Cosa Nostra

«Cosa nostra» - Ein Wunder 

 

Gerne würde ich dieses Text auf Italiano schreiben, aber trotz Intensiv-Privatkursen war es mir nicht vergönnt, diese Spraaack auch noch zu lernen. 

Was hat es auf sich mit Cosa Nostra? 

Zum Ersten habe ich da niemals besser gegessen im Leben, eine bessere Atmosphäre genossen und war einfach glücklich in Gesellschaft meiner Lebenspartnerin und ihrem Sohn aus Sizilien. 

Zum Zweiten will ich natürlich etwas über diese Personen schreiben - kann nicht schaden: 

Zum Dritten: Ich selbst war ein Verdingkind in Armut der Familie und wurde wohlhabend, beste denkbare Lebensqualität - der beste Berufsmensch in meinem Fach und wohl auch das Höchste in Literatur und Philosophie, was noch zu beweisen wäre. 

Jedenfalls bin ich glücklich mit meinem Lebenslauf und allen Höhen und Tiefen eines Lebens (siehe Biographie) und wenn ich neu geboren würde – genauso müsste es nochmals kommen. 

Meine Lebenspartnerin kam auch von weit unten und hatte Jugenderlebnisse, die einfach grauenvoll waren. Später war sie die einzige Person oder Station, an welcher sich die Erhabenen und Chefs richten konnten, sie machte Theater mit Begeisterung, sie passte sich jeder Situation mühelos an und war eine Freude für jeden Menschen, der in ihre Nähe kam. Zudem intelligent und unterschätzt von allen – ausser von mir. Eine Perle, die man nicht erkannte. 

Ihr Sohn war irgendwie schüchtern und unbedeutend als Kind und machte eine sagenhafte Karriere. Am Schluss war er «Cosa Nostra» in Sizilien, frühpensioniert und mit Haus und Swimmingpool mit Sicht auf die Inseln nördlich von Cefalu. 

Zudem fand er es urkomisch, dass er aus Sizilien kam, um in einer sizilianischen Beiz zum Essen eingeladen zu werden. 

Er erkannte zwar die Katastrophe des Landes und der Welt nur am Rande und die Entwicklung hin in den Totalcrash der Menschheit, davon wollte er nicht zu viel wissen. 

Aber wie er sich beinahe automatsch entwickelte zu einem hervorragenden Sanierer und Unternehmensberater, war für mich ein Wunder und dies wollte ich ihm im »Cosa Nostra» erklären. 

Auch wenn ich mich manchmal schlecht ausdrücke, es ging ja eher darum, das Leben - bevor es zu Ende sein wird, zu geniessen aus dem Momentum und dann sehen, dass es weitergeht – ohne Katastrophen, die ja ausserhalb des Welt-Geschehens des Alltags passieren. 

Aber dies ist wiederum eine gonz ondre Gschicht. 

René Delavy – Côte de Nostra in Costa 

October 2024