MachtxDummheit - Religionen

10. Kapitel:  Religionen ja, Glaubenskriege nein


Religionen sind nur noch erlaubt, wenn diese sich niemals gegen andere Menschen richten. Wer Religionen zu Glaubenskriegen missbraucht, wird geächtet von den Weisenräten dieser Welt. Der Wert von Religionen wird aufgrund von deren Taten in der Vergangenheit und effektivem Nutzen für Gegenwart und Zukunft neu beurteilt.


Es ist doch sehr interessant. Warum glauben einfach alle Menschen, dass Religionen etwas Positives sind, dass der Glaube nur nutzbringend gewesen sein soll für die Menschen dieser Erde? Ich kann diesen Blödsinn einfach nicht nachvollziehen. Wir wissen alle von den Kreuzzügen im Namen von Christus, dem offenbarten Sohn eines imaginären Gottes, den Kriegen im Namen aller Glaubensbekenntnisse, vom Tod Jesu am Kreuz, von den Hexenverbrennungen, den Marterungen, geduldet von allen Religionen der Welt, wir wissen um die geistigen Irrtümer aller Religionen der Welt, wir wissen um die Schädlichkeit von Bigotterie des Glaubens, um den Wahnsinn von Terrorakten im Namen von Religionen, wir wissen um den Fundamentalismus des Glaubens, diesen ewigen Ausschliesslichkeitsanspruch auf den einzig wahren Gott des selbst ausgeübten Glaubensbekenntnisses - und trotzdem faseln wir vom grossen Wert der Religionen.

Sogar die USA, sich selbst als aufgeklärteste Nation der Welt verstehend, bemühen ihren Gott, ihren Fundamentalismus, ihre verquere Religionsblödheit der Verneinung von Evolution und der Bejahung der Menschenverbreitung durch Verbot von Abtreibung und Geburtenregelung, und trotzdem ist kein Medium in der Welt in der Lage, endlich, endlich, endlich die Beschränktheit des Denkens im Glauben, diese Pfaffenphilosophien der Schmalkraft im Geistigen vernichtend zu kommentieren. Warum muss nun ich diesen Saujob wieder übernehmen? Braucht es diese Blödheit eines Delavy, um auf die Idee zu kommen, dass die Schäden der Religionen den möglichen Nutzen bei weitem und schon immer übertroffen haben?

Der Nutzen ist evident: Wenn es einen Menschen an den Rand seiner Existenz drängt, kann er seinen Glauben anrufen, kann Terroranschläge zur Bekämpfung seiner Ohnmacht planen, er kann in die Kirche gehen und "den inneren Frieden suchen". Kann er, wenn er will. Dabei verlässt ihn aber die Vernunft. Er sieht nicht, dass er verzweifelt ist, weil das System ihm keine Chance lässt, weil die Mächtigen und Reichen ihn bestehlen und missbrauchen, er sieht nicht, dass er verzweifelt ist, weil er sämtliche Gründe der Welt hat, verzweifelt zu sein. Er erwacht nicht aus seiner Lethargie, sondern geht vor seinen Peinigern auf die Knie. Das soll ein Nutzen sein? Dann habe ich dieses Wort nie begriffen.

Doch auch die Schäden sind evident: Die Religionen haben den Wachstumswahn der Technologisierung der Welt nie aufgehalten. Ganz im Gegenteil. Friedensreden des Buchhandels finden in Kirchen statt, und dort wird so getan, als würde über das Schicksal der Menschheit gesprochen. Dabei wird nur garantiert, dass man die Nützlichkeit eines Wahnsystems, sofern darin Gerechtigkeit und Frieden herrschen würden, erkennen könne und dass dies eine Gnade für die Menschheit sei. Es wurde so viel gelogen und gekotzt in Kirchen, in allen Gotteshäusern dieser Welt, und in einem Ausmass, dass der einzig wahre Gott von Ewigkeit und Unendlichkeit schon lange das Weite gesucht hat und die Menschheit ihrem selbst gemachten Schicksal überlässt. Er ist doch kein Masochist, dieser Gott, er lässt sich nicht missbrauchen von den dümmsten, machthungrigsten und geldgierigsten Exemplaren unserer Spezies. Also, wenn ich Gott wäre, ich würde nie in einer Kirche oder sonst einem Saal herum schweben und meine Geisteszeit vertrödeln, solange die dümmsten Einheiten der Menschheit in Sachen Glauben die geistige Vorherrschaft auf der Erde behalten dürfen.

Religionen haben sich schon immer gegen den Menschen gerichtet, insbesondere jedoch gegen Menschen anderen Glaubens. Sie haben Irrsinn, Zerstörung und Irrtum in der Welt gefördert. Sie taten dies etwa in gleichem Ausmass wie die von Menschen gedachten Philosophien der Machbarkeit, doch dazu werde ich mich später äussern. Dabei hätten sinnvolle Glaubensbekenntnisse unsere Grenzen des Denkens ausloten und uns offenbaren sollen, in welcher Welt wir leben, sie hätten die Grenzen des Wachstums und der Machbarkeit erkennen lassen sollen, denn die Kontemplation ist ja eigentlich dazu da, dass man in stillen Momenten den Wahnsinn des Alltags verlässt, in sich kehrt und erkennt, wie von einem anderen Stern betrachtet, in welcher Welt wir zu leben haben. Nie, absolut nie wurden Religionen dazu benutzt, unsere Denkfähigkeit zu schärfen, die Unmöglichkeit von Sein im Überfluss des Raubbaus an der Erde zu erkennen. Man war einfach immer so blöd, wie man eben war, mit oder ohne Religion. Das ist die betrübliche Schlusserkenntnis eines denkenden Hirns, das als eines der wenigen verdient hat, das Licht des Paradieses Erde zu sehen und dann zu sterben und zu ihm zurückzukehren, zum einzig wahren Gott, der nur mit höchster Geisteskraft erkennbar wird, schemenhaft für die wenigen Genies dieser Erde, unsichtbar für den grossen Rest, will heissen, für beinahe hundert Prozent der Menschheit.

Überheblichkeit? Blödsinn? Nein, Trauer. Trauer ist der einzige Massstab, der den geschilderten Tatsachen gerecht werden kann. Diese Medienverblödungswelt ist dermassen fortgeschritten in allen Bereichen des Irrdenkens, nicht nur in der Religion, des Denkens in falschen Grössen und Erkennen von falschen Wirklichkeiten, dass die wenigen noch denkenden Menschen entweder hohnlachen oder sich zu Tode erschrecken.

Religionen werden also abgeschafft, sonst zerstören sie auf immer und ewig den Prozess des Paradigmenwechsels. Tausende von George W. Bushs werden kommen und versuchen, das Denken wieder zurückzuzwingen in die kleinen Kästchen ihrer eigenen beschränkten Denkwelten. Nichts wird sie hindern, Generäle und Armeen zu finden, die sich nicht vorschreiben lassen wollen, weshalb und wie die Welt an ihr eigenes Ende der Lebbarkeit gelangt ist, heute, im Jahr 2004, und keiner dieser Religionsträger, Machtversessenen, Politiker, Wissenschafter, Nobelpreisträger, Literaturausgezeichneten, kein CEO und kein Banker, kein Esoteriker hat das Ausmass des Elends zu erkennen gewusst. Erkennt wenigstens Delavy die ganze Wahrheit? Die ganze wohl nicht, doch genügend, um zu richtigen Schlussfolgerungen zu gelangen. Welche Schlussfolgerungen? Idioten, könnt ihr kein Buch lesen, das ihr in den Händen haltet? Es ist der uralte Trick, tot zu schweigen, was man nicht hören oder lesen will. So verreckt endlich, ihr Hirnausgebrannten, auf dass an diesem mittelalterlichen Autodafé das Ende einer Spezies gefeiert werden kann, jeder nach Mass seiner Glaubensfähigkeit, eingebettet in seinem persönlichen Gottbegriff, in der von seiner Gemeinschaft eingetrichterten Glaubenslehre. Endlich begriffen? Nicht? Macht auch nichts. Ist eh alles egal. In Sachen Religion sollte man sowieso nur ganz vorsichtig operieren, auch wenn die Zeiten der Allmacht der Pfaffen vorbei sind, Gott sei Dank. Da habe ich wohl einige Denkgrenzen verletzt, für Puritaner und Fundamentalisten ein kaum wieder gutzumachendes Verbrechen. Die Nachwelt wird es mir trotzdem zu danken wissen. Die Jetztwelt allerdings wird ihre Pfründe noch verteidigen wollen, denn nichts ist unseliger als der selige Gottesglauben der engen Gewissheiten. Nicht ich, sondern ihr müsst die Wahrheit erkennen wollen. Ich habe meinen Teil der Arbeit schon seit vielen Jahren geleistet.

Schafft euch weiterhin Religionen, wenn ihr wollt, doch verbindet den Gottesglauben mit den natürlichen Bedürfnissen unserer Plattform. Eine andere Erde wird uns nie mehr geboten werden, dies hat mir Gott persönlich geflüstert - und er ist doch allwissend, nicht wahr?