Heinrich von Kleist und die Menschen-Typen

Kritik an Heinrich von Kleist


Irgendwie schreibe ich diese Kritik gerne, denn irgendwie erinnert mich dieser sich selbst mordende von Kleist an mein eigenes Leben.

Es geht um eine Frage - die fundamental ist:

"Wie erleben wir die Welt, wie erleben wir unser Leben, wie erleben wir das Sein?"

Für die sogenannt "Normalen" sind jene, die weiter denken als sie, einfach nur "Verrückte". Die Mehrheit, die Masse hat immer recht, ob in der Demokratie, in der Wissenschaft, im Konsum, im Vernichten der Erde oder ganz einfach, indem sie entscheiden, wer normal sei und wer verrückt.

Und dabei ist es IMMER genau umgekehrt - die Normalen sind die Ver-rückten - was jetzt zu beweisen ist, eben, anhand von Kleist.

Man merke einfach: Es gibt zwei Grundtypen des Seins in der gesamten Menschheitsgeschichte:


1. Der Oberflächen-Typ ohne viel Verstand

Fast die gesamte Welt besteht aus diesem Typ von Mensch.

Wichtig ist ihnen ihre eigene Person. Sie wollen wichtig sein, sie wollen Geld, wie wollen einfach vor sich hin leben. Die gesamte Welt dient ihnen als Bühne für ihre Selbstdarstellung. Vor allem Frauen tendieren fast immer danach, wie sie wirken, ihr Körper, ihr Aussehen, ihre Konkurrenz zu anderen Frauen, wie angelt man den richtigen Mann, der dann immer auch der falsche ist - eben Frauen-Logik….

Die technologische Männer-Logik ist noch etwas dünner, doch dies wird vielleicht im Fortgang dieses Textes wohl auch noch erfahrbar.

Es erstaunt mich immer wieder, dass dieser Typ von Mensch die Tiere eigentlich gar nie sieht - alles ist ZOO, sondern nur ihre Verwendbarkeit - das grosse Fressen. Die Natur, die Schönheit der Landschaften, die Jahreszeiten, die Sonne, der Mond, die Sterne, die gesamte Realität interessiert sie nicht, sondern alles ist ihnen nur "Mittel zum Zweck".

Sie sterben und sind NIE auf dieser Erde gewesen. Sie hätten irgendwo im Weltall sein können und es wäre auf dasselbe wie ihre unnötige Anwesenheit auf der Erde herausgekommen.

Ich denke manchmal, dass man an den Juden sieht, wie es geschieht: Für die Einen ist alles nur Geld, Gier und Zweck zur Bereicherung. Für Andere ist es einfach nicht möglich, nur diese Werte zu sehen. Sie wollen als Intellektuelle wissen, wo sie gewesen sind während der Jahre des Daseins. Und diese wertvollen Menschen gehören eben zum zweiten Typ - dem Kleist-Typ.

Menschen des Schlages des Oberflächen-Typus glauben an

PRAGMATISMUS - also an das idiotischste Konzept aller Zeiten

Pragmatismus heisst ganz einfach "Anpassung des Intellekts an verrottende Systeme die nicht funktionieren können". Und deshalb ist alles was unter "Was-ist?" Medien oder Politik geht, ein Mafia Verbrechen. Die Big Heads ohne Vernunft und Verstand führen ihre Massen der 99 Prozent in das gegenwärtige Desaster - dem Ende aller Machbarkeiten - ohne jede Mühe.

Das Gleiche gilt für "Konkretheit", zur Hölle führend, wenn gleichzeitig jeder höhere Sinn für "Abstraktheit" sofort zeigen würde, dass alle Menschen seit langer Zeit total wahnsinnig geworden sind.


2. Der Kleist-Typ, der Fragen ans Dasein stellt

Diese Leute leiden ein Leben lang am Dasein, denn sie fragen sich immerzu, wozu dies nur alles dienen mag, wozu es "gut" war zu leben und erleben, die immer gleichen Tage, angefüllt mit Milliarden von Eindrücken, die sie eigentlich gar nie richtig verstehen können.

Auch hier gibt es zwei Typen innerhalb des Kleist-Typus:

- Die Menschen-orientierten und die Daseins-orientierten, wobei ersterer in der Mitte der zwei Typologien steht und nicht weiter interessieren mag. Es geht also hier um die "Orientiertheit im Dasein".

Alle jene also, die unglaublich bewusst leben, jede Landschaft, jedes Licht, jedes Ding, jedes Tier, jede Landschaft fast schmerzlich erleben, gewinnen eigentlich unheimliche Tiefe im Bewusstsein des Lebens, nicht irgendwo, sondern eben auf dieser Kugel - und genau dies trifft den Kern -- es ist ihnen "unheimlich" zu leben - bis in den Tod.

Und so erleben sie die Jahreszeiten, die Regionen der Erde, ihr gegenwärtiges Alter ist ihnen immer bewusst. ihre geographische und universelle Situation auch. Für sie geht die Sonne nicht auf, sondern sie wissen, dass die Sonne still steht und der Horizont durch die Drehung der Erde den Tag und die Nacht macht - ebenso wie die gezählten vielleicht 250 Jahreszeiten das Resultat der Umlaufbahn der Erde sind.

Genau DIES interessiert keinen des ersten Typus, denn er oder sie kann sich damit nichts kaufen.

Wie oft rede ich mit Leuten, diese Party-Gänger und Stammtisch Schwätzer und Edel-Typen der High Society, die einfach keinen Horizont haben - und damit meine ich, dass sie über keine geistige Tiefe verfügen:

- keine Ahnung von nichts, nicht von Philosophie, nicht von Literatur, keine Ahnung von Geopolitik, keine Ahnung wie die Wirtschaft und die Finanzen der Welt sich entwickeln und geregelt sind und es interessiert sie einen feuchten Dreck.

Sie sind wie gesagt nur an sich selbst interessiert und leiden erst, wenn ihre Programme des Lebens durcheinander geraten.

Beim mir und den Kleist-Typen ist immer alles in Aufruhr und wir sind uns bewusst, dass morgen schon die Welt zusammenkrachen kann - und staunen immer wieder, dass dies nicht geschehen ist. Doch wenn ES geschieht, wie jetzt mit dem Breakdown des gesamten Kapitalismus, hat der Denker-Typ es schon lange vorher gewusst und braucht keine Belehrungen von total idiotisierten "Experten" und Dynamitpreisträgern, die einfach nur an sich selbst interessiert sind.

Die Politiker sind niemals zugehörig zu diesem zweiten Typ, nicht einmal die Besten - die sogenannten Staatsmänner. Die gilt auch für die Fachidioten der Wissenschaft, die Banker und die Juden, die nur immer mehr Reichtum für Wenige sehen wollten und in einem Meer von Egozentrik und Wahnsinn baden - und gerade deshalb von den Massen als "Diktatur der dummen Mehrheiten" total begriffen und akzeptiert werden.

Die Masse ist immer dumm, denn der Denker-Typ ist niemals bereit, die Masse zu suchen. Er isoliert sich, denkt sich die Welt wie sie ist, hat einen unerhört hohen Anspruch an das Verstehen von Realität und verachtet diese anderen sinnlosen "Vor-sich-Hinlebenden" - die eigentlich von der Geburt bis zum Tod niemals etwas denken. Sogar ihre Gefühle sind Mache. Wer sie nicht reflektieren kann, ist nicht fähig, sein eigenes Innenleben zu verstehen.


Was mich stört an Kleist, ist dass doch zu viel in seiner Literatur und seinen Theaterstücken menschenzentriert ist - und so bin ich nicht sicher, ob ich wirklich ein Kleist-Typ sein möchte, oder doch eher eine etwas denkfähigere Art dieses Typus.

Nun denn, ich werde wohl noch im Tod die Gelegenheit finden, diese Sache näher mit Gott zu besprechen, sofern er überhaupt interessiert ist. Zudem zweifle ich, ob ein Gott, wenn er denn existiert, überhaupt denkt. Da machen wir Menschen uns massig etwas vor - Esoterik eben ist die Münze der Masse im Denken.

Wo vielleicht 99 Prozent aller Menschen niemals wirklich auf dem Planeten Erde gelebt haben, mute ich auch ihrem Gott nicht allzu viel zu - was wahrscheinlich bereits der Beweis für höheres Denken in der gelebten Realität gewesen sein kann….


René Delavy - Berlin and Bournemouth

written on November 22, 2011