Genialität und Normalität



Genialität und Normalität 

(Studie über das Denken zu Zeiten der Lancierung
des Buches "10 Maximen zur Weiterexistenz")


 Einführung in die Idee


Wer meint, an einer Geisteskrankheit zu leiden, einer schizophrenen Paranoia oder auch an  einer anderen geistigen Störung, soll sich selbst prüfen. Normalität und Genialität liegen ganz nah beieinander, nur die Denkqualität ist ausserordentlich unterschiedlich. Man kann verrückt sein und genial, ja, es ist sogar eine Auszeichnung, wenn diese Qualitäten nahe beieinander liegen. Schwieriger wird es schon, verrückt zu werden, wenn man ganz normal ist, schon eher wird man bei dieser Konstellation einfach nur depressiv. Verrücktheit hat mit einem regen Geist zu tun, sonst nennt man den Zustand Senilität oder ganz einfach Geistesschwäche.

Wer will dies schon so genau wissen? Ehrlicher wäre allerdings die Feststellung, dass schon die Ahnen unter Krankheiten des Geistes gelitten haben. Genialität und Geisteskrankheit sind Verwandte, die Normalen haben davon kaum eine Ahnung. Aber auch der geniale Mensch kann sein eigenes Genie kaum je richtig ermessen, denn er glaubt während seines ganzen Lebens, dass die "Normalen" in den gleichen geistigen Sphären denken würden wie er selbst, nur begreift er deren Handeln nie so ganz. Und so kommt es, dass die normalen Literaturkritiker sich angewöhnt haben, roboterhaft die ewig gleichen Merkmale in der "guten Literatur" zu suchen und sie mit diesem Raster der Einschränkung des Denkens auch zu finden, eben die Form über den Inhalt zu stellen. Doch ein Genie werden sie auf diese Weise kaum je entdecken, eine geniale Schrift werden sie kaum je von verschnörkeltem Literaten-Werkstattgeschreibe unterscheiden können, denn dazu bräuchte es Selbstüberwindung und sehr viel eigenen Geist. Das Erkennen von Wert geschieht meist erst mit Verspätung, im Fortlauf der Geschichte, und auch dann fördern nur einzelne den Ruf dieser Genies, bis alle in den Chor einstimmen und "es" schon immer gewusst haben wollen. Eigentlich lebt die ganze Literatur, die ganze Denkwelt nicht vom wirklichen Inhalt, der analytischen Stärke des Geschriebenen, sondern vom Renommee, das dieses Geschreibe im Laufe der Zeit erlangt hat. Manchmal ist dieser Ruf zu Recht gut, meist jedoch wird Glas mit Diamanten verwechselt, denn es braucht ein höheres Mass an Denken als das alltägliche, um den Wert komplexer und hoher Gedanken auch korrekt zu erfassen. Dem Denken der Normaldenker, und zu ihnen gehören eben die Literatur- und Philosophiekritiker, ist Genialität in der Philosophie oder in der Literatur so wenig zugänglich wie dem Banker die wahre Kunst, wenn er im Palast des Geldes Kunstgegenstände der Vergangenheit an die Reichsten verschachern will, um danach nach draussen zu stürmen, über die Staffelei eines van Gogh zu stolpern und ihn laut anzuklagen, weil dieser die gute Klientschaft des Geldhauses mit seiner schäbigen Malerei vertreibe.

Doch verlassen wir das Spezifische, das in der heutigen Zeit ohnehin schon alle Aufmerksamkeit auf sich zieht und alles geistig fundamental Wertvolle unter sich begräbt. Tatsache ist, dass der geniale Mensch sich selbst immer als absolut normal einschätzt. Gleichzeitig begreift er einfach nicht, dass die normalen Menschen ihn nicht verstehen können. Noch nie wurde ein Genie von seiner Zeit wirklich verstanden und so versandete seine Genialität im Alltagsdenken der einfachen Denkkraft der Massen und erst viel später, als der eisige Wind der Zeitgeschichte den Nebel endlich vertrieben hatte, wurde erkennbar, was hier geschehen war. Kein Mensch seiner Zeit erkannte das wahre Genie von Mozart oder Bach, von Galilei oder da Vinci, von Shakespeare oder Robert Walser, erst lange nach dem Tod dieser Menschen wurde das Ausmass derer geistigen und künstlerischen Begabungen in voller und realistischer Dimension offenbar. Doch eigentlich standen Publikum und Kritiker während und nach dem Leben von Geistesgrössen vor einem unverstandenen und offenbar unverständlichen Phänomen.

Es ist ein riesiger Unterschied, ob Genialität als solche oder als Ausfluss einer übertriebenen Phantasie erkannt wird. Ein Text ist ein Text, besteht aus Buchstaben, wird zu Worten, Sätzen, vermittelt Sinn, jedenfalls wenn er leise gelesen wird. Sobald dieser Text laut gelesen oder ein Vorleser oder Autor gar mit einer Kamera auf einen Bildschirm  übertragen wird, verlieren alle Texte ihren Nimbus, werden gewöhnlich, manchmal sogar ordinär. Und so wird nur noch das Altgewohnte, das alltägliche Geschreibe von "Literatenstars" der einfach gestrickten Denkarten, eigentlich sind sie nur Erzeuger von Slam Poetry, in diesen chaotischen Zeiten auf Anhieb verstanden und gerühmt.

Die Zeit vergeht, die Genialität, die einer gelebten Normalität immer sehr nahe kommt, wird erkannt, doch nicht nach dem wahren Stellenwert, der ihr real innewohnt, denn die Normalen der Zeitgeschichte denken ausschliesslich in oberflächlichen Bezirken ihrer Geisteswelt, sie leben eigentlich in isolierten Denkgefängnissen, die sie für die wahre gelebte Realität halten. Einstein erfand zeitlose Formeln, doch die Relativitätstheorie wird bis zum heutigen Tag nicht verstanden, ebenso wenig verstehen wir, trotz aller modernen Wissenschaften und der vielen Lexiken im Internet, von der Theorie des Urknalls, wo die Vorstellung, dass aus einem Nichts Billionen von Sonnen entstehen konnten, weniger plausibel und verständlich ist als die Entstehungsgeschichte der Welt nach dem Wortlaut des ersten Testamentes. Von einer Definition von Gott in allen erdennahen Glaubensrichtungen sollten wir besser schweigen, zu rasch driftet man in die Gefilde des Atheismus ab, unbestimmbar bleibt auch alles Denken in Kategorien von Ewigkeit und Unendlichkeit. Was eigentlich versteht der Mensch, der Einzelne, von Genialität? Nichts? Alles? Dieser Frage werden wir nun im Weiteren nachgehen und versuchen, den Schleier über diesem Geheimnis, was die Genialität von der Normalität trennt, etwas zu lüften.


Ein die Normalität relativierender Traum

Diese Nacht hatte ich einen kuriosen Traum. Ich träumte zum ersten Mal in meinem Leben auf zwei Ebenen, in jener naiven Denkart, die in meinen Träumen regiert, doch gleichzeitig funkte immer wieder eine Denkebene in diesem Traum dazwischen, die dem geistigen Zustand entspricht, der vorherrscht, wenn ich eben wach bin, das heisst, über eine geistige Präsenz verfüge, die bei mir nur am Tage im gelebten Leben vorkommt.

Das Ganze scheint ziemlich unscharf und ist deshalb erklärungsbedürftig. Erzählen wir zuerst einmal den Traum: Wie üblich zirkulierte ich in meinem Traum in einer wirren Gegend herum, in einer gottvergessenen Wirklichkeit eines vorgetäuschten Denkens, das allerdings genau jenem Denken entspricht, in welchem fast alle Menschen gefangen bleiben, sowohl im Traum als auch im Alltagsleben. Wie sie strebe ich in diesem Traum nach Anerkennung, ich suche Orte und Menschen auf, um einfache Dinge zu erledigen, natürlich finde ich dann die Orte und die Menschen nur ganz am Anfang der Träume, mit fortschreitender Dauer wird die Normalität im Traum jeweils immer chaotischer, stets kreise ich endlos in Städten und Landschaften herum und suche etwas, von dem ich nicht weiss, was es eigentlich ist. Ich verliere Gegenstände, verstehe meine eigenen Dokumente nicht mehr, auch vom jeweilig geträumten Beruf und meiner Stellung in der Gesellschaft bin ich im Traum jeweils wie abgekoppelt, nur die anderen Menschen und Dinge im Traum wissen offenbar, was Sache ist, was normal ist.

Meist erwache ich dann genau an dieser Stelle der Ausweglosigkeit, total verunsichert, und muss mich danach langsam auf mein normales Geistesniveau hieven, auf welchem ich im Wachzustand funktioniere. Doch dieses eine Mal war dieser Wachzustand schon im Traum vorhanden und so versuchte ich verzweifelt, die Leute, die mich umgaben, zu überzeugen, dass sie in einer irren und wirren Realität des Seins leben würden und nie verstehen könnten, was um sie herum wirklich passiert. Sie lebten zwar schon, doch in einer unverstandenen Wirklichkeit. Alle würden von den Medien, von den Realitäten des gelebten Lebens getäuscht, für dumm verkauft, bis sie so oberflächlich denken würden, dass mit der Zeit aus Denkgefängnissen Normalität geworden sei und sie keine Chance mehr hätten, je wieder etwas von der wirklichen Realität des Seins verstehen zu können.

Als ich erwachte, war ich total verblüfft: Es konnte einfach nicht sein, dass nun auch noch im Traum diese Zwiespältigkeit von Normalität und Genialität aufscheinen würde. Es genügt mir doch vollkommen, wenn dies für mich im Wachzustand eine Dauerrealität ist, dieses Erschrecken vor dem Nichtdenken der Massen und dieses Durchdringen des Wirklichen, gedacht und erkannt in meinem eigenen Gehirn. Und da wurde mir klar, dass ich dieses Phänomen einfach einmal vor mir ausbreiten musste, damit ich selbst verstehen würde, was Normalität und was Genialität ist.


Die Normalität bei der Lancierung des Buches "10 Maximen"

Die Sache ist die: Eben ist mein Buch "10 Maximen zur Weiterexistenz" erschienen mit dem Untertitel "Die Realität des vorgetäuschten Seins", ein Text, der zwar auf meinem früheren ersten Buch "Gedanken in Turin" und dem zweiten Buch "Linien zum Himmel ziehen" basiert, aber über diese Gedankenentwürfe hinausgeht. Die 10 Maximen tun eigentlich nicht viel anderes als erklären, wie wir im Alltag auf einem unheimlich tiefen Denkniveau funktionieren und deshalb meinen, alle kurzfristigen politischen, kulturellen, wirtschaftlichen und ökologischen Probleme zu verstehen. Von den Gesetzen, die das Ganze langfristig regieren, haben jedoch über 99 Prozent der Menschheit ganz offensichtlich keine Ahnung. Der Beweis dieser kuriosen Behauptung ist demnach über meine Texte zu erbringen.

Und nun kommt der Begriff der Genialität ins Spiel: Ist ein Mensch, der dauernd diese Realität der Langfristigkeit, der grundlegenden Entwicklungen aus der Vergangenheit in eine chaotische Zukunft begreift, ein Genie? Natürlich nicht. Ein solcher Mensch ist ganz einfach normal, er lebt in seiner Normalität. Doch ist etwas auch normal, wenn über 99 Prozent der Menschen diese Komplexität des realen Seins nicht "sehen" können?

Da stellt sich schon die weitere Frage: Wie konnte es kommen, dass das Normale, also die wirklich gelebte Gegenwart, aus dem Blickfeld fast aller Menschen entschwinden konnte? Oder ist es so, dass sie gar nie im Blickfeld war? Dies kann und will ich einfach nicht glauben, obschon an meinem eigenen Leben festzustellen wäre, wie das so geht. Wie in meinen heutigen Träumen funktionierte ich fast ein Leben lang eben auch auf dieser Ebene: Ausbildung geniessen, Karriere machen, Geld verdienen, glauben, was in den Zeitungen steht, TV und Radio konsumieren und alles eins zu eins als Tatsache hinnehmen, als Realität erkennen wollen. All dies war normaler Alltag, eine weitergehende Realitätserfassung war da vorerst nirgendwo am Horizont erkennbar.


Der Ursprung einer genialen Normalität, die oft als Verwirrung des Geistes missverstanden und deshalb verkannt wird

So richtig glaubte ich nie an den Mumpitz des einfachen Denkens, das offenbar die Denkgrenzen der meisten Menschen bestimmt und womit man ganz offensichtlich ein Leben bestreiten kann, ohne automatisch verarmen und verblöden zu müssen, und so entwickelte ich schon mit etwa dreissig Jahren eine Schrift mit dem Titel "Orakel 1995", eben frisch gesalbt als einer der besten Wirtschaftsprüfer seines Landes, der also alles verstehen sollte von Grosskonzernen, besser als jeder Konzernchef oder ein einfältiger, von aussen gesteuerter Präsident der USA, also ein Mensch, der ein universelles Berufswissen hatte und sich anmassen durfte zu glauben, dass er über den eigenen Hutrand hinaus zu denken vermöge. Doch diese Annahme, die der Laie gegenüber den Hochgebildeten hegt, ist leider keineswegs immer zutreffend, sondern sehr individuell und personenbezogen.

Schnell lernte ich, dass ich in der ganzen Ausbildung, aber auch im Beruf, immer in viel höheren Kategorien zu denken imstande war als alle meine Berufskollegen. Für mich war immer klar: Wenn ein Big Shot gleichzeitig ein Betrüger sein konnte, ein Simpel sich als eine echte Leuchte der Wirtschaft darstellen konnte, stimmte am ganzen System etwas nicht, egal, ob dieses System Kapitalismus oder Sozialismus genannt wird. Es musste eine höhere Art von Systemen, von Denken geben, die diese simplen Untersysteme und deren Fehlerhaftigkeit relativieren würde.

In ihrer Wahrnehmung nicht so sensibilisiert wie ich waren meine Kollegen (sie konnten den Unterschied zwischen real existierenden Systemen und Systemen höherer Denkordnung gar nicht erkennen). In der Regel begannen sie ihre geistige Dumpfheit erst zu ahnen, wenn die Türme des Wahnsinns bereits von selbst zusammengebrochen waren. Ob Enron, Swissair, Werner K. Rey, IOS und Bernie Cornfeld, Keller Leasing, Martin Ebner, die gesamte Welt des Wahnsinns um die IT-Technologien, diese Telecom- und Internet-Blasen, dieser Wahnsinn von um Potenzen zu hoch bewerteten Aktien des New Technology Bluffs, das irrwitzige Milliarden-Theater um staatliche UMTS-Lizenzen, der Zusammenbruch der meisten Börsen in der Welt nach den 90er Jahren, immer wusste ich um die Zusammenhänge, die offensichtlichen und die verborgenen, gleich sofort, sogar noch bevor die eigentlichen Transaktionen stiegen, erkannte Jahre vorher die schwerwiegenden Folgen des irren Handelns, während die besten Redaktoren von Handelszeitungen und die Leuchten der Wirtschaft in Praxis und an der Akademie nie etwas begriffen, jedenfalls nicht, bevor die Katastrophen nicht mehr zu übersehen waren.

Doch nicht nur in der Wirtschaft, auch in der Ökologie, der Politik, Wissenschaft, Kultur, Philosophie, den netzartigen Verwicklungen dieser Elemente zu einem Ganzen, genannt die gelebte Realität, gelang es mir immer besser zu begreifen. Der Vorhang lichtete sich immer mehr und was ich erschaute, war eine Bühne des Grauens. Während heute so getan wird, als ob von Relevanz wäre, dass ein gewisser Christoph Blocher, ein dümmlicher Politiker in der Schweiz, nun in die Landesregierung als siebenter Bundesrat gewählt würde und alle Medien davon voll sind, während immer noch von Wachstum, Fortschritt, Zukunft und Möglichkeiten gefaselt wird, starten trotz aller Bekenntnisse zu Naturschutz und Nachhaltigkeit des Planeten immer noch mehr Flugzeuge als je zuvor, sind mehr Autos im Stau auf Überlandrouten, werden mehr Ressourcen, Umwelt, Wasser und Luft zerstört, wird des Klima stets noch rascher negativ verändert, wird eine planmässige Überschuldung aller Staaten und Individuen fortgeführt, die alle Altersvorsorgen jetzt schon in Frage stellt, erst recht, wenn nächstens die Dollarwelt zusammenbrechen wird, weil die Schulden nicht mehr verzinsbar sind und klar wird, dass heute schon kein Staat in der Welt mehr fähig sein wird, die Vermögen jener gierigen und dummen Kapitalistenmassen, die den amerikanischen Traum finanziert hatten, zu garantieren, dass diese Nationen alle kurz vor dem Konkurs stehen.

Natürlich vereinfache ich hier zwangsläufig die Normalität des gelebten Lebens, denn schliesslich habe ich alles viel genauer in den drei erwähnten Büchern aufgelistet und erklärt, doch kein Mensch, kein Journalist, kein Verleger, kein Literaturkritiker, kein Politiker oder Wirtschaftsführer versteht auch nur ein Wort von dem, was dieser René Delavy, offenbar ein Wirrkopf, schriftlich von sich gegeben hat. Es scheint unmöglich zu sein, die Menschen aus ihrem Dornröschenschlaf zu holen.


Der geistige Widerstand der Medienindustrie in der Schweiz

Deshalb suchte ich mir mögliche Stationen zur Lancierung des Buches gezielt aus. Ich dachte, dass Redaktoren wie Ludwig Hasler, Res Strehle, Rita Flubacher, Margrit Sprecher und viele andere in den Feuilletons der Zeitungen wohl die richtigen Anspielpersonen wären, um den Inhalt der "10 Maximen" sofort zu begreifen. Erst als ich einen Brief eines Guido Mingels vom Magazin des Tages-Anzeigers erhielt, der von Schund sprach, von Untersuchung, welcher scientologischen Sekte diese Schrift entsprungen sein könnte und dass ein Hugo Stamm, selbsternannter Sektenexperte, die Sache in die Hand nehmen müsse, diesen Blödsinn sogar mit einer Deix-Karikatur untermauerte und das Ganze an einen "Chaoten-Verlag" (der Kaos Verlag hat mit Pirandello und mit den Gebrüdern Taviani zu tun, also nichts mit einem Chaos) adressierte, wurde mir klar, wie fern jeder Realität wir im wirren Leben des Alltags geistig bereits sind. Meine Realität, meine Normalität war offenbar Wahnsinn, Sektierertum oder auch nur irre Genialität des Blöden in den Augen der anderen.

Was, verdammt noch mal, ist hier eigentlich geschehen? Ich hatte doch eine einfach zu verstehende Theorie vom gelebten Leben und einer komplexen Realität, die unsere Zukunft bestimmen würde, in Worte gefasst und ich hatte absichtlich nicht eingebildete Kranke des Geistes kontaktiert, Leute wie Roger Köppel (Chefredaktor der Weltwoche), Hugo Büttler und Gerhard Schwarz (beide NZZ), den allseits beliebten Roger de Weck (ehemaliger Chefredaktor des Tages-Anzeigers und der ZEIT) und diesen Selfmademan der Medientorheit,  Roger Schawinski (ehemaliger Boss von TELE 24). Ich zielte auch auf Leute, von denen ich annehmen durfte, dass sie noch des Denkens fähig wären: Walter Jens und Hans Küng an der Universität von Tübingen wären doch auch noch zu informieren, Intellektuelle eines klaren Verstandes, wie auch die Zeitgeistphilosophen Habermas und Sloterdijk, die sich doch so breit machen in den Massenmedien. Doch letztere sind inzwischen ja, wie die weltberühmten Philosophen in Frankreich und die Pragmatisten in den USA, der Realität entrückt. Alle die genannten und viele ungenannte "Grössen" sind einer nicht akademischen Realität des gelebten Seins mit ihren unkontrollierbar gewordenen Mechanismen entflohen. Sie sind in ein irreales geistiges Chaos abgedriftet, entstanden auch auf der Basis einer zu grossen Masse an Menschen auf der Erde, geführt von einer Elite von Intellektuellen, die nicht in vernetzten Systemen und ausserhalb ihrer Spezialgebiete denken wollen. Alle leben in einer Wunschgegenwart, die eine Zukunft in geregelten Bahnen immer mehr verunmöglicht infolge eines nicht enden wollenden Wachstumswahns, angewandt und belobigt von einer Megabevölkerung, die einer Fortschritts- und Technologiegläubigkeit ohnegleichen huldigt und damit wird eine globale Irrationalität erzeugt. Schliesslich entwickelt sich alles hin zu einer gigantischen Keule der Selbstzerstörung. Die Eliten der Erde meinen zu denken, doch sie denken nur akademisch, in engen Denkgefängnissen beheimatet, die ein reales Erkennen von Leben auf der Erde zu Beginn des 21. Jahrhunderts verunmöglichen.

Wer käme noch in Frage als Adressat meiner Werke? Die Buchhändler, die NGOs, die Studentenverbände, die Universitäten, einzelne Wissenschafter und Publizisten? Eigentlich ist meine Naivität grenzenlos, offenbar so grenzenlos wie meine eingebildete Genialität.


Was ist Genialität?

Was ist Genialität? Bei Bach und Mozart, auch bei Goethe und Shakespeare oder Kafka sollte man eigentlich die Frage nicht stellen müssen. Auch bei Einstein nicht. Allerdings muss einmal die ernsthafte Frage gestellt werden, ob Genialität, die allein auf Musik, Physik, Kunst, Politik, Chemie, Wirtschaft, Literatur, Philosophie basiert, also auf enge Bezirke des Seins beschränkt ist, schon als Genialität bezeichnen werden kann. Oder ist  dieser Begriff erst angebracht, wenn ein netzartiges Denken dazukommt, das den Denker und Dichter in die Lage versetzt, mehr zu verstehen von der universellen Realität als die meisten, ihn befähigt, eine Fortschreibung allen Geschehens in der Vergangenheit, über eine somit neu beleuchtete Gegenwart, hinein in eine extrapolierte, interpretierbare Zukunft vorzunehmen? Hat also nur ein vernetzt denkender Universalgebildeter das Recht, den Begriff von Genialität für sich in Anspruch zu nehmen?

Die leidige Analogie mit meinem Werdegang ist hier Absicht, denn anders als an der eigenen Person kann ich unmöglich den Begriff der Genialität aufbrechen, genau aus dem Grunde, weil ich bei allem Wissen über die Zustände dieser Welt und ihrer Wirkung auf die Zukunft unserer Zivilisation eben kein Genie bin. Hier feixen natürlich die Gilden der Normalen und sagen hinterhältig, sie hätten ja auch nie etwas anderes behauptet. Diese Denkweise ist zwar lustig, bringt aber bei der Analyse des Gegenstands rein gar nichts.

Zwecks besserer Analytik gehen wir einmal frech von der Annahme aus, dass dieser Delavy mehr verstehe von Normalität als beinahe alle anderen, dass seine Theorien von der gelebten Realität auf der Erde ihm mit fortschreitender Zeit immer mehr Recht geben werden, getreu dem Buch "Linien zum Himmel ziehen", wo dargestellt wird, wie eben zu Beginn des 21. Jahrhunderts die Ereignishöhen in die Senkrechte übergehen, während die horizontale Zeitachse genau aus diesem Grunde unsere Zeitrechnung stillzustehen scheint. Gehen wir im Weiteren davon aus, dass die ökologischen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Katastrophen sich eben jetzt so richtig am Bilden sind, wie ich dies in allen Schriften (jene, die publiziert sind und mehrere tausend Seiten im Computer) mit Leichtigkeit und absolut folgerichtig, mit Logik und Vernunft beweisen kann. Da muss man sich schon überlegen, warum über 99 Prozent der Menschheit zwar auch Bedenken haben, dass sie die Wahrheit infolge des Lebens im Schleier einer Alltags-"Normalität" jedoch nur verschwommen wahrnehmen können, dass offenbar von der Wahrnehmung im Traum bis hin zur Bewusstwerdung im gelebten Leben ein riesiger geistiger Schritt geleistet werden muss, den keiner so richtig zu machen wagt.

Ich kenne dies aus meinem eigenen Leben. Sobald mir ein Text begegnet, dem ich misstrauisch gegenüberstehe, der so gar nicht mit meinem Weltbild korreliert, mache ich psychologisch zu, mein Denken will nichts davon wissen und ich schmeisse den Text an die nächste Wand. Warum eigentlich erwarte ich ein anderes Verhalten von meinen Mitmenschen? Es gibt ja absolut niemanden, der meine Texte heute schon verstehen könnte und deshalb habe ich schon vor zwanzig Jahren aus reinem Instinkt geschrieben, dass nur eine Rest-Menschheit (also die Menschheit, die nach allen Katastrophen, die in nächster Zeit bald ablaufen werden, noch übrig bleibt) verstehen will, ultimativ, was da passiert ist. Und für diese Menschen allein, nur für diese Menschen also, würde ich meine Texte schreiben, weil die Jetzt-Menschheit so im Stress des gelebten Chaos verharrt, dass hier keine noch so wirklichkeitsnahe geistige Sirene den Dämmerzustand des Denkens beenden kann. Ich selbst weiss also um den Widerstand, der sich verbreitet, wenn es gilt, neue Gedanken, neue Sichten eines philosophischen Denkens Andersdenkender zu akzeptieren und verstehen zu wollen. Warum beklage ich mich noch?


Die Normalität des Alltags relativiert den Blick auf jede Art von Genialität

Ich sehe es bei meiner engsten Entourage. Am meisten versteht meine Freundin Mita, sie liebt meine Texte über alles und im Gespräch sehe ich, dass sie diese versteht, wenn ihr auch der Verstand für die Dringlichkeit abgeht. Doch sie ist dermassen im Stress des Alltags gefangen, dass sie alles eher wie ein gutes Märchen sieht, das man zwar besser ernst nehmen sollte, denn als Ultimatum an die "Condition humaine". Dann hat meine Lektorin Tana zuerst geflachst über eine Literatur, die kein Mensch wird lesen wollen, um am Schluss von "Perlen vor die Säue werfen" zu reden, wobei wohl die "10 Maximen" als Perlen zu interpretieren wären, danke Tanja. Doch inzwischen hat der Alltag sie wieder und ihr bleibt naturgemäss wohl nur eine Ahnung von der Wichtigkeit und der Durchdringung der Materie, die von meinen Texten ausgeht. Dann sind hier noch die Jukebox Typen, die von meinen Texten doch sehr angetan sind und davon reden, dass die Menschheit aufgrund der Werke endlich zu erwachen habe. Doch auch diese Musikspezialisten leben in einer ewigen Rumpelkammer des Bewusstseins und denken sich ein Sein, das mit der Realität nur wenig zu tun hat, zudem müssen sie ihr Geld zu sauer verdienen, als dass sie sich meiner Texte besser annehmen könnten.

Und ich selbst, glaube ich an die Texte, glaube ich an meine Genialität? Wenn ich der Einzige bin, der in der Welt auf diesem Niveau denken kann, dann kann man, wenn man will, von Genialität sprechen. Doch warum funktioniere ich ruhig vor mich hin, arbeite im Beruf, mache Geld um zu überleben, treffe unaufgeregt Leute in Beruf und Freizeit, lese täglich die Zeitungen mit Interesse, wähle die besten Programme in Radio und Fernsehen aus, warum nur lebe ich normal weiter, während solche Bücher so nebenbei entstehen? Ist dies nicht doch ein Beweis von Normalität statt Genialität? Und zudem: Ich kann kein Genie erkennen an der Tatsache, dass ich so ohne Mühe die Realität erfassen kann und erkenne, was falsch interpretiert wird, in jedem Zeitungsartikel, jedem Beitrag in Radio oder TV, wie sehr alle zu wenig tief im Geiste gewühlt haben, sich auf dem Geistesniveau einer "Normalität" bewegen, die zum Schreien ist. Erwachsene Menschen spielen wie Kleinkinder im Sandkasten ihres Geistes, leben in einer gewissen Beschränktheit, einer selbst auferlegten Denkgrenze beim Verstehen der Komplexität des Weltgeschehens und sie bilden sich dabei ein, uns etwas Wichtiges sagen zu müssen. Während die gigantischen Schuldentürme zu wanken beginnen, die Umwelt uns den Preis für die Erdenvernichtung immer häufiger diktiert, die Verdummung sogar die höchsten Geister dieser Welt, die Nobelpreisträger, erfasst hat, die Logik in Wirtschaft und Politik ihren Klimax mit einem weiteren Wachstumsschub hin zur endgültigen Selbstvernichtungskatastrophe finden wird, muss ich ganz einfach funktionieren und weiterleben. Wo ist hier Genialität? Wo ist hier Normalität?

Es gibt weder das eine noch das andere. Man muss sich ganz klar sein, dass höheres Denken, dass Erkennen einer Realität, die hoch über einem vorgetäuschten Sein in der Normalität des Lebens im Jahr 2003, da ich diesen Text entwerfe, steht, nichts mit Genie zu tun hat, denn was kann normaler sein als das Erkennen von Wirklichkeit? Selbst wenn nur ein einziger Mensch fähig wäre, auf diesem Wahrnehmungsniveau zu denken, wäre er kein Gott, kein Messias, kein Genie, kein Begründer einer neuen Religion, kein esoterischer Schalk und auch kein neuer Sektengründer.

Er wäre ganz im Gegenteil der letzte noch lebende normale Mensch, den die Evolution hervorgebracht hat. Nicht mehr und nicht weniger. Es wird Zeit, dass wir den Begriff der Normalität neu definieren. Ob die Menschheit ihren eigenen Zustand, gemeint ist der geistige Zustand, der alle anderen Zustände des Lebens zu verantworten hat, je noch erkennen wird, glaube ich bezweifeln zu dürfen. Und so macht es wohl keinen Unterschied, ob die "10 Maximen zur Weiterexistenz" je verstanden und umgesetzt werden oder ob alle das Buch in die nächste Ecke schmeissen. René Delavy hat seine Talente, seine Intelligenz, in den Dienst der menschlichen Evolution gestellt, keine Kleinigkeit beim heutigen chaotischen Stand der Dinge in Sachen Menschheit zu Beginn des 21. Jahrhundert. Mehr konnte und wollte er nicht leisten. Diese Menschheit nun auch noch vergewaltigen zu wollen, dieses Werk schliesslich im eigenen Interesse ernst zu nehmen, kann niemals allein die Aufgabe dieses besorgten und kuriosen Denkers sein.


Wo ist die Vernunft geblieben?

Nach dieser zusammenfassenden Betrachtung betreffend die Tatsache, dass offenbar eine Masse von Wissenschaftern nicht mehr in der Lage ist, die Realitäten in diesen Tagen zu sehen, muss einmal erklärt werden, dass nur ein universell denkender Einstein, der sich nicht auf die Physik beschränkt, noch fähig sein könnte, in diesem Chaos des Gegenwärtigen den Überblick wieder zu gewinnen. Es ist nicht so, dass dieser Einzelne besonders begabt sein muss, denn fast alle Kinder kommen mit intakten Gehirnen auf die Welt. Doch was geschieht dann? In den Schulen, an den Universitäten, in den Medien, in Firmen und in der Politik? Wir wollen unseren Kindern immer wieder ein verqueres Modell der Jetztwelt einpflanzen und darob verlieren sie schon ganz früh in ihrer Kindheit alle Fähigkeiten, abstrakt und in Modellen von Alternativen zu denken.

Normales Denken wird ihnen sehr früh ausgetrieben, indem jeder, der gedanklich spekuliert, als Dummkopf bezeichnet wird. Nur wenn er phantasiert, das heisst von wirklich Unmöglichem schreibt und schwafelt, eine einfältig gewordene Literaturszene geistig veredeln will, wenn ein Mensch über sciencefictionartigen Blödsinn spekuliert, esoterische Idiotien von sich gibt oder von durch Ausserirdische ausgelösten Katastrophen faselt, dann erwachen die Dummköpfe der Allgemeinheit sofort und reden von höheren Segnungen des Geistes. Hier findet vor unseren wachen Sinnen ein Skandal statt, ein Skandal der Verbreitung des Nicht-Wirklichen, des Nicht-Nachweisbaren, des geistig Enthobenen, der uns alle verblöden wird. Die Wenigen, die mit kritischer Vernunft, mathematischen Denkmodellen, genauesten Analysen von Vorkommnissen in der Vergangenheit und ihrer Kongruenz auf die Gegenwart sprechen und schreiben, werden als Idioten des Spekulativen verkannt, will heissen, dass jene, die das geistige Schlamassel, das die kommenden Katastrophen auslösen wird, erkennen, ganz einfach totgeschwiegen werden.

Dies ist so, weil jene, die verantwortlich wären, diese Vernebelung über die Nachrichten weltweit zuvorderst und Tag und Nacht verbreiten, da sie nicht auf der Höhe ihrer Zeit leben, sondern Denker eines verblödenden Zeitgeistes sind. Es ist ganz einfach: Es darf nicht sein, dass ein Normaler den Verdummern mitteilt, dass sie uns verblöden, und so verstehen wir zunehmend alles Offensichtliche in dieser Welt nicht mehr, weil die Komplexität des Lebens immer chaotischer geworden ist auf dem fortschreitenden, technobestimmten und zukunftsgläubigen Gang in die Moderne.


Die Rolle der Medien bei diesem Theater

Es gibt natürlich Schuldige bei diesem Schlammassel der selbst gewählten Verblödung in Systemen, die auf der Erde niemals eine Zukunft haben sollten: Es sind die massgeblichen Politiker, Wirtschaftsführer, Wissenschafter, Kulturschaffenden und Philosophen, die niemals lernen werden, in richtigen Normen der kritischen Vernunft unter erschwerten Umständen zu denken. Doch alle diese Täter wären ein Nichts, wenn sie korrigiert würden durch wache und sehende Köpfe der Medien. Deshalb, nur deshalb stürze ich mich immer wieder auf die Massenmedien, Zeitungen, Zeitschriften, TV-Stationen, Radiomacher, diese Verblöder des Geistes, wovon die Berlusconis, die Murdochs, die Schawinskis und Egon Kirchs nur die Spitzen des geistigen Eisberges sind. Die Wahrheit: Wir werden regiert von Dummköpfen, weltweit, die nicht den Hauch einer Ahnung von Wirklichkeit haben. Sie analysieren noch den letzten Dreck aus der Vergangenheit, im wortwörtlichen Sinne, sie buddeln im Dreck des Altertums, um noch etwas mehr über das "Menschsein" zu erfahren und sie sind gleichzeitig blind und taub bei allem, was heute geschieht. Sie fressen aus den Händen von Mächtigen, die Schrott im Hirn haben, nie etwas Richtiges gelernt haben, sondern nur immer die Macht anstrebten.

Es geht schon im Kleinen los, wenn alle Schweizer mit Riesenplakaten am Wegesrand unbedingt Nationalräte werden wollen (eben, weil diese Machtgierigen nicht denken können, weil sie Lösungen vortäuschen, die eh kein Mensch erkennen kann, die jedoch nur eines im Kopf haben: noch berühmt zu werden zu Lebzeiten). Sie alle wollen also berühmt sein, als Geringste im kleinsten Bereich eines politischen Details, in einem winzigen, aufgrund von Bankgeheimnis, Machtmissbrauch und anderem Leichtsinn aber reich gewordenen Land, und dies auch nur, bis es anderen Ländern verleidet ist, für blöd verkauft zu werden und sie diesem Reichtumswahn mit fremden Mitteln ein Ende bereiten werden. Dann werden wir sehen, wie gut eine intakte Landwirtschaft gewesen wäre. Die Dümmsten im Lande sind zugleich die Einflussreichsten und was hier in der Schweiz geschieht, geschieht auch in Deutschland, Frankreich, USA, Russland, in allen Ländern der Welt. Eine Koalition von Verblödeten, die die Massen systematisch missbrauchen und verbilden und ihnen die Realität nie und nimmer erklären können, weil sie so wie der heutige Präsident Bush in den USA einfach selbst keine Ahnung haben, wie die Erde universell funktioniert. Sie alle tun so, als hätten sie Lösungen, doch sie lassen alle Folterer und Wahnsinnigen der Welt unbehelligt oder unterstützen sie sogar und reden gleichzeitig von Friede, Freude, Eierkuchen. Sie sind blind und taub geworden, stehen kurz vor dem Generalinfarkt des Geistes und des Marktes. Sie also sind erkannt und überführt, unsere geistige Elite zu sein, in Wahrheit sind sie verdummte und verdummende Vordenker ihrer Zeit.

Noch Hoffnung? Ja, wenn man den richtigen Philosophen Glauben schenken würde. Wenn man jedoch den Kraut-und-Rüben-Philosophen des Pragmatismus, den Naturwissenschaftern, die das Schlammassel verursacht haben und trotzdem glaubhaft machen wollen, dass sie die Zukunftslösungen in der Hand haben, den Dichtern und Bauern der Einfachheit im Geiste die Denkmacht dieser Welt weiterhin überlässt, sind wir spätestens in fünfzig Jahren definitiv am Ende. Milliarden werden verrecken an Elend produzierenden Systemen, an den falschen Denkansätzen bezüglich der gelebten Wirklichkeit, an den Unweltkatastrophen mit gewaltigen Trockenheitsperioden, nicht mehr trinkbarem Wasser und nicht mehr atembarer Luft, am Fehlen von Geld und Ressourcen und vor allem am Fehlen von Sinn für eine Weiterexistenz der Spezies Mensch.

So weit haben wir es kollektiv bringen lassen infolge einer systematischen Vernichtung eines kritischen Geistes, der zu Beginn, etwa vor zweitausend Jahren, noch alle Chancen offen gelassen hätte. Wir haben dieses Erbe verprasst und stehen vor dem Massenphänomen der Vernichtung des Geistes, der Normalität, des kritischen Denkens in vernünftigen Bahnen der Geisteswissenschaft. Alles ist systematisch und schleichend ersetzt worden durch ein irres Alltagsdenken einer vermeintlichen Wirklichkeit. Dies führte direkt in die Realität einer Welt mit irrem und chaotischem Denken und Tun. Kein Ausweg scheint mehr offen aus diesem Irrweg der Philosophie, aus einer endgültig zu eng gewordenen Denkkraft einer geistig zu einfach gestrickten Menschheit, die mit technologischen Wachstumskeulen um sich schlägt, die sich verselbständigt haben und uns auf den Kopf fallen und uns totschlagen werden in nicht mehr ferner Zukunft.  


Was alle Wissenden nicht sehen können und warum dies so ist

Es ist relativ einfach, aufgrund des vorherigen Textes zu erklären, warum die heutigen Denker und Philosophen und mit ihnen noch viel mehr die Chefredaktoren, die Journalisten, die TV- und Radio-Macher, die Präsidenten und Premierminister von Staaten, die Gesellen in den Organisationen wie UNO, NGOs und Think Tanks (Denkfabriken) diese Realität nie sehen. Die ganze Welt kann zum Beispiel in die Dollarvernichtung fallen, kaskadenartig, ohne dass ein einziger dieser Menschen auch nur eine Vorahnung hatte, warum. Wären sie ganz einfach normal, wüssten sie heute schon mit absoluter Sicherheit, so wie ich, dass Schuldentürme nicht nur in Familien und Kleinunternehmen irgendeinmal zusammenkrachen können, sondern dass diese Regel auch bei grössten Gebilden immer wieder zu beobachten ist: Enron, Arthur Andersen, Phantasiefonds eines Martin Ebner, die Swissair, IOS, Argentinien, Südostasiatischer Raum, Sowjetunion und so weiter, die Liste ist endlos und dabei geht das allgemeine In-sich-Zusammenstürzen erst jetzt so richtig los.

Eigentlich sind alle Fluggesellschaften und Autofabriken am Ende ihrer Dienstleistungs- oder Industriereise angelangt, weil Sättigungsgrenzen erreicht worden sind. Sogar China wird schon bald vor dem Konkurs stehen, weil dort innerhalb eines Jahrzehnts die Schuldentürme dermassen gewachsen sind wie in europäischen Ländern zuvor im Zeitraum von mehreren Jahrzehnten. Und trotzdem faseln noch immer alle Wirtschaftsfanatiker vom kommenden Boom, der tatsächlich kommen soll, vielleicht sogar kommen wird, als Scheinblase eines neuen Wirtschaftswunders, vor allem in China und Indien, mit einem unnötigen und schädlichen Wachstum, das diese Welt danach vollends zum Einstürzen bringen wird, rasch, innerhalb von weniger als zwanzig Jahren. Sie lassen kollabierende Börsen, Banken und Versicherungen hinter sich und eine Vernichtung von Kapital ohne Vergleich in der Geschichte der Menschheit. Ist dies zwangsläufig? Ja, mit allen Kriterien der Vernunft nachweisbar. Warum sieht das kein Mensch? Weil sie sich alle freiwillig und in relativ kurzer Zeit verbilden liessen. Weil kein Mensch mehr normal, sondern nur noch durch die Filter von vereinfachenden Denksystemen denkt, in allen Bereichen, in Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Kultur, in einer geistig chaotisch gewordenen Erdenwelt.

Am schlimmsten ist die Sache mit den Philosophen: Während dies alles geschehen wird, werden die Kraut-und-Rüben-Philosophen (wie ich dies im Buch "CHAOS" geschrieben habe) nichts verstehen vom Vorgang, obschon sie sich als akademische Spitzen ihrer Welt verstehen und feiern lassen, Nobelpreise einheimsen und trotzdem von der gelebten Realität noch nicht einmal den Hauch eines Wissens erhaschen können. Warum kann ich als Nicht-Philosoph die Komplexität des Wirklichen sehen? Weil ich meine kritische Distanz wahren konnte, ein Leben lang, ein logisches Denkgebäude entwickeln durfte und daher lernte, unabhängig und vernünftig zu denken, universell vernetzt, zudem glücklicherweise und aus Zufall den richtigen Beruf gewählt habe, deswegen genau weiss, was ein Konzern, eine Börse, eine Bank ist, besser als alle Wirtschaftsführer, die ich ja im Berufsleben beraten musste, damit sie erkennen konnten, wie dumm sie sind. Lieber Leser, glauben Sie es mir einfach, sie sind alle sehr dumm, die Verwaltungsräte und CEOs, um Potenzen dümmer, als sich der allgemein geschulte Durchschnittsmensch je vorzustellen vermag: Ein Leben lang konnte ich mich davon überzeugen, dass die in der Presse hoch gefeierten Cracks nichts im Hirn haben. Sie rennen jeder falschen Hoffnung hinterher, pragmatisch, mit grenzenlosem Optimismus, doch bar jeden Verstandes über die Ursachen und Wirkungen ihres Handelns. Ja, sie waren und sind heute noch zwar die Macher, die Macher der Grosskonzerne, doch auch die Macher des finalen Zusammenbruchs aller Wirtschaftssysteme. Ist dies wirklich so schwer zu begreifen? Diese Menschen verstehen auch rein gar nichts von der Wucht der Umweltzerstörungen in Bezug auf das Leben zukünftiger Generationen.

Die mächtigen Macher unterscheiden sich in nichts von den Redaktoren und Journalisten, die noch ein Minimum an geistiger unabhängiger und unverfälschter Potenz ihr Eigen nennen dürfen. Die besten Journalisten denken zwar noch, sie ahnen, erkennen und wollen schreiben - und werden dann gestoppt von optimistischen und unendlich dummen Chefredaktoren, so wie sie alle weltweit sind, in allen Teppichetagen des Globus, sonst wären sie nie Chefredaktoren geworden ohne diese Anmassung eines vermeintlich höheren Bewusstseins und diese Anpassung des Geistrahmens nach unten, in Richtung des Denkniveaus der grossen Massen des Boulevard. Man sollte sie alle einsammeln und aufs Schafott bringen, denn ihre Verbrechen sind grösser als jene der schlimmsten Terroristen, die Wolkenkratzer zum Einstürzen bringen, denn sie verursachen Schäden, die Milliarden von Menschen die Existenz oder gar das Leben kosten könnten und meinen Denkprozessen folgend auch bald werden. Es ist einfach, sogar für Kinder, dies alles zu sehen, wenn man sich ein Leben lang angeeignet hat, nicht jedem Quatsch, den ein Lehrer erzählt, eine Zeitung schreibt, ein Chef meint, das Fernsehen verbreitet und Hollywood uns in die Gehirne stampft, Glauben zu schenken. Es ist einfach zu "sehen", wenn man denken kann.


Nicht zuerst sehen und dann denken, sondern immer erst denken und dann sehen

Es ist eben nicht so, dass man "sieht" und dann denken kann, sondern genau umgekehrt: Wer nicht lernt, in kritischen Kategorien zu denken, ist schon verloren. Er denkt zwar, aber nur auf dem Niveau der Massen. Er denkt zwar, aber nicht auf höherem Level als die Zeitgeist-Philosophen der Gegenwart. Er denkt zwar, aber auf dem Niveau der Macher von Kernkraftwerken, Atomwaffen, Genmanipulationen, Tierkadaververnichtung infolge von Idiotienkrankheiten, AIDS und SARS, uns erklärbar gemacht mittels einfachster Begründungsarten. Wir sind umgeben von Wirtschaftswahnsinnigen, die nach Wachstum schreien und nicht wissen, was dieses bewirken wird, die nach einer Deficitspending-Politik à la Keynes rufen und damit die nachkommenden Generationen in den Orkus einer gigantischen Verschuldungsfalle locken. Diese Denker sind keine Denker mehr, sondern sie haben es zugelassen, dass statt eines funktionierenden Hirnes eine geistige Brühe Einzug halten durfte, beeindruckt von Grössen aus Hollywood und all ihren Adepten, will heissen, alle Grössen in unserer Gesellschaft, die nicht mehr stolz sind auf ihre Vernunft, sondern auf ihren Bekanntheitsgrad, ihre Körper und Kleider, auf die Häufigkeit, wie sie in den Massenmedien erscheinen dürfen, wenn sie ihre verblödenden "Events" abfeiern.

Solche Menschen, die zwar lexikalisch alles verstehen könnten wie ein Roboter oder Computer, solche Menschen denken nicht einmal eine Sekunde lang wirklich, sie sehen nicht, in welcher Realität sie tatsächlich leben. Sie haben sich freiwillig verdummen lassen und erst ganz am Schluss, wenn die Katastrophenlinien in den Himmel steigen, merken sie, dass während dieses Vorganges eben die Zeit still gestanden ist. Dann schreien sie es über alle Headlines, über Funk in den Himmel und durch Kabel in die Erdenwelt, wie sehr sie entsetzt wären angesichts der "von keinem Menschen voraussehbaren Ereignisse". Ich muss kotzen, hier auf der Stelle, weil ich dies alles sehen und es denken kann, heute, jetzt, in diesem Moment, da ich dies schreibe, als ganz normaler Mensch, niemals als Genie, weil es normal und einfach ist, und da geschieht es, dass weit über 99 Prozent der Menschen in einem Wahn leben, der mit dieser gelebten Realität rein gar nichts mehr zu tun hat.

Wir werden alle zu Opfern und weil so viele am unverankerten Schwungrad drehen, sind eben alle auch Täter. Das Traurigste dabei ist, dass die Wahrheit ganz einfach ist: Uns allen ist das normale Denken ausgetrieben worden und daher abhanden gekommen und wir haben es ersetzt durch ein Grosshansentum der Einfachheit im Geiste. Die Dummen haben über die Intelligenten in dieser Welt gesiegt, sie haben ihr Nichtwissen systematisch in die Köpfe der Massen versenkt, diese Denknormen haben sich verbreitet bis in die Köpfe der höchstdekorierten Philosophen. Was bleibt, ist ein geistiges Chaos.


Warum alle in die Falle des Nichtdenkens stürzen

Warum alle in diese Falle des Nichtdenkens stürzen? Ganz einfach, weil es ein freiwilliger Akt der Selbstverblödung ist. Es ist einfacher, in einfachen Normen zu denken, als einen Beruf zu wählen, der höchste Geistesgegenwart verlangt und so wird man Redaktor statt Wirtschaftsprüfer, EDV-Spezialist statt Umweltexperte, Verkehrsförderungs-Lobbyist statt Analytiker der Unmöglichkeit des Funktionierens eines irren Massenmobilitätsrausches. Man denkt, dass die Erde voller Ressourcen ist, verbraucht diese zulasten von Luft- und Wasserqualität in einem irren Mobilitätswahn mit Teufelsmaschinen innerhalb von vielleicht nur zehn Generationen und die Kinder, die von uns gezeugt nach uns kommen, haben gefälligst und unfreiwillig eine leere Welt anzutreten.

Das Gleiche gilt für die Finanzen, mit all den Schuldentürmen, der Finanzierung des Seienden mit wertlosem Geld, das kein Mensch je wird essen können, falschen Denkansätzen im Leben, wo in der Folge dieses chaotischen Nichtwissens alle Systeme kollabieren werden. Der Geist wird gefüllt mit Action, Todessehnsucht und leicht verdaulicher Gefühligkeit des Seins. Die Fallen im kollektiven Leben werden ignoriert, die alles Leben in eine eigentliche Massenvernichtung treiben lassen. Wir schulen heute schon die Täter der Zukunft, die Terroristen der kommenden Jahre. Es beginnt schon beim spielmässigen Erschiessen von allem, was sich bewegt, wo schon Kleinkinder vor der Play-Station hocken und das virtuelle Töten und damit den Niedergang der Menschheit üben. Wo sind hier die Erwachsenen dieser Welt? Es gibt sie nicht mehr, alle sind verdummt, verstummt, verblödet, angepasst. Wer anspruchsvoll sein will, glaubt in der Journalistik und Literaturkritik der Selbstverblendung den ewigen Wahrheiten auf den Grund zu kommen, doch ohne es zu wissen, stellen sie sich in den Dienst einer Verblödungsmaschinerie der Welt, werden dann ausgezeichnet, sprechen Massentäter frei, statt dass alle sie entlarven würden, diese Folterer, Generäle, US-Präsidenten, die menschliches Elend noch förderten mit ihren Geheimdiensten, sie rühmen die Konzernchefs über den grünen Klee, die von allen Verbrechen der Regimes in Afrika, Asien, Zentral- und Südamerika wussten, die Politiker, die vor jedem Grauen, jedem Bürgerkrieg, ausgeführt auch von Kindern in Waffen, die Augen streng geschlossen hielten. Anstatt all diese Täter endlich zu verhaften und unschädlich zu machen, erlaubt diese Denkinterpretation, dass die Masse der Täter die Welt noch lange verhunzen und verdummen darf, denn der Freiheitsbegriff von Demokratie, von Menschenrechten und die Vergöttlichung des Individuums werden immer den Tätern zudienen. Sie sind es, die eine Welt diktieren, wo das geistige Chaos immer noch grösser werden darf.

Es gibt hier kein Geheimnis: Das System, das erdennahe System über unser willengesteuertes Denken, hat kurz nach den alten Griechen den Menschen - und nur den Menschen und nicht etwa den Planeten und die anderen Lebewesen - also ausschliesslich unsere Spezies in den Mittelpunkt der Erfassung von Realität gesetzt und den Wahn, uns alles untertan machen zu wollen, immer mehr gesteigert bis auf den heutigen Tag. Damit ist die Möglichkeit genommen worden, uns als Bestandteil des Lebens auf der Erde, als kleines vergängliches Wesen im All zu sehen, überwacht oder eher beobachtet (oder eben auch nicht) von einem allmächtigen Gott, der, wenn wir ihn an den Maximen der Weltreligionen messen, an Gleichgültigkeit nicht zu übertreffen ist. Dieser Gott stellt eben die Welt als Ganzes in den Mittelpunkt seines vermuteten Denkens, er kann und will den Mensch nicht privilegieren. Dieser Gott ist auch kein Mensch mit Bart, der aufgrund seines Verstandes und seiner Erkenntnisse gewillt wäre, hier etwas zum Positiven zu wenden oder auch die Massenfolterer dieser Erde auf der Stelle unschädlich zu machen. Eine Verbesserung der Lebensbedingungen auf der Erde, die langfristig positiv wirksam wäre, kann nur der Mensch selber erwirken, indem er vor allem sein Denken philosophisch revolutioniert.

Es ist dies das Hauptverbrechen aller Religionen, dass sie uns einen denkenden Gott vorgaukeln, der die Verbrechen der Täter entschuldigen könne und uns diktiere, ganz einfach glücklich zu sein, selbst dann, wenn heute schon die Kleinkinder vom Morgen bis am Abend üben, wie man andere Menschen virtuell erschiessen, in Stücke hauen und jeden Hollywood-Kitsch verherrlichen kann, jeden Harry-Potter-Blödsinn mitmacht. Es ist zu befürchten, dass dieser gedankenverlorene Prozess so weiter gehen wird und so unsere eigenen Kindern, später als Erwachsene, diese kapitale Wucht des Nichtdenkens weitergeben werden und so den geistigen Wahnsinn immer noch verstärken.

Was mich das angeht? Ich bin ein Mensch, der diese Zusammenhänge sieht und versucht, den Katastrophen vor seinem eigenen Tod noch auszuweichen, der versucht, dieser Massenhysterie von Selbstverblendeten auf die Sprünge zu helfen, der seinem eigenen Gott, jenem der Unendlichkeit und der Ewigkeit, dankt, dass er ihm Talente gegeben hat, die zu nutzen waren vor dem eigenen Tod. Das ist schon alles, mehr bedarf es nicht, um im normalen Leben glücklich zu sein.


geschrieben 26. Oktober 2003





Weitere Publikationen im Kaos Verlag



CHAOS
 René Delavy

Leben wir in einem Chaos? Es ist alles eine Frage der individuellen Wahrnehmung. Tatsache ist: Unsere Denknormen widerspiegeln die Art, wie philosophisch, religiös und esoterisch in den vergangenen Jahrhunderten gedacht worden ist. Unser Verstand, unsere kritische Vernunft ist Ausfluss dieser Vergangenheit. Die Zukunft hängt nun davon ab, ob die Gegenwart effektiv ein Chaos ist und ob die Ideologien, zum Beispiel der Kapitalismus, das Chaos vergrössern oder beseitigen werden. Das Buch CHAOS zeigt auf, wie die Welt des Geldes, die ökologischen Grundirrtümer, die Macht und falsches Wissen, die Schulung der Wahrnehmung, die Religionen und schliesslich alle Philosophien eine geistige Wirklichkeit schaffen, die mit der tatsächlichen Lage der Menschheit keineswegs übereinstimmen muss. Lesen Sie diese Texte und Sie werden erleichtert sein, denn nichts verwirrt den Geist mehr als das Unwissen über die Realität, in der wir zu leben haben. Wird es uns noch gelingen, ein besseres Leben auf einem immer chaotischer werdenden Planeten zu erdenken, durch die Schulung unseres Geistes, durch die Verbesserung unserer Wahrnehmung? 
Kaos Verlag - ISBN 3-9522790-2-1  - 301 Seiten / Euro 26.00 / CHF 39.00



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Das Denken, das ganze geistige Leben muss revolutioniert und eine Zielgesellschaft geschaffen werden, sonst erreichen bald alle Zivilisationen und Kulturen auf diesem Planeten ihr eigenes Ende der Lebbarkeit. Die "10 Maximen zur Weiterexistenz" analysieren die vorherrschenden Realitäten zu Beginn des 21. Jahrhunderts und zeigen neue Wege aus den Engpässen. Die Weiterexistenz des Menschen ist in Gefahr. Ohne Sensibilisierung der geistig noch aktiven Menschen werden die Mechanismen zur Selbstzerstörung infolge Kurzsichtigkeit, Übertechnologisierung und Machbarkeitswahn auf dieser Erde immer chaotischer. Die "Exkurse", die in die Maximen eingewoben sind, sollen die Fähigkeit zu einem erhöhten Einfühlungsvermögen in das Schicksal anderer fördern, in einer Welt, die immer unmenschlicher zu werden droht. 
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Kaos Verlag - ISBN 3-9522790-1-3  -  120 Seiten / Euro 19.00 / CHF 29.00





Gedanken in Turin
René Vidal-Delavy

Die Erzählung "Gedanken in Turin" über einen  kurzen Besuch in dieser Stadt wird verflochten mit philosophischen Gedanken über das Menschsein in unserer Zeit. Die reale Welt wird wie durch einen in der Unendlichkeit des Raumes und in der Ewigkeit der Zeit liegenden Spiegel relativiert, wodurch die Wahrnehmung des Lesers durch die sich wie ein Kreis schliessenden Gedanken bis zur Schmerzgrenze aufgehellt wird. Das Kapitel "Gedankensprünge zur Endzeit" erfasst jenseits von esoterischer Aufgeregtheit in Aphorismen und in analytischen Betrachtungen das Wesen der heutigen Zeit vor einem möglichen Paradigmenwechsel. Wer hier verweilt, gewinnt Erkenntnisse, die weit weg vom Alltag in ein tieferes Bewusstsein führen können. Im Kapitel "Versuch einer vorbehaltlosen Selbstanalyse" wird ein Menschenleben ins Verhältnis zu allen wesentlichen Dingen, die ein Leben bestimmen, gesetzt. Über alle Grenzen von Religionen und Philosophien hinweg wird diese Sicht in einer Weise verdichtet, dass man sich endgültig fragen muss: "In welcher Gedankenwelt bin ich eigentlich gefangen und welche Realitäten nehme ich wahr?"
Fischer Verlag, Frankfurt - ISBN 3-89501-738-8 - 200 Seiten / Euro 17.50 / CHF 26.00



Linien zum Himmel ziehen
René Vidal-Delavy

Wurde im ersten Buch des Autors, in "Gedanken  in Turin", der Wahnsinn des täglichen Lebens offen gelegt, so gelingt es dem Autor in diesem Buch nun, wesentliche Nischen des Denkens über unser Dasein in grundsätzlich neuer Weise zu hinterfragen. Mit Hilfe der Idee eines "planetaren Fundamentalismus" (jedoch einmal ohne die negative Wertung dieses Begriffes) wird eine erstaunlich neue Sichtweise auf das Weltgeschehen in einer übertechnisierten Welt ermöglicht. Alte Wahrheiten werden in einem neuen Licht gesehen; dadurch offenbaren sie ihre durch "Zivilisierung des Denkens" verloren gegangene philosophische Tiefenwirkung. Im zweiten Teil des Buches, "Orakel 2099", wird in den Voraussagen die von Menschen überwältigte Welt in etwa hundert Jahren vor Augen geführt. Fundierte Lösungswege zeigen auf, wie in Politik, Wirtschaft und Ökologie neue Verhaltensweisen aus selbst geschaffenen Engpässen und Gefahren führen könnten.
Fischer Verlag, Frankfurt - ISBN 3-89501-921-6  - 186 Seiten / Euro 17.50 / CHF 26.00