Einsamkeit und Harmonie
Seit
ewig gilt für die Menschen jeden Alters ein Prinzip, zu allen Zeiten der
Vergangenheit, in allen Landen, unter den Reichen und unter den Armen, unter
den Mächtigen und unter den Elenden, es gelten gewisse Regeln, was gut sei im
Leben und was schlecht.
Und
so hat sich die Überzeugung herausgebildet, vor allem heute in der Periode der
Postmoderne vor dem Crash, dass Einsamkeit schrecklich sein müsse, eigentlich
eine Verstossung aus einer lieben und interessanten Gesellschaft von
Gleichgesinnten.
Umgekehrt
sei Harmonie unter Menschen, innerhalb einer Gesellschaft, einer Nation, einer
Idee, unter Gleichgesinnten, es sei also eine ungeheure Lebensqualität, in
Harmonie zu leben und fern jeder Einsamkeit, eine Qualität die niemand missen
möchte.
Und
so wird alles unternommen im Leben, damit es nie zu einer Einsamkeit komme und
die Harmonie stets erhalten bleibe.
Nur
leider haben nicht alle Menschen dieses "Glück" und eines Tages findet
sich das Kind einfach in fürchterlichen und fremden Verhältnissen, der Mann
wird geächtet und ausgegrenzt und ein Weib wird samt ihrem Balg einfach am
Rande liegengelassen und weiss nicht, wie sie das restliche Leben überstehen
sollte. Und ein Hund irrt um eine Tankstelle und sucht seinen Meister, der ihn
loshaben wollte.
Doch
dies ist einer hektischen und harmonischen Gesellschaft ohnehin scheissegal,
solange sie zum Schein funktioniert und eine paranoide Mehrheit sich vormachen
kann, sie gehöre zu jenen Glückpilzen, die nie einsam sein und ohne Harmonie
leben müssten.
Nur
leider wird diese Lebenslüge bei jedem Menschen der je gelebt hatte,
irgendeinmal als das Märchen erkannt und die Lüge entlarvt, als was sie schon
immer war - eine Illusion, die so nicht machbar war. Und weil der dumme Mensch
die Wahrheit nicht erträgt, tut er so als wäre er nicht einsam und als hätte er
auf ewig alle Formen von Harmonie für sein kurzes und unverstandene Leben
gepachtet.
Leider
verpassen die meisten irren Menschen das Wesentliche:
Jeder
grosse Denker und Erfinder und Mensch, der den Wert des Daseins für sich
entdeckte, also endlich kapierte, dass er nur wertvoll sein kann, wenn er oder
sie ganz allein sind mit sich und der Einsamkeit, der Natur, den Wäldern, Seen,
Bergen und Ozeanen, vielleicht umgeben von Tieren und Gedanken - und nur dann
Menschen sehen muss, wenn er dies will und wen er will und jene Typen bevorzugt,
die er sehen mag.
Die
Fähigkeit, die Einsamkeit zu schätzen, ja gar zu brauchen, um überhaupt denken
zu können, die Realität erfassen zu können, bleibende Werke zu schaffen, diesen
Zustand des Seins haben alle berühmten Personen von Wert erfahren, denn in
toller Gemeinsamkeit und verfälschter Harmonie schafft kein Schwein ein Werk.
Es
ist eigentlich ein Dilemma seit ewigen Zeiten:
Entweder
man kann sich selbst als Mittelpunkt des Seins im Raum der Unendlichkeit und
der Zeit der Ewigkeit erkennen und diesen Zustand lieben über alles und erkennt
dabei die Lüge von Harmonie, oder man gehört zu einer dumpfen Masse von
Verblödeten, die froh sind, wenn sie aus ihrer Lethargie nie erwachen müssen.
Ein
Film vom Mädchen an der Front:
Kürzlich
sah ich einen britischen Film, eigentlich eine Serie zu 7 Teilen, mit Titel
"Our Girl" oder auf deutsch "An der Front", wo die gesamte
Verlogenheit der Menschheit und dieses Films, sozusagen stellvertretend für
Hollywood und alle Boulevardmedien, offen zutage tritt:
Es
geht um eine Jugendliche aus miserablen Verhältnissen in einer Kleinstadt in
England, die nach verschiedenen misslichen Erfahrungen mit den Eltern, ihren
Freunden, in der Schule und Beruf es nicht mehr aushält und sich bei der Armee meldet.
Hier erkennt sie, dass das Leben eben nicht besteht aus Sauglattismus und
Harmonie unter falschen Freunden, sondern dass ein Jugendlicher, egal ob Mann
oder Frau, durch die Hölle gehen muss, nur schon um in Afghanistan einem
grauenhaften Tod ausgesetzt zu werden.
Sie
schafft es unter lauter Männern von rauhen Offizieren und Soldaten als
Sanitätsperson, alle Anfeindungen, die sexuelle Anmache, den Wahnsinn von
Angst, Tod, von gehasst werden in einem fernen Land von den Taliban, die
eigentlich alle sind, sich einen Respekt zu erarbeiten, nicht einsam sein zu
müssen, wie sie meint, und schliesslich in Harmonie zu funktionieren unter
grauenhaften Verhältnissen, die von Tag zu Tag immer schrecklicher werden, wie
man ja heute weiss aus Kriegen eben in Afghanistan, Irak, Vietnam, Syrien -
oder wo auch immer.
Und
schon durchschaue ich wieder einmal den gesamten Mist:
Was
macht diese blöde Armee eines blöden Landes, der USA, sorry, von England, in
einem fernen Land? Die Armee schiesst in jedes Haus und wo immer sich ein Blatt
bewegt, die Kleine muss überall halbtote und zerfetzte Leiber vor dem sicheren Ausbluten
bewahren, die Einheimischen mit ihren Weibern unter Tüchern begreifen nicht,
warum die Idioten in ihrem Land sind. Man versucht krampfhaft, auch Mädchen der
Afghanen in die Schule zu bringen und der Aufwand allein für dieses Ziel ist
unermesslich und verschlingt Milliarden, die dann zuhause fehlen und zu
weiteren Staatsverschuldungen führen - und diese Affen sehen bei aller
Kameradschaft und vorgetäuschter Harmonie, sie alle, die Offiziere, die
Zivilen, die Soldaten, die Männer und Weiber, die Britten und die Amis und
andere Idioten die hier nicht gefragt sind, eben alle Militärs, dass sie allein
sind, allein im Kampf, allein mit ihren Gefühlen, fern der Heimat, und ganz
sicher allein im Tod, der in Massen zuschlägt.
Nichts
da, von Harmonie unter Kameraden, sondern alles erweist sich, wie im
gewöhnlichen Leben, als Kampf ums Dasein, nicht verstossen werden von anderen,
sich irgendwie auszeichnen zu können und hier ganz krass - einfach nur am Leben
bleiben, denn vor jedem Einsatz schreit ein Offizier: "Bleibt wachsam,
bleibt diszipliniert, bleibt am Leben!!".
Und
genau dies ist es, was die harmonische Gesellschaft heute mehr denn je
auszeichnet:
Diesen
Bluff in allen Medien, allen Filmen, allen Büchern, allen Gesellschaften, in
der Politik, in der Wirtschaft, in den Kulturen unter falschen und unfähigen
Künstlern, in der allgemeinen zum Schein so harmonischen Gesellschaft die schon
längst völlig verblödet worden ist von einem Modell des Denkens, was Harmonie
für die "Mehrheiten" vortäuscht, wo es doch nur noch ganz wenige
wertvolle Exemplare von Denkern gibt, die noch einigermassen wissen was Natur,
was Tiere, was die Qualität des Lebens auf dieser Erde ist, wenn alles
"Harmonische" um ihn herum am Zerbröseln ist - und kein Mensch
erkennt diese Lebensqualität, die in Wahrheit nur noch ein Bluff und recht
eigentlich eine Qualität des kommenden Todes eines Harmoniemodells ist, das an denkfauler
Verlogenheit schon immer sich ausbreiten wollte.
Ich
werde nie begreifen, warum die harmoniesüchtigen Verblödeten, alle die blöden
Machtträger. Banker, Politiker, Wissenschafter und die "normale
Masse" von denkfaulen Völkern vor dem Zusammenkrachen ihrer Gesellschaften
sich anmassen wollen, den ganz wenigen Denkern in ihrer Einsamkeit weismachen
zu wollen, was Realität ist, was Normalität, wie die Welt funktioniert, wenn
diese Affen nicht einmal 10 Prozent meines Wissens und die Hälfte meines IQ
hatten. Man muss wissen, dass die CEO abhängig waren von meiner Beratung
bezüglich dem Stand ihrer Konzerne und Banken - und nicht umgekehrt. Wer mir
einen einzige Idioten zeigt, den man im universellen Sinne als "Weisen"
bezeichnen könnte, kriegt sofort eine Million.
Und
heute haben wir es geschafft mit dieser Methode von Gesellschaftsmodell:
Einsam
sind offenbar nur noch die Idioten, während die wahren Schwachsinnigen der Welt
in ihrer totalen Verblödung nach Harmonie streben, und wenn sie diese gefunden
glauben, zum Beispiel als orthodoxe Judenbanker an der Wall Street oder am WEF,
fallen sie durch alle Gesellschaftsschichten, wo selbst die reichsten Idioten
endlich bemerken dass sie schon immer allein waren im Leben und nicht erkennen
wollten, dass es so ging mit all seinen Mitmenschen und er oder sie nie eine Chance
bekommen würde, in einer kaputten Gesellschaft mit kaputten Landschaften,
seinem Schicksal zu entrinnen.
Man
darf versuchen, zum eigenen Schaden nicht einsam zu werden oder in steter
Harmonie zu leben.
Wer
dies schafft, sollte nun wissen, dass er mit Bestimmtheit zu den Verblödeten
der Welt gehörte und nie erkennen konnte bis zum eigenen Ende, also seines
Weltuntergangs, in welcher Welt er eigentlich war während der Zeit seiner
Geburt bis zu seinem Tod.
In
anderen Worten: Jeder ist selbst verantwortlich für seine Lebensqualität und
der Distanz zur Einmaligkeit von Existenz in der sehr kurzen Zeit auf einem
einsamen und fernen Planeten unter Milliarden von Galaxien und innerhalb eines
Lichtblitzes von Existenz, auf etwas, einer Lebensumgebung auf der Erde, was er
oder sie gar nicht erkennen wollte.
Und
deshalb blieben sie stets, die lieben Mitmenschen, was er oder sie im Ursprung war.
René
Delavy - Berlin and Bournemouth
written
on April 10, 2016
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Aus dem Buch "10 Maximen" - einfach weil ich es
wieder einmal lesen möchte.....
Ausklang
Er zieht die Luft tief in sich hinein und starrt vor sich hin, hinein in
das Geflimmer seiner immer unwirklicher werdenden kleinen Welt. Hinter den
Büschen, zusammengekauert, lugt er hervor, auf die Fahrzeuge, die in der Ferne
vorbeizischen, und hofft immer noch, dann schläft er wieder ein, zufrieden, vom
Elend der Existenz erlöst zu werden und träumt: Er tollt mit kleinen Hunden auf
einer Wiese herum, dann nuckelt er am Bauch seiner Mutter, alles ist weich und
warm, bis eines Tages ihn jemand hochhebt und bewundernde Laute ausstösst, ihn
in ein fahrendes Ungetüm legt und er in eine andere Welt kommt. Noch trauert er
seinen Geschwistern und seiner Mutter nach, die ihm noch sehr fehlen, doch
allmählich gewöhnt er sich an seine neue Umgebung, die neue Familie von
Menschen, die jetzt zu seiner Existenz wird. Er wird gross und stark und stolz,
darf die Familie begleiten, liebt sein Alphatier über alles, würde für ihn
durch die Hölle gehen. Immer wieder verlassen sie Haus und Garten und gehen auf
Reisen, grosse Gewässer locken, wo das Wasser miserabel schmeckt und auf hohe
Berge, wo er seinen ganzen Mut zusammennehmen muss, vor allem das erste Mal,
beim Blick in die Tiefe. Alles geht seinen Lauf, nichts weiss er von Leben und
Tod, Jahre gehen dahin, es wird hell und dann wieder dunkel, es wird warm und
dann wieder kalt, mal gehen sie wandern und baden, dann wieder tollt er im
Schnee herum, die Ereignisse wiederholen sich, gelegentlich verschwindet ein
liebes Gesicht und ein anderes beugt sich über ihn, doch er nimmt es hin, wie
es kommt. Einmal machen sie wieder eine Reise. Ein anderes Alphatier ist sehr
lieb zu ihm und legt einen Haufen Würste ins Gras, bei einem Ort, wo die Autos
immer so stinken und dann wieder wegfahren. Er stürzt sich auf dieses Festmahl
und verliert sich noch etwas in den Büschen, der Meister wird schon rufen, doch
diesmal ruft niemand, und als er das Fahrzeug sucht am bewussten Ort, ist da
nur eine Leere und der Gestank der Tankstelle. Noch lange irrt er umher und
sucht seinen Meister, doch schliesslich wird es kühler und dunkel und er
verzieht sich zu einer ersten Nacht unter die Bäume. Da hat er Durst und sucht
nach Wasser. Hinter einer Zaunlücke hat es eine grosse, stinkende Pfütze, die
er gierig beleckt. Es wird Tag und wieder Nacht, er irrt in immer grösser
werdenden Kreisen durch das Gebiet rund um die Tankstelle, wochenlang, findet
Futter in Abfallbehältern und wird trotzdem immer schwächer. Das Atmen fällt
ihm schwer. Hie und da spielen noch Kinder für kurze Zeit mit ihm, dann werden
sie in die Fahrzeuge gerufen. Noch immer wartet er auf den gewohnten Zuruf
seines Herrn, seinem Gott, doch er ist verlassen und wird es bleiben, und so
schaut er zwischen den Lidern auf die Strasse und spürt, dass ihn der Tod jetzt
bald erlösen wird, von einem schönen Leben, das eben nicht so enden durfte, wie
Menschen sich das jeweils erhoffen. Ein letztes Aufbäumen, er versucht nochmals
auf die Beine zu kommen, dann legt er sich auf die Seite und wartet ... da ...
hört er nicht eine vertraute Stimme von Ferne seinen Namen rufen?
So endet ein Buch auf einer friedlichen Note, man hat nun alles geschaut,
das Gute und das Böse, und ist keinen Schritt weitergekommen. Es ist nicht ein
Hund, der da gestorben ist, ohne je zu wissen, was Tod bedeutet, er ist ein
Sinnbild für mehr. Wie doch, haben sie ihn gerufen, den Hund, ein Leben lang?
Er hörte auf den Namen "Mondo".