MachtxDummheit - Krieg und Folter

11. Kapitel:  Abschaffung von Krieg und Folter


Wer zu Folter oder Krieg aufruft, zur Gewaltanwendung, zur Missachtung der Ziele, die die Menschheit noch retten könnten, wird entmachtet, in schlimmen Fällen zum Tode verurteilt. Das wirkliche Ausmass von verbrecherischem Handeln bestimmt die Strafe, es muss eine neue Skala in der Wertigkeit von kriminellen Akten geschaffen werden.


Ich komme mir vor wie ein Sonntagsschüler. Der millionste Mensch, der aufruft zur Beendigung von Folter und Krieg. Scheisse! Daseinsphilosophie, das letzte, was im Buchhandel läuft. Doch die Wahrheit ist: Ich habe es nicht verdient, diesen Aufruf zur kritischen Vernunft auch noch machen zu müssen und dabei auf die gleiche Stufe gesetzt zu werden wie Friedensbewegte der einfachsten Denkart. Trotzdem: Ohne Frieden wird der Paradigmenwechsel verunmöglicht. Wir haben nicht den Hauch einer Chance, wenn Menschen, statt den Wiederaufbau lebbarer Verhältnisse zu planen und durchzuführen, nur wieder zu Endkämpfen um die Restressourcen des geplünderten Planeten ansetzen.

Haben wir genügend Geisteskapital auf dieser Erde, damit eine grosse Mehrheit tatsächlich mit den alten Feinden wieder in Frieden leben kann? Ich gebe es offen zu: Wenn ich Palästinenser wäre, wenn zuerst meine Olivenhaine zerstört worden wären, dann mein Vater erschossen, mein Haus platt gemacht, um das verbleibende Getto dann eine hohe Mauer gebaut worden wäre, ich kein Wasser bekommen hätte und nur dank internationaler Hilfe hätte überleben können, ich glaube, ich hätte nicht die Kraft, mit den Israeli in Frieden zu leben. Und wenn ich als Iraker zu Unrecht verhaftet und gefoltert worden wäre, würde ich ein Leben lang den höchstmöglichen Terroranschlag planen, der gefälligst auch "Unschuldige" treffen soll, die mir ihren Terror über ihre Regierungen gebracht haben. Ich würde einen Anschlag planen, der tausendmal stärker wäre als die öde Fliegerei in Doppeltürme. Wenn ich als Afrikaner erkennen müsste, dass ich als Opfer der Globalisierung (am meisten gepusht von den vermeintlichen Vordenkern dieser Welt, den USA) nie eine Chance auf ein lebbares Leben erhalten würde, käme mir nicht in den Sinn, noch vor dem Präsidenten dieses den Rest der Welt zu verblöden bestrebten Staates auf die Knie zu sinken und zu deklamieren: "Herr, ich verzeihe Ihnen Ihre Schuld, Sie gottverdammtes Politikerschwein." Nein, ich hätte bei dieser Gelegenheit eines Staatsbesuches eine Bombe auf mir, bei Gott.

Man sieht, wie schwer es vor allem für denkende Menschen werden kann, auf Rache, Krieg und Folter zu verzichten. Die Sünden der Vergangenheit wiegen schwer: Die Deutschen sind Verbrecher wegen der Vergasung von Juden, die Amerikaner wegen der Massentötung von Zivilisten in Vietnam und Studenten in Chile, Argentinien und vielen anderen Staaten, Frankreich mit seinem Horror in Indochina und Algerien. Dann die Nationen England, Spanien und Portugal mit ihren Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen zuhauf während der Kolonialzeit, die Japaner mit ihrem Vernichtungsfeldzug und ihren Foltermethoden in China, die katholische Kirche mit ihren Hexenverbrennungen, die Russen mit ihrem Stalinismus und Millionen von Toten im Gulag. Alle Staaten haben riesige Schuldhaftigkeit auf sich geladen, sogar die Schweiz, meine Schweiz, mit dem Bankgeheimnis zum Nutzen von blut- und geldgierigen Potentaten dieser Welt und dem Klau von Geld an den ermordeten Juden. Kein einziges Land der Welt darf sich ausnehmen, wo alle wiederum alle erschlagen, als Rache für erlittene Verletzungen von Leben, Anstand, Ethik, Moral und Geist. Wenn ich Gott wäre, würde ich heute ohne mit der Wimper zu zucken auf den ultimativen roten Knopf drücken. Tut er ja, tut er. Die Selbstvernichtung wird in etwa fünfzig Jahren abgeschlossen sein und diese Art des Tötens wird viel schmerzhafter sein als der Druck auf einen simplen roten Knopf.

Beim Thema Krieg und Folter werde ich selber rabiat: Man hätte schon immer alle jene Menschen, die Folter und Kriege ermöglichten, bei erster Gelegenheit ermorden sollen. Eigentlich gehört jeder Folterer selbst auf die Folterbank. Und jeder Präsident, jeder Hitler und Napoleon und Cäsar, jeder Papst und Poppe gehört in die vorderste Reihe der ersten Angriffswelle. Wenn man bedenkt, für welche Zwecke je Kriege geführt worden sind in dieser Machiavelli-Welt, merkt man, wie unglaublich dumm die Spezies Mensch schon immer war, bis auf den heutigen Tag. Was die Folter anbelangt, sind wir unter dem Niveau des hässlichsten Tiers angelangt. Ausgerechnet Tiere werden zum Vergleich herangezogen, Tiere, die wir zu Milliarden foltern über unsere Haltung ihrer Seelen zum Zwecke von Nahrung, Wissenschaft, Forschung, Pharmazie und Schönheitsillusionen. Sollen sie sich selbst opfern, diese unter dem Messer von Schönheitschirurgen ächzenden Idiotinnen (und immer mehr auch männliche Idioten) sollen sich doch selbst massakrieren, bevor auch nur ein einziges Tier unsäglich leiden muss.

Wir haben einen Schönheits- und Jugendlichkeitskult zugelassen, der an Blödheit nie mehr übertroffen werden kann, bei Weib und Mann. Einspruch, Euer Ehren! Blödheit kann immer noch gesteigert werden, von Menschen, die sich selbst in den Mittelpunkt allen Seins stellen, das ist eine Grundkonstante der Menschheit. Roter Knopf her! Hatten wir schon? Schade.

Sie, liebe Leser (FeministInnen immer einbezogen, denn diese deutsche Sprachverhunzung wird nicht ewig währen), kennen alle das Wort "Intelligenz". Doch wissen Sie, was das Wort "Intelligence", von Amerikanern erfunden, bedeutet? Richtig. Geheimdienst. Das Intelligenteste das es offenbar gibt in der Welt, ist das Schnüffeln in den Unterhosen, in den Angelegenheiten von Unterlegenen. Sehr gut gedacht. In der Schweiz (aber auch in vielen, vielen anderen sogenannt zivilisierten Nationen) hatte die "Intelligence" während Jahrzehnten ihre eigenen Bürger bespitzelt, vor allem linke Intellektuelle. Der eidgenössische Geheimdienst erstellte seit dem Zweiten Weltkrieg eine Kartei mit über 900'000 Namen, also jeder fünfte Schweizer oder Ausländer in der Schweiz war verewigt beim Geheimdienst zu Bern, ich war selbst darin erwähnt wegen des Verteilens von Broschüren zur Waldsterbens-Debatte. Nachträglich, nach dem Auffliegen des Skandals, stellte sich heraus, dass es die dümmste Kartei war, die Gott je gesehen hat.

Doch die Amerikaner sind noch dümmer: Nie wissen sie im Voraus, wenn etwas im Busche ist, sie sind fanatisiert, diese Intelligenzler, aber denken können sie nicht. Deshalb wollen sie mit Antiterrorgesetzen neben den Touristen auch die eigene Bevölkerung terrorisieren, gefährdet sind insbesondere leicht gebräunte Naturen, die vielleicht sogar als arabische Genies die Grundlagen schufen zu raffinierten Geheimdienstprogrammen der CIA, und dabei übersehen die "Intelligenten" um George W. Bush, dass dies das beste Mittel ist, um neuen Terror in der Welt aufkeimen zu lassen. Wir sollten aufgrund solcher Erfahrungen ab heute sehr vorsichtig werden, wenn wir in Zukunft das Wort "Intelligenz" hören. Es könnte eine geistige Falle sein, aufgestellt von den neokonservativen Blödianen dieser Welt.

Machen wir nach diesem Feuerwerk zur Natur der wahrhaft gelebten Intelligenz einen schönen Schluss, bevor die Nerven mit mir noch durchgehen: Wer zu Folter und Krieg aufruft, zur Gewaltanwendung, zur Missachtung der Ziele, die die Menschheit noch retten könnten, wird entmachtet, in schlimmeren Fällen vom Tode verurteilt.

Etwas schwierig zu verstehen, diese Maxime, ich gebe es zu, doch welche Wahl haben wir eigentlich? Denkt der denkende Mensch, dass alles nur so weiter gehen kann wie bisher, dass immer die Dümmsten, die Lautesten, die Machtgierigsten ihre Zwecke erfüllt sehen sollen und alles tun, damit ihr Machtanspruch nicht verletzt wird? Wir müssen sie entmachten, die Denkarschlöcher dieser Welt, aus Eigennutz, wenn wir überleben wollen. Sie sind die Verantwortlichen für die heutige Misere, diese Kriegstreiber und Folterverordner. Sie müssen wir finden und unschädlich machen. Nicht mit ihren Mitteln, wohl schon etwas humaner, man darf ja etwas freundlicher gesinnte Hirne als jenes des Delavy in diesem Punkt vorlassen. Ich werde mich nicht dagegen stellen. Doch wie soll man diese Geister, die soviel Verderben über die Menschheit gebracht haben, endlich eliminieren, umerziehen, neu schulen? Mein Gott, das hat noch nie funktioniert, wer einmal falsch denkt, tut es immer und ewig.

Warum schreibe ich dieses Buch überhaupt, ich Idiot, wo ich es doch weiss, dass dieser Samen weder heute noch morgen aufgehen wird, sondern frühestens nach dem Kollaps. Nur, damit es dann fruchtbar werde, muss es eben jetzt geschrieben und in die Hände von einigen Menschen gebracht werden. Sonst war die Mühe Gottes, ein geniales Hirn auf diese verdammte Erde gesetzt zu haben, leider umsonst. Ein Witz, nur ein Witz, regt euch doch nicht so auf. Ich darf es am Schluss dieses Kapitels ja auch einmal lustig haben, wo sich doch schon so viele Generationen an Krieg und Folter aufgegeilt haben bis zum letzten Atemzug, eine Tatsache, die ich dieser Spezies von Hohlköpfen nun einfach übel nehme. Das darf ich, sagen mein Gewissen und mein Verstand.