir verweigert wurden. 

Die Sekunden wurden zu Minuten und diese zu Stunden. 

Lesen konnte ich nicht, Fernsehen langweilte mich zu Tode, Schmerzen hatte ich nur unbestimmte, aber das Gefühl nicht mehr leben zu wollen und eine innere Qual des Körpers waren 24 Stunden auf 24 Stunden präsent. 

Die Erfahrung, dass man einfach nur wartete, eine Ewigkeit, bis es Morgen würde und die Ärzte oder Pfleger oder das Morgenessen (eigentlich nur Tee) kommen würden, war unerträglich. 

 

Ich klagte nach Erleichterung, wie gesagt nach Pillen und Schlafmittel. 

Eine philippinische Krankenschwester teilte mir mit, dass sie mir niemals nochmals eine Pille geben könnte, sonst würde ich drogenabhängig. 

Ich fluchte sie an und bedrohte sie und meinte, sie soll nie mehr in mein Blickfeld kommen und verlangte von der Spitalleitung die Entfernung dieser Unperson. 

 

Heute in genesenem Zustand, begreife ich nichts mehr. 

 

Die Langeweile 

Ich kenne eigentlich die Langeweile niemals, weil ich immer etwas tue: Denken, dichten, lesen, aus dem Fenster blicken, mir etwas vorstellen und zu hoffen, dass der Tag nützlich sei - vor dem zu erwartenden Tod. 


Der Tod der Anderen 

Wir hatten ein gemeinsames Leben und gemeinsame Kinder. Dann die Scheidung, gelegentliches Treffen, die Nachricht ihres Krebses und ihr Tod.  Nicht wie mein Bruder mit 19, sondern mit 69. 

Und ich entschloss mich, sie nie im Spital zu besuchen vor ihrem Tod. Die Idee: Sie hat es nicht nötig und ich will sie als Strahlefrau in Erinnerung behalten. 

Es war nicht der Anblick des Sterbens, sondern das Prinzip, nicht zu stören, weder mich selbst noch sie oder die anderen Besucher. 

Bis heute weiss ich nicht, ob mein Entscheid richtig und edel war:

Nie mehr Hochzeiten, nie mehr verlogene Begräbnisse, nie mehr Partys, nie mehr Spital – eigentlich richtig oder falsch. Es ist eine philosophische Frage und dafür sind weit über 99 Prozente aller Idioten zu dumm. Denken tut weh – deshalb lassen es beinahe alle Menschen der Welt sein. 


Zeit der Tiere 

Als Verdingkind auf dem Lande bin ich mit Tieren aufgewachsen, ich hütete sie, sah zu beim Melken und beim Abschlachten und ich hatte ein Leben lang Hunde und Katzen, sie waren die einzigen Menschen mit Gehirn und Normalität. Sie haben kaum ein Zeit-Gefühl.

Doch wichtig ist Folgendes: 

Als ich sehr klein war, führten mich die Eltern in den Zoo. Mein Gefühl war, dass alle Tiere nur meiner Distraktion dienen sollten und nichts wert waren, so wie heute eine Netflix Serie mit Foltermethoden nur noch dazu dient, damit die verrückt gewordene Masse sich amüsieren kann vor dem kollektiven Tod. 

Ich gehe seit vielen Jahren nie mehr in den Zoo, weil es unwürdig ist, die uns überlegenen Tiere zum Gaffen einzusperren, wo sie doch in der Wildnis heute alle verrecken und aussterben – kurz bevor alle Idioten auch verrecken im 21. Jahrhundert.


Determinismus und Zufall 

Es könnte die Idee geben, dass ein Gott oder die Realität jedes Leben von Menschen, Tieren und Bäumen vorausbestimmt, also determiniert (vorausbestimmt) hat. 

Dies ist Blödsinn, denn es gibt keinen Gott und nichts ist sicher. 

Aber es gibt zwei Arten von ZUFALL: 

1. Der Erste Zufall ist jener, dass jedes Leben vom Zufall diktiert wird. Die Geburt, der Ort des Lebens, der Tod, wen man trifft im Leben und wie Einfluss ausgeübt wird, welcher Beruf uns ergreift, oder sitzt man im Flugzeug das abstürzt oder unter dem ausbrechenden Vulkan, wird geboren im Jahr 100 vor Christus oder im Jahr 2021? Dies alles bestimmt jedes Leben als purer Zufall. 

2. Der Zweite Zufall ist jener, den ich genannt habe mit dem Satz: «Es gibt keinen Zufall – NIE!». Gemeint ist, dass was wir als Zufall deuten, einfach in den Milliarden von Bewegungen eines Menschen wie ein «Zufall» aussieht. In diesem Sinne gibt es keinen Zufall, keine Zeit, keine Gegenwart und keinen Raum. 

Wir sind jetzt schon im Leben TOT - und wissen dies nicht.

 

Die Ewigkeit und der Tod 

Man sagt, dass man sich den eigenen Tod nicht vorstellen könne. 

Dies stimmt für 99,9999 Prozent aller dummen Menschen, wie in allen anderen Dingen - dargestellt in meinen «8 Stufen des Denkens». 

Aber natürlich kann ich mir das Ewige Nichts vorstellen und den Moment, wo ich hineingleite in ein «Nicht-mehr-sein». 

Die Angst resultiert aus den Schmerzen vor dem Tod oder die Ahnung, dass es den Tod gar nicht gibt wie etwa: 

Ewigkeit bestehe aus dem Fakt, dass jeder Mensch ALLE Leben aller Menschen aller Zeiten selbst durchleben muss. 

Dies das Maximum an Horror, wenn man die grauenvollen Tode  durch Folter, Hexenverbrennung oder grauenvolle Kriege und Unfälle denkt, wo man Tage voller höchster Schmerzen braucht, um endlich zu verrecken. 

 

Die Zeit als Denkmodell wie bei Safranski, ist eigentlich ein Blödsinn, auch wenn die Einzelheiten der Interpretation genial sein könnten. 

 

Raum und Zeit 

Der Mensch wird NIE begreifen was da sind: 

- Gott – Universum – das All – die Zeit und der Raum – Ewigkeit und Unendlichkeit - Leben und Tod - das Biologische – das Gehirn und die Gedanken – die Gefühle und das Grauen – die Ungerechtigkeit des Seins und die Blödheit der Massen aufgrund der Korruptheit der Eliten. 

  

Die Zeit des Unendlichen 

In Ermangelung der Möglichkeit für das humane Gehirn, die Zeit zu begreifen in einer Welt mit Milliarden oder unendlich vielen Galaxien, wo die Erde ein Pünktchen des Nichts ist in der Ewigkeit der Zeit, muss man den Menschen als nicht-existent ansehen. 

Also sind wir nicht nur bedeutungslos in Bezug auf die individuellen Leben von Blitz-Leben von Idioten über 80 Jahre, sondern auch bedeutungslos im Begriff der Evolution und der Bedeutung im Universum. 

Wer einmal erdenkt, dass der Alltag einer Humanwelt der Reichen Schweine gegen 99 Prozent, diesen Idioten ausgelieferten Kreaturen mit korrupten Regierungen, muss zum Schluss kommen, dass nur ein Massaker an denn Eliten noch eine Relation ist zum Ganzen, also dem nicht existenten – weil unerklärbaren - All


Ein bitterer Nachgeschmack 

So toll das Buch ist, infolge meiner Kritiken zu Kant, Hegel, Kierkegaard, Einstein etc. bleibt eine fragwürdige Sache: Diese Leute haben nicht wirklich verstanden was Realität ist. 

Der Umstand, dass es eine Relativität gibt und eine Raumzeit und eine endlose Schleife von Fragwürdigkeiten, bleibt kein Platz mehr zur Frage, warum die Menschheit im 21. Jahrhundert sich selbst suizidiert. 

Es ist wie mit der Digitalisierung, dem Neoliberalismus und dem TESLA Scheissauto: Was immer man macht, führte zum Tod einer Humanität des Idiotischen – und nur DIES ist unsere Realität.


FAZIT 

Man sollte sich Zeit nehmen, um zu verrecken und zu leben, denn das Leben des Einzelnen interpretiert sich vom Ewigen Nichts her. 

Man versinkt auf die Länge in die Bedeutungslosigkeit, aber dies ist nun wieder eine gans andre Gschicht. 

 

René Delavy – Côte d’Azur 

written in October 2021

  

Wichtiger Nachtrag:

 

Man bleibt immer «sich selbst» 

Vor einiger Zeit hatte ich behauptet, dass der Mensch und sein Denken aus drei Teilen bestimmt ist: 

1. Die Sachlage und Intelligenz bei der Geburt – als Möglichkeit 

2. Was man lernt und erfährt im Leben und Beruf – als Steigerung 

3. Die Entwicklung in der Zeit und die Fähigkeit zu verstehen – die Realität 


Allerdings gibt es hier einen Fakt, den ich so klar sehr, wie die Verworfenheit der Finanzjuden, der Weiber die nicht Systeme begreifen und die Masse, die sagenhaft dumm ist:
 

Ich stelle fest an Tausenden von Menschen und an mir selbst, dass mit der Geburt und seinem Charakter und wie das Gehirn denkt, immer nur Variablen geschehe von der Geburt bis zum Tod. 

In anderen Worten: Man bleibt immer sich selbst und bis zum Tod steigert man seine gegebene Natur und Intelligenz nur marginal. 

Ob diese Theorie stimmt, ist mir schiess-egal, denn diese Menschheit ist heute am Verrecken! 

 

 Die Zeit existiert nicht 

Um etwas zu begreifen, braucht das Hirn 3 Sekunden. Aber innerhalb einer Milliardstel-Sekunde gibt es nur Vergangenheit und Zukunft. Es ist nicht wahrnehmbar, das Nadelöhr, durch welches der Faden der Zeit läuft. Die GEGENWART existiert nicht.

Wie der Raum ist die Zeit nicht geistig erfassbar. 

Die VERGANGENHEIT ist ein Fluidum, welches man zwar mit Jahreszahlen versehen kann, aber in Wahrheit nur noch Schall und Rauch ist. 

Und wenn ein Mensch zu Tode gemartert wurde, kann man ihn und den FAKT nicht mehr verändern, weil man das falsche Opfer erwischt habe. 

Zudem ist die Vergangenheit nur durch den Tod des Individuums und der Gesellschaft bestimmt. 

Die ZUKUNFT ist reine Esoterik und Science Fiction – immer. 

Es kann so weiter gehen wie bisher, aber auch ein Atomkrieg morgen ausbrechen und in einem Monat sind alle tot. Oder ein Meteor knallt auf die blöde Erde und alle sind tot. Dies ist Zukunft der Zeit und sonst gar nichts. 

Eigentlich ist die Nicht-Existenz des Menschen und seiner Zeit, die letzte Weisheit, die uns noch geblieben ist vor dem Tod der Zivilisation im 21. Jahrhundert.