Essais - Michel de Montaigne

Kritik an Michel de Montaigne - Essais


Das Buch "Essais" von Michel de Montaigne gilt als Meisterwerk und eines der wichtigsten Bücher der Weltgeschichte.

Ich habe es gelesen und bin horrifiziert.

Gut, es war um das Jahr 1580 herum, dass dies Buch erstmals erschien, auf dem Wissensstand der um diese Zeit in Europa eben herrschte.

In Anbetracht des damaligen Wissens war es beinahe ein Wunder, was dieser Kerl in die Welt setzen konnte.

Seine Lebensweisheiten zu humanem Verhalten, zur Qualität von Büchern, gemeine Themen wie Essen und Freundschaften und Alter, aber auch zu Politik, Herrschaft, Grausamkeiten, Ehr und Tugend und Schande sowie den Tod oder alle Philosophien sind auf einem hohen Stand des Denkens und seine Schreibkunst ist nicht zu kritisieren.


Allerdings erkenne ich schon in diesen Texten, wie in jenen aller berühmten Schriftsteller und Denker, eine ungeheure Oberflächlichkeit des Denkens, in etwa wie folgt:


Man lasse die Menschen einfach machen was seiner Natur sei, dann etwas besser werden, die Masse ihren Fortschritt suchen, einige Denkfehler der Eliten bereinigen, die Qualität der Bücher von Literaten erhöhen, die Tiere der Welt  respektieren, keine Gewalt anwenden und vielleicht sogar die Demokratie und Menschenrechte in die Welt setzen - und alles wird gut.

Genau dies ist geschehen nach de Montaigne - und heute haben wir den Neoliberalismus, eine reiche Klasse die alles besitzt, einen Fortschritt mit Technologie der die Welt ruiniert, eine verblödete Masse von Idioten die jedes Schwein an die Macht bringt, eine gierige Elite die verspricht, dass alle bald noch mehr wertloses Geld auf Bankkonten haben könnten, wenn sie nur schlau genug wären und im Casino spielen, die schon heute pleite sind, und dies genau aus dem Grunde, weil der Kapitalismus völlig versagt hat.

Und dieser Vorgang wird beschrieben und besungen ein blödsinniges Wachstum, der Glaube an den menschlichen Verstand feiert Urständ und der Glaube versetzt Berge, dass ein Gott schon alles richte. All dies und noch viel mehr hat seinen Ursprung in naiven Schreibereien eines Michel de Montaigne, Goethe, Dante, Shakespeare, Frisch und allen anderen Nieten, die einfach einen geistlosen Status quo anbeten, statt zu sehen wie die Welt beschaffen ist.

Alle denken und handeln wie auch alle anderen Typen als wenn eine perfekte Welt möglich wäre bei so vielen Verbrechen und Gemeinheiten, die wir alle doch so hoch stellen und sehr mögen und als Beispiele herhalten sollen für eine hohe Denkschule des Nichts.

Eine Welt die hätte funktionieren können, hätte ein Paradies auf Erden geschaffen, theoretisch, sie hätte die Folgen einer tödlichen Bevölkerungsexplosion gesehen, den absoluten Wahnsinn von Massenproduktion und zerstörender Technologien, das Kommen des Endes aller Ressourcen, die gewollte Vernichtung des Klimas und den Missbrauch einer wehrlosen Umwelt, der Wunsch nach jeder Blödsinnigkeit von Kriegen und Folter.

Die grauenhaften Folgen eines paranoiden Neoliberalismus des "Freien Marktes" ohne jede Kontrolle wäre erkannt worden und eine Eindämmung durch Demokratien, durch gescheite und ethische Denker erzielt worden, einer Diktatur der verblödeten Mehrheiten, die genau diese Fehlentwicklung eines irren Fortschrittes in die Verdammung fördern wollte, weil die Menschenmasse unter Führung von geisteskranken VIPs sich dabei Wohlstand des Einzelnen erhoffte und noch mehr Sex mit dem anderen Geschlecht zwecks Vermehrung des Wahns in die Unendlichkeit als höchste Maxime sich vorstellen wollte.

Und als dies gelungen war, stand der höchste Affe vor seinem Werk und erkannte, dass es im Chaos und einer kaputten Natur niemals mehr weitergehen könnte.

Das Erkennen einer fundamentalen Missachtung von Tieren, Natur und des Planeten selbst wurde dem Michel de Montaigne nicht in die Wiege gelegt, zu sehr achtete er die Menschen und vergötterte seinen Status quo, der schon zu seiner Zeit alle Merkmale einer Tendenz zur Selbstzerstörung zeigte, nur wollte dies kein Mensch sehen, sondern nur sich wichtig machen mit einem höheren Spirit, der einfach nicht vorhanden war.

Ich denke, wir alle haben den falschen Weg gewählt aus der Vergangenheit in die Zukunft und befinden uns nun in völliger Leere des Geistes und haben keine Ahnung, was mit uns geschehen ist und noch geschehen wird.

Der Weg führte nicht hinan in die Weiten des Alls, sondern hinab in die Verdammnis eines blöden Kapitalismus, gesteuert von einer unaufhaltsamen Gier, bei bald 10 Milliarden zum Tode verurteilten Mitgliedern einer Spezies, die jede Kontrolle und Vernunft verloren hatte und alles einem irren Zufall, gesteuert von den Dümmsten der Menschheit, überlassen durfte.


René Delavy - Berlin and Bournemouth

written on December 5, 2016