Das Leben ertragen
Es gibt auf dieser Erden-Welt momentan um die 8 Milliarden Menschen und jeder muss sein Leben selbst erleben und eben leben bis zum Tod.
Und jeder Mensch ist ab Geburt bis zu seinem Tod nur mit EINEM Menschen unterwegs – immer – nur mit sich selbst. Alle anderen erscheinen in seiner Gefühlswelt und in seinem Blickfeld und verschwinden wieder, manche erscheinen oft und andere kommen und gehen sofort wieder.
Das Leben ist, wenn man es richtig überlegt, nicht nur als Kriegs- oder Folteropfer, für jeden Menschen, auch den erfolgreichsten, eine pure Katastrophe und eine Schande.
Einerseits bin ich selbst ein glücklicher Mensch, weil ich es so will und weil es 1000 Gründe gibt, dass ich dankbar sein muss für mein Schicksal. Wenn es einen Gott gäbe, hätte er es gut mit mir gemeint. Ich habe einen Partner, also eine Frau natürlich, und ich hatte immer Tiere. Die meisten Menschen mochten mich, respektierten mich, taten viel für mich, was umgekehrt wohl nicht so ganz zutrifft.
Ich hatte die Tendenz und das Prinzip, jede Person und Situation, die ich nicht ertrage oder unangemessen fand - aus welchen Gründen auch immer, zu meiden und ich mich von der Situation oder der Person auf immer zu trennen, wobei ich heute denke, dass es mir mehr Vorteile als Nachteile brachte.
Nun gehe ich dem Tod entgegen, wie jeder Mensch, und muss mich auf das Ende einer Existenz – der eigenen – irgendwie abfinden und dankbar sein, dass alles endet im ewigen Dunkel der Nichtexistenz für Milliarden von Jahren der Ewigkeit, wie es war VOR meiner Geburt.
Aber gehen wir ein - auf die Leben von einigen anderen Menschen:
Und da kann ich wohl nur wenige Beispiele herausgreifen zur Illustration, wie ein Leben zu ertragen sein muss.
1. Wie ist das Leben eines Israeli, der verzweifelt, weil ein Familienmitglied als Geisel genommen wurde, aber er oder sie nur wünschen, dass alle Palästinenser ermordet werden? Was ist dies für ein Leben in dieser totalen Verzweiflung und Verlogenheit? Ein dummes Judenschwein zu sein, und von der ganzen dummen Welt als Opfer wahrgenommen?
2. Nehmen wir den armen und arbeitslosen Amerikaner, der wie verrückt sein Land liebt, jede Fahne küsst, auf einen Trump hofft, der nur die Reichen begünstigt, die Armen noch ärmer macht, wahrscheinlich einen Atomkrieg vom Zaun reisst und die Welt in die Misere treibt.
3. Nehmen wir einen Europäer aus irgendeinem Staat, der sich einbildet, die EU tue etwas Gutes, und dabei übersieht, dass alle Menschen der Eliten seit 3000 Jahren nur hinarbeiteten in eine totale Katastrophe des Zusammenbruchs aller Systeme - am Schluss mit tödlichen Systemen zum Schaden von ALLEN, mit grauenhaften Finanzen, ein Mordsystem von Wirtschaft, Verlogenheit vom Gewaltigsten in Politik, Kriege, Technik der Planetenvernichtung, der Natur und am Ende den Tod der Zivilisation bewirkend - was wir heute weltweit erleben.
4. Ein Chinese, der lang glaubte, sein Land werde wahnsinnig reich und übermächtig und auch merkte, dass es ihm immer besser ging und an seine Staatsführung glaubte wie an einen Gott und auch nur noch Geld bewunderte – und jetzt erkennt er nicht, wie sein Land abschifft und keine Chance besteht, den totalen Niedergang zu vermeiden.
5. Der Inder der an ein irres Kastensystem glaubt und glücklich ist, nicht zu den Dalits zu gehören und nie erkennt, dass einerseits dieser Wahnsinn der Religion und Vorbestimmung des Lebens von Menschen eine riesige Sauerei ist und zudem Indien verdammt ist, in nächster Zeit zu verdursten, zu verhungern und zu verrecken, zusammen mit wahrscheinlich zuerst allen Menschen auch in Afrika.
6. Ein Nigger (sage nie «Schwarze») lebt in seiner Misere und weiss, dass
im Vergleich zum Dasein als Sklave in früheren Zeiten der grauenvollen Kolonisation
durch Bleiche, er oder sie eigentlich dankbar sein sollte, aber noch nicht
erkennt, dass der ganze Kontinent verdammt ist und langsam ausbluten wird, weil
keine andere Chance besteht für Afrika – wie für den Rest der Welt bis zum Ende
dieses Jahrhunderts.
7. Ein Argentinier Knabe sucht seine Suppenküche auf und findet sich geschlossen und hungert weiter bis zum Tod. Das Land war einst das reichste der Welt. Milei schwört auf den jüdischen Neoliberalismus und spart an den Armen und bereichert die Reichen. Dies ist das Modell wie es weltweit bald sein wird überall.
8. Ein Schweizer Milliardär diktiert die Verschiebung des Konzerns ins
Ausland und entlässt 1587 Schweizer mit Vollstellen. Die Mitarbeiter auf der
Strasse jammern, sie wollen nicht arbeiten als «Unternehmer» ohne Sicherheiten
für Amazon von Bezos dem Juden, aber eine Wahl haben sie nicht, sagt der Swiss Bundesrat
und fördert die Reichen und das WEF noch mehr als je zuvor.
Und so könnte ich Millionen von Einzelschicksalen von Menschen – aber auch von Tieren – beschreiben und die Lüge und den Fake der Glücklichkeit des Lebens ad absurdum führen und die Wahrheit über das Sein emporschwellen lassen.
Für mich bleibt, nicht zu sehr über die Einzelschicksale von 15'000 Generation mit Einzelmenschen einer Massenexplosion in den letzten 3000 Jahren nachdenken zu sollen und wollen, sondern zu versuchen, mein eigenes Leben in Würde zu Ende zu bringen und stolz zu sein, über die Existenz meiner Literatur, die kein Mensch mochte und dazu führte, dass ich mich von vielen Menschen trennte und sie aus meinem Leben schied, weil ich Dummheit hasse wie die Pest.
Aber mir blieb am Schluss ein verlogener und reicher Staat als Heimat, wunderschöne Landschaften, die Existenz als umsorgter Alter und noch beste Beziehungen zu ganz wenigen Menschen, die ihres Schicksals nie bewusst werden würden, ein Leben lang, das auch sie zu ertragen hatten.
René Delavy – Côte d’Azur
written on March 10, 2024