17. Kapitel: Revolution des Denkens
Man unternimmt alles, um der Boulevardisierung und Hollywoodisierung des Denkens in den letzten 50 Jahren entgegenzuwirken() und die Menschheit in Intellekt und Verstehen, in welcher Welt sie zunehmend zu leben hat, zu erhöhen und ihr erklärbar zu machen, wie falsches, oberflächliches Denken zu einem Handeln führen musste, das den Planeten Erde zerstören wird. Es gibt keine Auswege. Wir werden alle endlich begreifen müssen, was Ursache und was Wirkung in unserer Lebensweise ist.
Wie ein roter Faden durchzieht die Revolution des Denkens dieses Buch, damit die Voraussagen nicht Wirklichkeit zu werden brauchen. Eigentlich habe ich diesen Gedanken im Orakel 1995 und später im Buch "Linien zum Himmel ziehen" schon geäussert, allerdings nicht explizit, sondern nur deduktiv. Aus dem Gesamtzusammenhang der Gedanken zu den möglichen Katastrophen war zu schliessen, dass die Wirkungen nicht mehr bewältigt werden können, wenn wir nicht umdenken lernen. Ich argumentierte, dass vor allen Dingen das Denken, der philosophische Ansatz unserer Realitätserfassung, aber auch die angewandten Wirtschaftslehren, all dies revolutioniert werden muss, sollen die destruktiven Voraussagen im Orakel noch relativiert werden können.
Die Boulevardisierung des Denkens, dieses selbstgebaute Hollywoodbewusstsein des Geldes, hat sich in unsere Hirnrinde eingefressen und ist kaum mehr wegzubringen. Immer mehr, während meines ganzen Lebens, konnte ich feststellen, wie die Oberflächlichkeit des Denkens, dieser Wunsch, alles mit Geldeinheiten ausdrücken zu wollen, den Reichtum sowieso, aber auch die Alterssicherung, den Zustand der Welt, die Befindlichkeiten, das Glück, die Beherrschung der Natur, die Bewältigung von Katastrophen, die Lebensqualität im Quantitativen und im Qualitativen, wie also das Verstehen von Realität nicht erhöht, sondern stets noch vermindert worden ist. Über Hollywoodfilme, aber auch über alle anderen Medien- und Unterhaltungsbeeinflussungen unseres Denkens wurde uns eingehämmert, dass glücklich ist, wer etwas HAT, und nicht, wer etwas IST. Am besten war es allerdings, dass man etwas HAT und IST, um von dieser Art des Denkens respektiert zu werden.
Das heisst nichts anderes, als dass Menschen ohne Vermögen, ohne hohes Einkommen, ohne Mittel der Selbstdarstellung keinen Wert besitzen. Diese Sichtweise des Realen, ohne wirklich je benannt zu werden, dokumentiert sich im Verhalten vor allem der USA gegenüber allen anderen ärmeren Ländern. Die Globalisierung und Liberalisierung waren nur die Keulenschläge, die diese Länder, die nicht anders konnten als in die Schuldenfalle zu stolpern, vollends der Misere ausliefern. Es war keine Absicht, doch Dummheit. Die Dummheit der Wirtschaftsmächtigen dieser Welt hat die kommende Katastrophe des Zusammenbruchs sämtlicher Staaten infolge Konkurses, sogar des eigenen Staates, zum Beispiel des Vorreiters USA, bewirkt und nichts, absolut nichts kann diesen Kollaps von Staaten noch aufhalten, auch diese Schrift nicht.
Weit haben wir es gebracht mit der Theorie vom deficit spending von Keynes, mit dem Monetarismus à la Milton Friedman. Lassen wir diese Kerle in Frieden unter der Erde ruhen, ob sie (2004) inzwischen gestorben sind oder nicht. In Tat und Wahrheit waren sie schon tot zu Lebzeiten, im Geiste und in ihrer Vorstellungskraft bezüglich der Langzeitwirkung ihrer Lehren, diese Wirtschaftstheoretiker, die das Schlamassel nicht erkannten und heute noch nicht erkennen, was sie mit ihren Gedanken anrichten. Verdienen sie es überhaupt, gelebt zu haben oder heute noch zu leben?
Wir haben uns alle einlullen lassen von schönen Gedankenmodellen bezüglich Machbarkeit von Reichtum, von Lebensqualität, von Raubbau an unseren Lebensgrundlagen. Die Flugzeuge schiessen täglich zu Tausenden in den Himmel und versprühen ihr Kerosin durch die Lüfte, die Autobahnen sind verstopft, bald auch in China und Indien, und trotzdem träumen wir immer noch den Traum der absoluten Machbarkeit, des unendlichen Wachstums im beschränkten Raum. Doch "absolut" wird ab heute nur noch eines sein: der absolute Zusammenbruch sämtlicher Systeme, die der Kapitalismus uns gebracht hat. Ich hatte schon immer argumentiert, dass wir uns in einem Wettrennen zwischen Kapitalismus und Kommunismus befinden und es nicht klar ist, welches falsche Denksystem zuerst zusammenbrechen wird, doch immer wusste ich auch, dass der Kollaps des Kapitalismus einen viel massiveren und radikaleren Niedergang der Menschheit bewirken muss, denn die ganze Welt des Hollywooddenkens basiert allein auf Geld und nichts anderem. Sogar der von Karl Marx gepredigte Sozialismus setzte das Geld in den Mittelpunkt, ebenso gilt diese Regel für alle Wirtschaftstheoretiker der Welt, mit Ausnahme vielleicht der Ideen der alten Griechen, weil sich damals der Geldgedanke erst allmählich entwickelte.
Wir werden uns also, ganz am Schluss unseres Daseins, endlich, endlich bewusst werden müssen, was Ursache und was Wirkung in unserer Lebensweise ist. Fast alle Lebensqualitäten gehen NICHT vom Geld aus. Die Natur ist gegeben, das Wachsen von Pflanzen in der Welt, der Fischreichtum in den Meeren, die Tiere, die wir schonend fressen sollten (was wir tun ist nicht "essen"), der Himmel, die Berge, das Wandern, das schonende Reisen allenfalls mit Zügen über kurze Distanzen, das Bauen von Häusern, das Anpflanzen von seltenen Blumen, das Kultivieren von Reis, Weizen und allen anderen Grundnahrungsmitteln und vieles mehr kann ohne Geld bewerkstelligt werden. Dass wir diese Dinge nur noch über Geldmittel zum Funktionieren bringen, ist die verderbliche Frucht des Gelddenkens, des Kapitalismus. Ob Marx diesen Zusammenhang bemerkt hat, ist höchst unwahrscheinlich, denn er, wie alle anderen Freunde des "Fortschritts", dachte nur an die Interessen der Menschen, niemals an die Machbarkeit in Einklang mit der uns gegebenen Natur auf diesem Planeten.
Stattdessen wird sinniert, wie man der Erde entfliehen könnte, wenn denn alles kaputt gekauft worden ist, mit den Sciencefiction-Ideen der totalen Blödheit. Dummheit deshalb, weil kein Mensch je begriffen hat, was für uns Menschen ein Lichtjahr bedeutet. Noch nicht einmal Einstein hat dies begriffen, sonst hätte er in der Formel E = mc2 niemals die Lichtgeschwindigkeit mit sich selbst quadriert, um den Nutzen von Energie nachweisen zu können. Die Lichtgeschwindigkeit ist absolut, sagte selbst Einstein. Warum er das Unmögliche erfand und eine möglicherweise nicht nachweisbare Formel in die Welt setzte, um uns alle zu verblüffen, wird eines Tages ein anderer Wissenschafter begründen können.
Es ist dieser Wahn von Machbarkeit, der uns alle verblendete und uns glauben liessen, wir selbst seien die Götter, die Erfinder unseres eigenen Schicksals. Nun sind wir an unser lebbares Ende gelangt und nur noch dieser Idiot, wie heisst er schon wieder, ja, dieser Delavy, er will uns noch die Knöpfe "eintun", wie man hier in der Schweiz sagt, will uns sagen, will uns beibringen, dass wir unsägliche Idioten des Seins geworden wären, vor allem in den letzten fünfzig Jahren, weil wir die tausendfachen Beweise für unser Irrdenken nie selbst bemerkt hätten. Man schlägt den Sack und meint den Esel, nämlich sich selbst. Doch dies ist ein anderes Kapitel, das folgende 18. Kapitel dieses Buches nämlich.