Der Tod ist das bessere Leben
Ich bin im Moment todmüde, irgendwie
ein Schlafmanko. Dies ist der beste Moment, meine Idee die mir vor einer Stunde
in den Sinn kam, zu begründen.
Alle Menschen sind absolut überzeugt,
dass das Leben viel besser sei als der Tod.
Dieser Gedanke kam mir, als ich daran
dachte, dass meine Ex-Frau schon einige Zeit tot ist und ich NOCH am Leben.
Warum bin ich eigentlich so stolz und
froh, noch am Leben zu sein und sie ist schon tot, nachdem wir einen ziemlich
langen gemeinsamen Weg durchs Leben im 20. Jahrhundert gegangen sind?
Und plötzlich kehrte sich alles in
meinem Kopf um 180 Grad:
Ich also habe noch alles vor mir, die
Krankheiten, die Ungewissheit, ein blödsinnig gewordenes Leben in einer
blödsinnig gewordenen Weltgesellschaft und sogar den Tod habe ich noch vor mir.
Aber meine Dame ist einfach
"nicht mehr", sie weiss nichts um ihre Nicht-Existenz, sie ist auf
ewig weg, keine Freude, keine Schmerzen, keine Erinnerungen, nichts, nichts,
nichts - ist dies nicht herrlich, verglichen mit meinem verschissenen Restleben
bis zum Tod?
Und überhaupt: Was ist das Leben
eigentlich?
99,99 Prozente der Menschen die ich
als Dummköpfe bezeichne, weil sie von der Weltrealität im Heute keine Ahnung
haben, wissen noch nicht einmal was Leben ist.
Leben ist eine Nano-Sekunde in der
Ewigkeit, im unendlichen Raum begrenzt auf die Erde. Man hat die Wahl von
irgendeiner Lebensexistenz in den letzten Millionen von Jahren und mich traf es
im 20. Jahrhundert nach einem Idioten, Sohn eines nicht existierenden Gottes.
Sodann ist zu denken an die
Grauenhaftigkeit von Kriegen, Folter, verbrannt werden durch seine Religion bei
lebendigem Leibe, Armut und Angst, und dann der Todeskampf, sofern man kein
Glück hat.
Zudem ist jedes Schwein, also ich
spreche hier von den Schweinen die wir essen und des Menschen als Schwein, von
absoluter Bedeutungslosigkeit, selbst wenn es sich um ein VIP handelt. Nur in
den Augen der begrenzt Lebenden ist so etwas wie eine wichtige Persönlichkeit
denkbar.
Man bildet sich ein, immer ein schönes
Leben zu haben, auch wenn heute 90 Prozent aller Menschen versklavt sind von
Religionen, Nationen, Reichen und Juden und jenen, die uns missbrauchen für
ihre Zwecke. Wir leben sinnlos vor uns hin, vernichten unseren Planeten im 21.
Jahrhundert, weit über 99 Prozent der heute lebenden Menschen sind völlig
verblödet und paranoid, man bräuchte heute 10 Planeten für die kommenden
Generationen - und das Klima ist am Arsch.
Die Zukunft wird vorerst eine
"Mad Max" Welt abgeben und dann verrecken Milliarden, etwa 21
Milliarden bis 2099, und dann ist die Lebensgeschichte des Homo idioticus an
ihr Ende gelangt, was nur ich weiss vor meinem Tod, weil ich den doppelten IQ
jedes anderen Menschen habe.
Und für mich heute ist klar: Ich hatte
eines der interessantesten Leben die je ein Mensch gehabt hat. Trotzdem freue
ich mich auf den Tod und das ewige Nicht-Wissen im Nicht-Sein.
Welch eine Gnade, diese Ruhe, nicht
denken, nicht wissen, nicht verrecken.
Ja, Freunde, Ihr habt es gut. Ihr alle
seid zu blöde um auch nur einen einzigen Satz von dieser Geschichte begriffen
zu haben.
So lebt es sich leicht - vor dem
eigenen ewigen Weltuntergang.
René Delavy - Berlin and Bournemouth
written in July 2016