Homo Faber und die Ewigkeit

Homo Faber - Ein Augenblick der Ewigkeit


Es gibt Dinge in der Schweiz, die sind von hoher Qualität und wie für die Ewigkeit gemacht.

Da gibt es zum Beispiel die Gefängnisrede von Friedrich Dürrenmatt, den internationalen Banken- und Steuerbetrug, die Luxusuhren und das WEF in Davos.

Und hie und da ein Film von aussergewöhnlicher Qualität wie der romaneske Experimentalfilm von Richard Dindo zum Buch "Homo Faber" von Max Frisch.

Dieses Buch oder dieser Film spielt mit den Gefühlen der Leser oder Betrachter, er erklärt das Verhältnis von Menschen untereinander, insbesondere von Männern zu Frauen und Eltern zu ihren Kindern.

Aber auch die Reise rund um die Welt mit all ihrer heute noch vorhandenen Pracht und das Wesen der Zeit, die im Satz des Endes gipfelt, wenn im Drama alle drei Personen eigentlich ans Ende ihres Lebens gekommen sind:

"Ein Augenblick der Ewigkeit - Du wirst nur gewesen sein - Alles wird gewesen sein"


Da erkennt auch das einfachste Gemüt, wie die Vergänglichkeit des Lebens, des Todes, der Zeit, aller Vorgänge in der Welt, insbesondere der Existenzen der Menschen auf der Kugel Erde nur relativ sind, man hat keine Macht über sein Schicksal.

Selbst die mächtigsten und reichsten Menschen erleben im Leben immer nur ein Drama, welches im Tod endet - und bei den Sklaven die die Anderen sind, ist es noch schlimmer, man muss sich fragen, wie bei den Zuchtkälbchen, den Schweinen, den Masthühnern und den Lachsen im Becken, wozu ihre Existenz denn gut gewesen sein soll.


Es gibt eine Möglichkeit, die Welt total zu begreifen, alles zu begreifen, was den Menschen betrifft und seine Existenz auf dem Planeten Erde, aber dies geht nur, wenn ein Mensch beinahe übernatürlich intelligent ist und vor allem begreift wie es sein könnte, wie ein Gott zu denken, der alles weiss, weil er dieses Universum geschaffen haben soll.

Es ist klar, dass es einen solchen "Gott" nie gegeben hat und es ihn nie geben wird, aber zu versuchen, unsere Existenz zu erkennen, ist auf alle Fälle ein lohnendes Unternehmen:


Also da geschieht das Wunder, dass aus Tieren ein Homo Faber entsteht und er entwickelt sich in 70000 Jahren vom primitiven Untermensch zum alleswissenden Präsident der USA im Jahr 2000.

Und alles wird gewesen sein: Die Milliarden von Existenzen der Menschen per Individuen, die Tiere, die Natur, die Verschiebung der Kontinente, die Entstehung von neuen Galaxien, die Entwicklung einer Wunderwelt der Technik und des Geldes und die Führung von Kriegen unter Völkern sowie der totale Untergang dieser Menschheit im 21. Jahrhundert unserer kuriosen Zeitrechnung nach dem ans Kreuz geschlagenen Idioten, der sich von Gott gesandt vorkam und eine Kirche schuf - wie so viele Andere, die mehr Menschen ohne Grund grauenhaft ermorden liess, als irgendetwas sonst in der Welt.

Was noch komischer ist, ist die Unfähigkeit der Menschen zu abstrahieren:

Sie kapieren alles von ihrer kurzen Existenz auf Gottes Erde, sie begreifen sogar ihren eigenen Tod, egal wie lange das Leben gewährt hatte und auf welche Art der Tod zustande kommt.

Aber sie werden nie begreifen, was auf dieser Erde sich ereignet, weder in der Zeit noch im Raum und schon gar nicht in der Existenz des gelebten Lebens in der Gesellschaft, wo zufällige 200 Staaten dieser Erde ans Ende aller Zeiten angekommen sind, weil sie nicht wissen, wie sie sich selbst und ihren Planeten hätten schützen sollen.


Kein einziger Mensch, egal ob Philosophe, Religionsführer oder Wirtschaftstheoretiker, Elite oder Masse, hat je begriffen, was das Wesen der Existenz eines Lebewesens ist und die Tatsache, wie dumm sich der Mensch benimmt auf dieser Welt. Und trotzdem tun sich Literaten wichtig mit diesem Material, wovon sie nichts verstehen und nur so tun als ob.

Es entgeht den Menschen keine Tragik von privilegierten Idioten eines blöden Romans, aber die Existenz einer immer mehr in Armut und Sklaverei absinkenden Welt mit Milliarden von Sklaven und Nutztieren mit grauenhaften Lebensbedingungen vor einem frühen Tod für das Fressen des Affen, ist dieser Dreckmenschheit so etwas von egal, dass jede Träne die die Ignoranten vergiessen über einem Buch von Max Frisch, nur noch zum Kotzen ist. 

Umso mehr, als gerade jetzt der ganze Planet wegen deren "humanen Systeme" am Verrecken ist.

Würden die Leute begreifen, dass alles endet im totalen CHAOS von unkontrollierbaren Systemen in Sachen Finanzen, Wirtschaft, Vernichtung aller Ressourcen und der Geosphäre, eine Kollabierung eines Weltklimas mit dem gesicherten Tod dieses Homo Faber, der "Mensch" würde jede Wichtigtuerei über seine Kunst, Literatur, Politik, Wissenschaften, Philosophien, Religion, Geopolitik und seiner selbst auf ewig aufgeben und versuchen, in Frieden zu leben und seine Lebensgrundlage nicht zu zerstören aus lauter Blödheit.


Doch leider ist dies nicht mehr das angesagte Schicksal dieser Meute, die heute gegen 10 Milliarden am Explodieren ist.

Was fehlt, ist die Sicht eines Gottes, die Vernunft eines Menschen, das Verhalten von nicht geistesgestörten Eliten und etwas Durchsicht über die Relativität des Seins, von der Unendlichkeit des Raumes und der Ewigkeit der Zeit, etwas mehr Geist und Distanz und etwas mehr Vernunft im Fundamentalen - und diese Masse an Idioten würde begreifen, dass, wer auch immer meint, er sei fähig zum Denken und Verstehen, nichts ist wie ein nackter Ignorant, der versucht wie eine Ratte, sein Atomkraftwerk, also unsere technologisierte und fremdfinanzierte Welt auf Kosten aller zukünftiger Generationen zu begreifen, welchen Mist er in unendlichem Zynismus sogar selbst gebaut hatte.

Es ist tragisch, ein Mensch gewesen zu sein, es ist tragisch, die Welt in ihrer Komplexheit auch abstrakt niemals begriffen zu haben, aber  wer akzeptiert, dass "er oder sie gewesen sein wird", kann vielleicht mit einem Lächeln das Ende herbeiwünschen und dabei jener gedenken, die Millionen und die Nächsten, die vor ihm gegangen sind in die Räume der Ewigkeit.


René Delavy - Berlin and Bournemouth

written on February 8, 2016