Verrückt geworden
Nein,
nicht ich bin verrückt geworden.
Die
Welt ist verrückt geworden:
Langsam
schleicht er vorwärts ins goldige Licht des Südens, die Wüste brennt, die
Schlangen schleichen sich davon und die Skorpione staunen. Er kneift die Augen
zusammen, schaut weit hinaus zum Horizont und erkennt nur den Horizont seines
Denkens.
Da
liegen sie da, die kopulierenden Körper und sie schaut böse aus ihrer Burka und
fühlt von hinten den Schwanz in ihre Innereien stossen und freut sich ihres
anderen Umstandes. Das Leben beginnt und die Welt geht weiter, ein Krieger mehr
und so könnte es ewig weitergehen.
Die
Horde wühlt sich durch, durch die Haufen von Dollars und sie zählen schon seit
Jahrhunderten und es nimmt kein Ende, wenn die Institute wachsen ins
Unermessliche. Der Reichtum kennt keine Grenzen und der Religiöse erkennt
seinen einzig wahren Gott und ist endlich zufrieden.
Die
Wissenschaft steigt hinan auf die Höhen der Berge und oben angekommen steigen sie weiter, mittels Wissenschaft in die Lüfte und sie kennen die Gesetze der
Trägheit, denn die Luft trägt nicht. Doch unter dem Applaus der entzückten
Massen ignorieren sie die Fakten und werden berühmt, ganz kurz vor dem Absturz
des Seins.
Da
kommen sie, die Revolutionäre, singen ihre Lieder, schöne Hymnen, und
schlachten jeden ab, der nicht mitsingt, denn die Amerikaner sind die Grössten
im Konzert der Starken, bevor Hitler kommt und auch noch mitsingt, dann krachen
die Immobilien in Japan und die Chinesen tun es ihnen gleich und wenn in
Russland nichts mehr ist, haben die Schweizer immer noch ihre Modelle des
Reichtums, bevor ihre Währung kollabiert.
Die
Denker im Alten Griechenland sitzen in der Tonne und denken und denken und
kommen immer weiter im Denken. Dann übernehmen die Römer, die Hexen, die
Inquisition, der gute Galilei und dann kommen die pragmatischen Philosophen mit
Einstein und alle zusammen überhöhen den Dreck noch und es nimmt kein Ende mit
Denken, denn die Französische Revolution steckt ihre Köpfe unter ihre
Guillotinen und die Päpste wixen in die Ärsche von kleinen Kindern und dann
kommt endlich die Bewegung der 1968-er und der Fukushima schreit: "Wir
sind am Ende der Geschichte!" und erkennt nicht, wie wahr es ist und dann
kommt der Dreck an das Ende der Machbarkeit, und alle starren ins Leere, rufen
"Halleluja!" und erfinden immer tollere Events in den Medien und im
Netz, bis sie darin gefangen sind und wie die Kröten verrecken und noch nicht
einmal jetzt erkennen, dass sie in der Bratpfanne hocken und ihr geistiger
Horizont aus dem Rand der Pfanne besteht.
Ein
Gott kommt daher und ruft seinen kleinen und blinden Schäfchen zu: "Ich
bin Gott, ich bin der wahre und der einzige Gott. Ihr kommt ins Paradies wenn Ihr
glaubt, ich sei Gott, und macht Euch keine Bilder von mir, sondern glaubt an
mich und ermordet jede Sau die mich nicht erkennt, und zwar tüchtig, Haut
abziehen und so, und dann wählt die Idioten Thatcher, Ronald, Pinochet, Merkel,
Draghi, Popper und Friedman und andere Juden als Eure Vorbilder, erfinden ein
Wirtschaftssystem welches unter Garantie in den Konkurs aller Systeme führen
wird und glaubt weiterhin an mich, und wenn es so weit ist, dass das Gebäude zusammenkracht
wie ein Kartenhaus, dann habt Ihr Eure Bestimmung gefunden."
Der
Verleger erhält wieder mal ein saublödes Manuskript, er verlegt es, er vergisst
es, er will schöne Belletristik und Romane von Saudrecksweibern die man stolz
"Fräuleinwunder" nennt, dann macht der Idiot pleite, weil er auf die
falschen Pferde setzte und dann erkennt er zu spät, dass er ein Glied in der
Kette war, die diese unglaublich verblödete Menschheit in ihre Pragmatik der
Gefühle kettete und dann verreckt er unter den Hieben seiner Opfer.
Ein
schnöder Nigger kommt ins Bild der Spätmoderne und schreit hinein in die Massen
solch Dinger wie: "We shall overcome, I see golden Hills at the Horizon,
Yes, We Can!", wird gewählt, entscheidet dass die gigantischen Massen der
Schulden und Verbrechen der Juden übertragen werde auf den Staat, sprich das
Volk, andere Völker kollabieren unter dem Eigengewicht ihrer vergangenheitlichen
Blödheiten, allgemeines Wehklagen durchstösst die Stille des Seins, der Wahnsinn
wird nun nie mehr unterbrochen, jener seiner Vorgänger, sondern noch
gesteigert, die Zahlen quellen an ins Unerreichte und die Völker werden immer
blöder, einzelne Länder verzichten auf Atombomben, die Armut der Welt steigert
sich ins Riesenhafte, aber die NGOs beruhigen, da ist nichts was zu beunruhigen
wäre, der innere und äussere Terror steigert sich in eine allgemeine Paranoia
der Massen, die Eliten wiegeln ab, da sei nichts. Und wo sich recht haben,
haben sie recht, es blieb am Schluss nur noch riesige wertlose Papierhaufen,
den man nicht essen konnte, irre Zahlen in Computern die kein Schwein verstand
und dann kam der Ruin auf leisen Sohlen, die Schlangen verzogen sich, die Skorpione
bissen sich fest, der Volkskörper fühlte den Schwanz in seinen Innereien und
jubelte: "Jetzt endlich kommen die Kinder!" und Gott schaut von oben
zu und ist endlich glücklich.
Die
Zeiten sind vorbei, wo sie vorbei sind. Endlich kommt eine neue Zeit, die ewige
Zeit, die Zeit der Stille. Man fragt sich wie alle die Wüsten, die Ozeane, die
Landschaften und die Berge diesen Wahnsinn ausgehalten hatten, den Wahnsinn der
Existenz einer verrückt gewordenen Spezies, die sich selbst vom Planeten
pustete und jetzt ist endlich wieder Ruhe und das All kann sich seiner
Endbestimmung entgegentasten, die Ewigkeit der Zeit und die Unendlichkeit des
Raumes werden von allen Göttern und ihren Söhnen und Huren erkannt und sie
sehen, dass sie sich selbst überflüssig machten, als Einbildung in
geisteskranken Hirnen ihrer Vorfahren, jenes kopulierenden Idioten, der sich
doch tatsächlich "Mensch" nannte, weil es so unmenschlich handelte
wie kein Tier und so blöde war wie kein Gott und Systeme erfand, die einfach
nicht funktionieren konnten in einem Universum, welches noch chaotischer ist
als das vollkommende Chaos der Nichtsdenker, in ihrer Einfallslosigkeit und
ihrer Dummheit, die schliesslich 99,99 Prozente der Körper erfasst hatte, ganz
kurz bevor gar nichts mehr ging.
Die
Welt ist verrückt und der Mensch erkannte nie die Grenzen des Wachstums, das
Wesen von Machbarkeiten, die Gesetze des Planeten, das Leiden der Tiere und der
Verleger und dann war leider Schluss - und dies geschah als Ende einer Kette
von Fehlentscheiden und pragmatischem Wahnsinn genau im Jahr 2099 nach einem
Idioten, der entstanden war durch den Schlitz in der Burka, als alle schliefen
und den Horizont absuchten, nach einem neuen Gott und diesen sogar noch fanden -
im Kapital des Nichts.
Nun
denn, wenigstens ist dies eine gute und wahre Geschichte und die Verleger und
Medien rümpften ein letztes Mal ihre stinkenden Nasen, verzogen ihre alle Fotzen
leckenden Mäuler und staunten mit stierem Blick und Scheisse im Hirn, dass sie
niemals etwas begriffen hatten vom Sein, doch jetzt verreckten sie ja, und die
Stille des Seins überzog die leer gewordene Erde - und die nicht existenten
Götter freuten sich ihrer Existenz und schrien in die stille Leere: "Yes,
we can!"
Leider
ist die Realität dieser Welt nie verstanden worden. Die Tiere wussten es nicht,
die Pflanzen wuchsen ohne dass irgendein Hirn je verstanden hätte, wie dies
geschehen konnte und die Wasser verschlangen alles was die Dürre noch an Leben übrig
liess und dann endlich fragte man sich, wozu alles gut gewesen sei, zum
Beispiel dieser Text hier und es würde niemals, niemals eine Antwort geben,
sondern nur das Gesetz des ewigen Todes, der alles wieder in seinen Ursprung
zurückbringt, dahin wo er, der in die Wüste wanderte, hergekommen ist.
Man
wird verrückt, wenn man über die "Condition humaine" nachdenken
sollte und deshalb lassen wird es jetzt bleiben und sehen zu, wie dieser Dreck
von Existenz ganz langsam verreckt und die paranoiden Massen dabei ihre Events
abfeiern und glücklich bleiben, bis zum Tod des Alles.
René
Delavy - Berlin and Bournemouth
written
on July 17, 2015