Ewig sein im Alltag

Das "ewige" Leben


(Traum, Wirklichkeit, Öffentlichkeit, das Erwachen, Gegensatz von Traum und Alltag, das Hochschalten des Computers, was bedeutet "ewig", der persönliche Weltuntergang, der reale Weltuntergang in unserer Realität und die Ewigkeit, was "Denken" bedeutet und warum es wichtig ist)


Als ich einst ein Buch schrieb in Monaco, ich denke es war "10 Maximen zur Weiterexistenz", machte ich genau dies: Nach dem Erwachen hatte ich einen Text im Kopf zu einer der 10 Maximen und schrieb sofort die Stichworte auf, um nachher um diese herum das Kapitel zu schreiben. Und es war gut so. Und bei diesem doch irgendwie einzigartigen Text hier, hatte ich Angst, ich könnte im Schreiben den Überblick verlieren, weshalb ich zum ersten Mal seit 15 Jahren wieder einmal diese "Technik" verwende.


Und es geht los:

Diese Nacht träumte ich etwas Kurioses. Falsch: Ich träume jede Nacht etwas Kurioses und auch wenn ich selten schwitze beim realen Schreiben, nach dem Erwachen bin ich oft in Schweiss gebadet.

Diese Nacht behauptete eine Person, offenbar ein Mensch von Wichtigkeit, irgend etwas Gewöhnliches, das Einzigartige war ein Satz zu seinem "ewigen Leben". Allein schon diese Formulierung war im Traum, wie so oft in seiner ganzen Banalität, von ungeheurer Bedeutung. Also sprach ich zu der "Öffentlichkeit", also in der Meinung (was nur im Traum möglich ist) die ganze Welt würde zuhören, ich sagte also ungefähr:

"Jedermann weiss, dass wenn das Wort "ewig" vorkommt, sowohl die Sache wie auch die Person von unbegrenzbarer Wichtigkeit ist. Alle begreifen dies, denn es betrifft ja alle die dies jetzt hören...."

Das Kuriose im Traum war, dass es keine Bedeutung hatte, eben dass "die ganze Welt" zuhörte, was ja in der Realität nicht einmal geschieht, wenn Obama eine wichtige Rede hält, zum Beispiel in Kairo an einer Universität.

Ich denke, dass jede Person die träumt, sich selbst im Traum ganz normal wahrnimmt als "jedermann, der ewig lebt". Der Tod kommt eigentlich nicht vor, auch nicht das Leben, nicht die Realität. Der Alltag wie er wirklich ist gibt es in keinem Traum, denn die Traumwelt unterscheidet sich fundamental vom Wachzustand jeder Person.

Und deshalb ist es vielleicht das interessanteste Phänomen der Welt, was geschieht, nachdem ein Mensch erwacht ist:

Ich möchte Wetten eingehen, dass bei beinahe allen Menschen eine unglaubliche Fallhöhe eintritt, zwischen seiner Bedeutung im Traum und seiner realen Bedeutung in seiner Alltageswelt.

Er oder sie erkennt, dass die Person, die erwacht, praktisch keine Macht hat, keinen Einfluss auf irgend etwas, da ist nichts, selbst für bedeutende Personen, als vielleicht eine eingebildete Wichtigkeit oder die Erkenntnis, dass man als Elender in einer elenden Welt lebt. Eigentlich müssten dies 99,99 Prozente aller Menschen so empfinden, denn nicht einmal ein U.S. Präsident oder ein Konzernchef haben wirkliche Macht, sondern nur eine eingebildete.

Was ich in meiner Literatur schon mehrmals beschrieb, ist wie ich bei mir selbst, immer genau das Umgekehrte erlebe:

Nach jedem Traum und während jedes Erwachens kommt es mir vor, als werde ein Computer hochgeladen. Ich muss den Überblick über das Welt-Theater wiedergewinnen und erkennen, was alles geschieht auf der Erde, in der Vergangenheit, in der Gegenwart und in der Zukunft auf allen Gebieten die denkbar sind.

Man kennt dies ja vom Computer: Nach dem Hochschalten hat man Einfluss auf alle gespeicherten Texte, über Internet und Google kann man zum Beispiel in Wikipedia sich über 10 Mio. Begriffe schlau machen, oder mit Google-Earth in der gesamten Welt bis auf 10 Meter heran jeden Fleck der Welt "besuchen".

Dies ist nicht was ich meine, denn der Computer erklärt nichts, sondern er zeigt dem normalen Hirn in seiner unterschiedlichen Leistungsfähigkeit nur banale Dinge. Ich hingegen begreife die gesamte Welt in allen Aspekten die denkbar sind. Dies hat durchaus seine Vorteile, man ist gewarnt und geht nicht überall hin - aber ein sogenannt "normaler Mensch" würde sich zu Tode erschrecken, würde diese Weltsicht plötzlich in sein Gehirn eindringen.


Nun kommt das Wichtigste, warum ich diesen Text überhaupt schreibe:

Es ist nach dem Erwachen, dass meine Reflexionen zu dem Wort "ewig" eine reale Bedeutung bekommt und es wird klar, endlich, warum dieses Wort im Traum eine "Weltöffentlichkeit" interessieren sollte und weshalb dieser Text hier geschrieben werden sollte, auch wenn ihn keine Sau zur Kenntnis nehmen will.

Denn jeder Mensch der erwacht, denkt nie an die "Ewigkeit". Er kommt in seinem Leben an, in seinem Alltagstrott und er denkt lediglich, welcher Tag es ist, was er machen wird und welche Wünsche er hat. Niemals würde er sich bemühen um die Ewigkeit der Zeit oder gar die Unendlichkeit des Raumes.

Dies ist deshalb so kurios und fundamental komisch, weil es alles ist, was ein Mensch hat:

Seine Zeit und seinen Raum - und sonst gar nichts.

Doch die Tatsache, dass beides nicht existiert, kommt keinem banalen "Normaldenkenden" in den Sinn:

Denn in Wahrheit erleben wir ein Sekundenfenster in der Ewigkeit der Geschichte auf einem sehr limitierten Raum der Erde, wo es sogar Menschen geben soll, die ihre Megastadt noch nie verlassen hatten.

Ohnehin leben alle Menschen in einem engsten Zirkel von Realität, die dadurch noch enorm geschmälert wird, als jede Person nur um sich selbst kreist und sein Leben gestalten wird und kein Mensch denkt zuerst daran, dass vor ihm in "seiner Zeit", nur noch sein persönlicher Weltuntergang, also sein Tod, steht, der innerhalb einer Nanosekunde da sein wird, wenn man die Realität richtig begreifen wollte.

Dies ist eigentlich banal, genau so wie aller Pragmatismus der Welt banal ist, obschon ausgerechnet die dümmsten Menschen, die dümmsten Medien, die dümmsten Philosophen, die dümmsten Wissenschafter, Banker, Politiker glauben, die Wahlen in einem Land, die Verschiebungen von der Stärke von Parteien, die alltäglichen Unglücksfälle und Verlautbarungen seien "das Leben" und deshalb wichtig, oder gar dies sei "die Realität", also ALLES was eine individuelle Existenz ausmache.

Und hier kommt eben die Wahrheit über unser Sein:

Wenn wir davon ausgehen, dass aufgrund der ungeheuren Blödheit der Eliten und ihrer Massen die Möglichkeit geschaffen wurde, dass im 21. Jahrhundert alles endet was mit humaner Existenz zu tun hat: Wir es also glücklich geschaffen haben mit dem Explodieren der Bevölkerung, der Auspowerung der Erde, einem Wahnsinn in der Finanzindustrie führend zum Kollaps aller Staaten, Währungen, Banken, die ökologische Selbstvernichtung schon längst vonstatten gehend, die Verblödung der Massen ein Fakt und die technologische Realität jetzt bald alle Infrastrukturen und Megastädte zum Verrotten bringen wird, so ist es doch unglaublich kurios und irreal, dass alle Menschen jede Nacht träumen, dann erwachen, dann nichts begreifen von der Wirklichkeit, wie im Wachtraumwandel umherirren, dummes Zeugs schwatzen, völlig unwichtige Wahlen besprechen, sich gegenseitig Mut zureden, wissen wollen was "anständig und ehrlich" sei, sich um "Political Correctness" bemühen, Rechte für eine stupide feminine Welt im freien Fall ins Nichts begründen zu wollen, und nichts zu denken wie der Rest - kurz:

Wenn jetzt der reale Weltuntergang geschieht, also begrenzt natürlich auf die Menschheit des Planeten Erde, und dieser Fakt ignoriert wird von weit über 99 Prozent aller heute lebender Menschen, so ist doch diese Studie einigermassen von Wichtigkeit -

- auch wenn keine "Öffentlichkeit" - also die gesamte Welt - zuhören will und kann.

Es geht allein um die Bedeutung dessen, was heute um uns herum geschieht und von beinahe allen heute lebenden Personen ignoriert wird -

- was ja rechtens ist, denn wir leben alle in einer Demokratie, in Freiheit, mit Menschenrechten und Steuerbetrugsfreiheit allein für die Mächtigsten und die Reichsten und Defizite für die Staaten vor deren Pleite- und wir wollen ja den Tod einer gesamten Weltgeschichte heraufbeschwören, obschon dann kein einziger Computer mehr aufzuschalten wäre.

Und der Beweis für diese Sachlage liegt genau in der Tatsache, dass Sie dies hier gelesen haben, mit absoluter Sicherheit kein Wort verstanden haben, ihr "weises Haupt" schütteln, zum Alltag übergehen und denken, dass Sie überhaupt "denken", ohne je gewusst zu haben, was "Denken" ist.

In dieser Welt gibt es die Banalität des Weiblichen, wo allein die Gefühle ihr Denken regieren, keine Abstraktion nirgends. Und da ist das technologische Machbarkeitsdenken des Männlichen, wo mit total falschen Bezügen eine Logik entwickelt wurde, die nur noch im ultimativen Tod für die gesamte Menschheit enden konnte.

Würde ein normaler Mensch begreifen, wie banal und dumm alle Theorien sind von Sigmund Freud, Nietzsche, Arendt, Sartre, Popper, Friedman, Habermas und andere Idioten, sie würden plötzlich und zum ersten Mal in ihrem Leben begreifen, was fundamentales und bedeutendes Denken überhaupt ist.


Seit ich auf dieser Welt bin, denke ich immer, dass das Wichtigste überhaupt auf der Welt, "das Denken" ist.

Nie wollte ich reich werden oder eine bedeutende Person, weil es auf dieser Welt keine einzige bedeutende Person je gab oder geben wird. Sobald man am Lack kratzt, egal bei welcher Berühmtheit, fällt alles in sich zusammen.

Nein, mein Bestreben war es immer, diese Welt, die Existenz, die Vorkommnisse auf der Welt, und zwar umfassend gemeint, die Welt als Universum, nicht die kleine mickrige Welt der Technologie und des Geldes, die nie eine Chance hatte zu überleben, zu verstehen.

Ich dachte, dumm wie ich bin:  Darin eigentlich bestehe die Existenzberechtigung eines Individuums, und zwar ALLEIN darin würde das Recht bestanden haben, auf diese Welt, also eigentlich, auf diese Erde gekommen zu sein in der Ewigkeit, also für mich die Nanosekunde um das Jahr 2000 in einem Universum, wo es keinen Gott gibt, keinen Verstand was Raum und Zeit ist, was Leben und Tod ist, was Biologie ist und woher wir kommen, was Evolution oder Fortschritt ist und wo am Schluss am Wachstum des Wahnsinns einer Idiotengesellschaft eine ganze "Welt" untergehen wird, noch während die persönlichen Weltuntergänge, also der individuelle Tod, für alle weitergehen.

Die Erkenntnis, dass sich der "Normalmensch" futiert um die wahren Verhältnisse allein schon auf seinem Gebiet des Alltagslebens und von allem einfach "Nichts" begreift, ist der Grund meines endlosen Staunens, jedes Mal wenn ich aus einem Traum erwache und die Realität dieser Welt begreife.


René Delavy - Berlin and Bournemouth

written on May 9, 2016


NB.  Was mich am meisten überrascht an meinem Leben und meinem Denken, ist nicht die ungeheure Banalität der Leute, die diese Erde bevölkern und nie etwas denken. Es ist ja der Gegenstand all meiner Literatur und Philosophie, dass Menschen nicht denken können, selbst wenn sie wollten. Technik und Geld ist nicht Denken.

Nein, die Ungeheuerlichkeit dieser Gedanken hier liegt in der Tatsache, dass ich selbst so ruhig sein kann und so normal, angesichts der Wahnsinns von unserer Realität in der Ewigkeit der Zeit in der Unendlichkeit der Raumes, zu wissen von meinem Tod, der absoluten Bedeutungslosigkeit meiner Lebens innerhalb einer Nanosekunde - im Gegensatz zu den Affen die sich "bedeutend" nennen - und dass ich trotzdem bestrebt bin, etwas Lebensqualität zu erhalten und das Leben "geniessen" zu wollen.

Dies ist ein Widerspruch in sich selbst, den ich aber vor mir immer geheimhalten muss, sonst würde ich auf der Stelle verrecken. Das Leben als Geheimnis: Dies wohl der einzige gültige Gedanke, bevor man entweder wieder geht oder verrückt geworden ist....