Tod und andere Dinge

Die letzte Stunde


Nein, ich beschreibe nicht meine letzte Stunde vor dem Tod, sondern die letzte Stunde von jedem Menschen, der je gelebt hat:

Das Szenarium ist kein Autounfall, keine Atombombe, keine vorzeitige Sterbenssituation, keine selbstverschuldete plötzliche Todesart, sondern der ganz normale Tod im Alter nach einem gelebten Leben.

Ich befehle dem Arzt, eine letzte Todesspritze zu geben wie in allen Ländern dies geschieht in allen Spitälern der Welt mit schwerkranken oder bald sterbenden Personen und jetzt tut er es und ich weiss, meine Zeit auf der Erde wird für alle Zeiten Vergangenheit gewesen sein und einen Gott gab es nie und kein Paradies und keine Inkarnation.

Also, Idioten, genauer hinsehen - jetzt:


Eine berühmte Person

Die berühmte Person oder VIP ist sich ihres Wertes bewusst. Man wird eine Lücke hinterlassen und man wird für eine gewisse Zeit und bei gewissen Personen in die Geschichte eingehen, egal ob Politiker, Künstler, Literist, Philosoph, Sportler oder sonst ein Arschloch.

Dies ist immerhin tröstlich, man wird in den Nachrichten und Zeitungen erwähnt und vielleicht gibt es ein Staatsbegräbnis.

Trotzdem ist nun diese Existenz auf der Erde vorbei und vergangen und es ist, als ob es nie stattgefunden hätte. Nach dem Tod hat man keinen Einfluss mehr auf das Renomée, die Wahrheiten zum Idioten, der das Zeitliche gesegnet hat und ob die Bedeutung des Kerls oder der Hure wächst oder in sich zerfallen wird.

Man wisse, dass ein Hitler viel berühmter wurde als jeder Komponist oder Maler oder Wissenschafter, also hätte man unbedingt als Hitler sterben sollen, alles andere war Unsinn.


Eine gewöhnliche Person

Der Durchschnittsmensch denkt gar nichts, ausser dass es schade sei, nicht mehr zu sein. Man nimmt sich wichtig wie schon im Leben und meinte, viel wichtiger gewesen zu sein als seine 5 toten Hunde zuvor.

Die meisten Menschen waren nichts als eine Last, die blöde Sklavenarbeit erledigten, die Umwelt vernichteten, die Ressourcen verbrauchten, den gescheiten Leuten auf die Nerven gingen, nur in Gefühlen schwelgten, die ganze Zeit den Schwanz in einer Fotze haben wollten oder umgekehrt, wahnsinnig stolz ist auf seine missratenen Durchschnittsidioten von Kindern und meint, den tollsten Beruf der Welt gehabt zu haben von unschätzbarem Wert.

Und natürlich wird die gesamte Welt dem Idioten nachtrauern, weil ja der Tod so wichtig ist und deshalb ist auch jedes Begräbnis so verlogen und so ein Pomp, dass es zum Kotzen ist.

Dass man wie ein Wurm einfach nur hier war und jetzt wieder weg - kommt keiner blöden Sau in sein gemeingefährliches Hirn, besonders wenn es dem Hitler, Stalin, Obama oder der Thatcher zugejubelt hatte und jedem Idioten von VIP, welches seinen Lebensweg kreuzte.

Zeit, dass diese Affen im 21. Jahrhundert endlich sich selbst den Garaus machten.


Dies alles schrieb ich, um von meinem eigenen Sterben reden zu können - Mist:


Das Ende des Delavy

Ich weiss also, dass der Arzt kommt und die letzte Spritze bald machen wird und dann bin ich tot in einer Stunde.

Inzwischen überlege ich, was dies bedeutet:

Es ist mir klar, dass ich nur einen Moment in der Ewigkeit der Zeit erleben durfte, auf einem engbegrenzten Raum in der Unendlichkeit von Galaxien und in der Epoche des Niedergangs der Menschheit im 21. Jahrhundert.

Man hatte viele Landschaften gesehen, Meere, Berge, Gewitter, Wanderungen und Bücher gelesen. Man hatte Weiber zum Sex, Freunde zum Saufen, Kunden zum Geldverdienen, eine Ehefrau, erzog Kinder, war einst Verdingkind, dann wurde ein Beruf gewählt, wo man am Schluss wirklich alles wusste von Konzernen, Banken, Finanzen und Wirtschaft.

Sodann hatte ich meine lieben Hunde und Katzen mit ihren unglaublich kurzen Leben und ihrer grossen Liebe zu mir und ein Gottvertrauen in den Menschen.

Sodann habe ich in 15 Büchern und heute 3000 Editors Letters nachgewiesen, dass 99,99 Prozente aller Menschen verblödet sind, nichts kapieren vom Konkurs ihrer Nationen und Währungen, der Vernichtung und Auspowerung der Erde, dem Fehlen von Ressourcen, Energien, Wasser, Nahrung und der kommenden Pandemien. Sodann ist die Klimakatastrophe exponentiell am Kommen und wird diese Drecksmenschheit im 21. JH mit Dürren, Sintfluten, Superstürmen und Monsterwellen vernichten.

Sodann ist unbekannt, ob ich nach dem Tod eine Berühmtheit werde oder ein unbekanntes Arschloch wie 99,99 Prozente der Menschen und Hunde und Schlangen.

Sodann werde ich das Allwissen bekommen nach dem Tod, Gott herbeizitieren, diesen zu Tode schlagen und verfügen, dass die Welt nie bestanden hatte, also auch nicht mein Leben oder mein Tod.


Fazit

Nun denn, wer dies hier liest, kann niemals wissen, dass er oder sie nur Scheisse im Hirn hat. Erst wenn er oder sie den Text 1000 Mal liest oder die Idioten auf die Idee kommen, die ganze Literatur von Delavy sei genial gewesen, wird auch dieser Text von Wert.

Ob ich Gott erschlagen kann, weiss ich nicht - es gehört zu meinen Zukunftserinnerungen, dass dies geschehen werde - und fertig.


René Delavy - Berlin and Bournemouth

written on June 6, 2016