Ein Dach über dem Kopf
Irgendeinmal begann ich mich zu wundern über die Existenz des Menschen im Rahmen seines langen Lebens, wie er wohnt, eigentlich mehr wie er existiert und wie dies überhaupt möglich ist.
Ich denke, es war während der Übertragung des Giro d’Italia oder der
Tour de France, als mir bewusst wurde, wie alle Menschen in den 1000 typischen Dörfern
ihres Landes und endlosen Städten meinten zu leben. Man ahnte zudem, ob diese
Länder oder ihre Gegenden reich oder eher arm waren und welcher Art von Beruf
sie wohl ausüben würden.
Da gab es die halb zerfallenen Häuser, die Villen mit Park, die
Schlösser, und die Wohntürme in Städten und überall wohnen die Menschen, allein,
als Familie, in Gruppen oder wie auch immer und warteten auf den Tod.
Dies geschah in aller Natürlichkeit während sie einen Job hatten und Sex
praktizieren um Kinder en masse zu erzeugen – von 2 auf 9 Milliarden in 100 Jahren
und deren Wohnräume und Strassen - und versuchten sich mit Events zu unterhalten,
etwa brüllend am Rand der Tour - und einfach ihre Existenz an sich vorbeitreiben zu lassen -- mit dem ewig gleichen Ende.
Und das Wunderliche:
Alle haben ein Wohnraum mit TV, ein Schlafzimmer, eine Küche, WC - als
Minimum. Viele haben mehrere davon oder gar die Unübersichtlichkeit eines
Schlosses.
Die Gleichförmigkeit der Massenhaltung in Tausenden von beinahe
gleichartigen Wohntürmen voller Wohnungen, wo die Massen unterzubringen und zu verstauen sind
und alles scheint zu funktionieren wie ein Uhrwerk und alle können irgendwie
leben und älter werden - von der Geburt bis zum Tod.
Also ein Leben im manchmal grauenvollen Kasten-Dasein von zuunterst im Elend
und Mangel, bis zum Multi-Milliardär mit seinem Landgut – und es scheint zu funktionieren.
Natürlich nicht - niemals:
Denn es kann gar nicht funktionieren auf die Länge, was leider weder die
Regierungen und noch die Experten, noch die Genies je begreifen werden.
Schon bald wird alles in sich zerfallen.
Der Zerfall der 10 Milliarden hat schon begonnen, denn in allen Staaten
sind die Infrastrukturen am Zerfallen und nicht mehr finanzierbar. Die Schuldenuhren
rasen ins Gigantische und die Jobs fallen weg und die innere Scheinordnung gerät
aus dem vermeintlichen Takt und schon morgen rasen die Mengen und verlangen eine
neue Ordnung, die es niemals geben kann und dann kommt der maximale Kollaps in
200 Nationen des Wahnsinns.
Noch interessanter ist es, dass gar nicht diese Wohnräume das Dach des Lebens
sind, sondern erst wenn man nach draussen geht und erkennt, dass das Dach des
Himmels das eigentliche Heim ist, will heissen eines unendlichen Weltraums der
Leere, wohin man am Schluss gehen wird, ins ewige Nichts des Todes und zwar ALLE
- die noch eben an Events sich begeilten und glaubten ---
Dies ist das wahre Leben! Oh Gott, wie schön, dass ich existiere!
Sehr schön, ja, sehr schön ja, sehr schön, ja, sehr schön….
Und dann das Nichts!
René Delavy - Côte d’Azur
written on June 25, 2024